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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen
Autoren: Unbekannt
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meine Auftraggeber meinem Honorar angemessen zufrieden stellen.
    Selbstverständlich behalten wir uns eine eventuelle spätere Klage vor, wenn weitere Hintergründe bekannt werden, die wir zu unseren Gunsten auslegen können."
    Der Graue Marlite spreizte die viergeteilten Greifzangen am vorderen Kopfende. „Alle an Bord befindlichen Personen, die nicht zu meinem Personal gehören, sind meine hoch geschätzten Gäste", schloss er. „Mein Rang, meine Berufung fordern, dass ich alle Gäste an Bord bestmöglich versorge, ganz gleich, welchem Volk sie angehören, oder wenn sie besonders geladen wurden, wie jene sieben Wesen. Als angemessenen Ausgleich für dennoch irgendwelches erlittene Ungemach würde ich mich geehrt fühlen, wenn du und die übrigen Mitglieder der Interessengemeinschaft sich heute Abend an meinem Tisch für ein besonders delikates Menü zusammenfinden."
     
    *
     
    Trim Marath wurde es nicht müde, auf der Panoramagalerie zu stehen und hinauszuschauen. Den Gefährten von der SOL schien es nicht anders zu ergehen. Auch Mohodeh Kascha, der bei seinem Versuch vor vielen Jahren nicht einmal bis in die Galaxis selbst gekommen war - er hatte seine Informationen von Wissensmaklern erhalten -, bewegte sich nicht von seinem Platz.
    „Es ist ein fantastischer Anblick", stellte der Mutant begeistert fest. „Was für einen Eindruck macht es auf dich, Atlan? Als Vielgereister hast du doch so etwas bestimmt schon sehr oft gesehen."
    „Aber es wird weder zur Gewohnheit, noch ist es ein alltäglicher Anblick, Trim", versetzte der weißhaarige Arkonide. „Keine Galaxie gleicht der anderen. Es ist immer wieder von neuem faszinierend. Und man stellt sich natürlich in solchen Momenten alle möglichen Fragen."
    „Zum Beispiel, was uns hier erwarten wird. Und ob wir eine Antwort auf unsere Fragen bekommen werden."
    „Das vor allem. Ich kann irgendwie noch nicht daran glauben, dass es so einfach gehen soll."
    Trim Marath schaute fragend zu dem hochgewachsenen Unsterblichen hoch. „Weil...?"
    „Schlicht ausgedrückt: weil in meinem ganzen Leben noch nie etwas einfach war und dies eine besondere Mission ist", antwortete Atlan. „Und weil es einen Grund haben muss, weswegen wir hierher eingeladen wurden."
    „Eines wissen wir", meldete sich Mondra Diamond aus dem Hintergrund zu Wort. Sie hatte lange Zeit abseits still an der Reling gestanden, offenbar tief in Gedanken versunken. Die schwarzhaarige Frau kam an Trims Seite.
    „Sie haben hier eine seltsame Art von Humor. Wenn ich an die Begebenheiten seit unserer Ankunft denke, kann ich einfach nichts anderes dazu sagen. Und ich meine damit nicht nur die LOTTERIE oder diesen Assassinen."
    „Wo steckt der überhaupt?", erkundigte sich Myles. „Er war ja ziemlich außer sich, als ihm klar wurde, dass er bei dem Anschlag mit draufgehen sollte."
    „Ich habe nachgeforscht, aber nichts herausgefunden", antwortete Mondra. „Vermutlich hält er sich irgendwo versteckt und grübelt über seine Zukunft nach. Sicherlich hat hier an Bord niemand was von ihm zu befürchten, und wir am allerwenigsten ... Immerhin haben wir ihm das Leben gerettet."
    „Ich bin mir nicht sicher, ob er uns dafür dankbar ist", meinte Atlan ruhig.
    „Tja, bei diesem Ehrenkodex ... Auch das fällt in die Kategorie seltsamer Humor, wenn ein weiterer Zynismus erlaubt ist."
    „Fremd ist es hier allemal", murmelte Startac Schroeder. „Ich bin wirklich gespannt, wie es nun weitergehen wird. Und gerade wegen dieses ... Humors, wie du sagst, Mondra, habe ich gewisse Zweifel, ob es die Pangalaktischen Statistiker wirklich gibt."
    „Wie kommst du denn darauf?", fragte Trim.
    „Nichts hält sich so lange wie ein Gerücht. Es könnte eine absichtliche Legendenbildung sein. Wenn man über lange Zeit hinweg hartnäckig an einer Lüge festhält, wird sie irgendwann zur Realität. Das können sich schon seit Jahrhunderten irgendwelche Personen zunutze machen, um durch ein Auswahlsystem an einen bestimmten Kreis so genannter Auserwählter heranzukommen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten oder Besonderheiten für wer weiß was eingesetzt werden sollen."
    „Star, du hast eine blühende Phantasie!"
    „Jetzt überleg doch mal: Was wissen wir über diese Statistiker? Nichts! Es gibt keinerlei Beweise ihrer Existenz. Und das bei angeblich so bedeutenden Wissensträgern? Wozu sollte das gut sein, wenn nicht für den Profit? Bisher haben wir nur einen gewaltigen Apparat kennen gelernt, der vor allem wirtschaftlich
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