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2143 - Gegen die Fensterstation

Titel: 2143 - Gegen die Fensterstation
Autoren: Unbekannt
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den Hinterlassenschaften?"
    Unwillkürlich erinnerte sich Trerok an den 23. August 1309 NGZ: „Würde es dich nicht reizen", hatte Mascantin Ascari da Vivo gesagt, „die lemurischen Hinterlassenschaften im Hayok-Sternenarchipel zu erforschen? Verbunden damit wäre der Posten des Stellvertretenden Chefwissenschaftlers auf der KARRIBO. Ich brauche fähige Leute wie dich!"
    Ihr „Lockmittel" hatte den Zaliter ungemein gereizt, so dass er nach kurzer Bedenkzeit zugestimmt hatte. Mit Eifer hatte er sich in die Arbeit gestürzt, zunächst die vorhandenen Ergebnisse gesichtet, da es vor allem auf Hayok und Korphyria eine ganze Reihe Artefakte und Ruinen gab ...
    „Zweifellos das, was allgemein bekannt ist", antwortete der Zaliter mit kühlem Lächeln. „Und was darüber hinausgeht ... Dir sollten Geheimhaltungsvorschriften bekannt sein, Kollege."
    Parrot galt als ein Nachfolger des während der SEELENQUELL-Krise umgekommenen Tautmo Aagenfelt, der als Chefwissenschaftler der Liga Freier Terraner gegolten hatte. Trerok kannte sein Dossier: Der am 23. Mai 1238 NGZ geborene Mann hatte neben seiner Raumflottenausbildung ein hochkarätiges Studium absolviert - spezialisiert auf Feldprojektion, Hyperphysik das Hauptfachgebiet - und war vor diesem Hintergrund weniger Militär als überragender Wissenschaftler.
    Zum Leidwesen seines Assistenten, aber auch anderer Leute, mit denen er es zu tun hatte, ließ er seine Umgebung stets spüren, wie überlegen er sich fühlte, indem er seine Kenntnisse auf allen Gebieten wie seinen scharfen Verstand hervorkehrte. Mochte seine fachliche Reputation also in der Tat unangefochten sein, sein übriges Gehabe konnte schnell an die Grenze des Erträglichen gehen.
    Sackx Prakma, normalerweise durch nichts aus der Ruhe zu bringen, hatte stets ein grimmiges Funkeln in den Augen, wenn er mit Parrot zu tun hatte. Es gab keinen Zweifel darüber, dass sich die beiden ganz und gar nicht mochten. Fachlich allerdings ergänzten sie einander perfekt, schafften es sogar, sich gegenseitig bei den mitunter überaus kontroversen Diskussionen, die mehr als einmal recht laut werden konnten, zu Höchstleistungen anzuspornen.
    Der am 7. August 1266 NGZ auf Olymp geborene Prakma hatte Ende 1297 NGZ mit seiner neuen Darstellung und hypermathematischen Diskussion von Feldüberlagerungen und Hyperdim-Interferenzphänomenen in Fachkreisen für beachtliches Aufsehen gesorgt. Insbesondere die diversen Möglichkeiten von Feldrotationen und die Kombination unterschiedlicher Frequenzbereiche des hyperenergetischen Spektrums hatten Treroks Interesse geweckt.
    Ihm stockte für einen Augenblick fast der Atem, als er Parrot unvermittelt aus seinem ihm durchaus bekannten Dossier zitieren hörte: „... hat zunächst auf Zalit studiert und geforscht, Hauptfachgebiete Hyperphysik und Raumschiffskonstruktion, fiel hier Ka'Marentis Aktakul auf und wurde von diesem nach Urengoll >abgeworben<. Höchste Geheimhaltungsstufe! Er leitete ab Anfang 1300 NGZ beispielsweise den Aufbau der getarnten Großtransmitterstation zur Versorgung des Arkon-Systems auf dem Kontinent Hog-Ghisterun von Zalit und war ab Ende 1305 NGZ auf der neuen YobilynWerft an der Entwicklung der Khasurn-Raumer beteiligt ..."
    Nicht an die Yobilyn-Werft denken!, beschwor sich Trerok. Augenblickliche Konzentration auf die Dagor-Entspannung half ihm, so dass innerhalb eines Wimpernschlages die aufsteigenden Gedanken wieder im Unterbewussten verschwanden.
    „Ich kenne meinen Werdegang", sagte er eisig. „Ein bisschen plump, dieser Versuch, findest du nicht?"
    Parrots Gesicht blieb unbeweglich, bis er sich wortlos abwandte, während Prakma die Augen verdrehte, dann zur Korridordecke sah und kaum hörbar murmelte: „Ist und bleibt ein Ekel! Ich sag's ja immer wieder: Ein Vegetarier wie er muss ja unerträglich sein! Und das mir, der ich gutes Essen und Trinken über alles schätze."
    Unwillkürlich musste Trerok jetzt schmunzeln, machte sich dann aber bewusst, dass er den Olympgeborenen ob seiner freundlichen Art keineswegs unterschätzen durfte. Sollte es hart auf hart kommen, würde er an Parrots Seite stehen, nicht auf seiner oder des Drons Qertan, der dem Ganzen scheinbar unbeeindruckt, aber höchst wachsam gelauscht hatte - die Hand an seinem Strahler!
     
    *
     
    „Unsere Erhebungen sollten sich auf die Aarus und deren Fortschritte konzentrieren", entschied Parrot, als sie Sandkorn-2 erreicht und sich dort eingerichtet hatten.
    Es war eine unwidersprochene
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