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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen
Autoren: Unbekannt
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eigene Sicherheit zu machen. Sie hatte in ZENTAPHER ihre hervorragenden Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Sie hatte sie alle gerettet, als sie Torr Samaho den Todesstoß versetzte. Und sie hatte auf der langen Reise nach Wassermal bei verschiedenen Gelegenheit erneut ihre Fähigkeiten bewiesen.
    „Abgesehen davon habe ich tatsächlich das Gefühl, dass wir beobachtet werden", fügte die ehemalige TLD-Agentin hinzu. „Es kann Paranoia sein, aber wir sollten trotzdem die Augen offen halten."
    „Das tut man doch in der Fremde immer", behauptete Trim.
    Die ersten Passagiere wurden jetzt per Traktorstrahl nach unten befördert, die anderen drängten eilig nach.
    Einige Ängstliche drehten jedoch im letzten Moment um und bahnten sich rücksichtslos ihren Weg zurück. Die Stewards schienen das vorausgesehen zu haben, denn sie brachten diese Passagiere ohne weitere Verzögerung zu einem Gleiterhangar.
    Mondra schaute ihnen fast mitleidig nach. „Tja, es ist nicht jedermanns Sache, aus einem Kilometer Höhe frei durch die Luft zu Boden zu schweben." Sie grinste Trim an, der ein zweifelndes Gesicht zog. „Für uns ist das ein Leichtes, nicht wahr? Wir sind ja inzwischen an den Einsatz von Gravopaks gewöhnt."
    „Schon, aber das ist unsere eigene Technik", brummte Trim.
    „Pah, in einem Antigravlift ist es auch nicht angenehm, wenn die Technik versagt", spottete die ehemalige TLD-Agentin munter. „Der Unterschied zu hier ist nur, dass es keine Wände gibt. Dabei ist es doch herrlich, bei so einer Aussicht!"
    „Und ein Gleiter kann auch abstürzen", fügte Startac Schroeder zwinkernd hinzu.
    Die Menge vor ihnen nahm rasch ab, und dann waren schon die sieben von der SOL an der Reihe. Gemeinsam mit den Nachzüglern wurden sie ins Freie befördert.
    Nur der erste Schritt ins Leere hinaus war unangenehm, dann aber musste Trim einfach Mondra Recht geben.
    Der Traktorstrahl beförderte sie sanft nach unten, und der Yorname-Geborene hatte jede Menge Muße, sich ausgiebig umzusehen.
    Die Luft war sauerstoffreich und angenehm mild, vermutlich das ganze Jahr über, wie die Vielzahl der Balkone, Terrassen, offenen Arkaden, Patios, Gärten und Parks nahe legte.
    Zahlreiche Gebäude besaßen weit geschwungene, golden schimmernde, verschnörkelte Dächer. Manche hatten im Zentrum einen Dachgarten angelegt, der durch zierliche, farbenfroh verzierte Stege und Brücken mit anderen Dächern verbunden war. Die meisten Gebäude sahen so aus, als wären einzelne Häuser aufeinander gestapelt worden, nur nicht unbedingt in derselben Stilrichtung. Ab einer gewissen Höhe, meistens ab dem sechsten Stockwerk, waren auch sie über die Straßen hinweg kreuz und quer durch Stege und Brücken miteinander verbunden. Die unteren Stockwerke besaßen häufig äußere Zugänge, schmale Antigravschächte und Rollbahnen.
    Trotz der Vielzahl der Gässchen, die sich zwischen den Blöcken hindurchwanden und - schlängelten, war die kreisrunde Gesamtstruktur der Stadt gut zu erkennen. Alles drehte sich um den phänomenalen Turm in der Mitte, der immer deutlicher wurde, je tiefer Trim zum Planeten hinabsank. Seine Konturen schälten sich wie aus einem Nebel heraus und fügten sich allmählich zu einem Ganzen zusammen.
    Alle dem Turm zugewandten Fenster waren besonders groß, viele sogar mit ausfahrbaren Rampen ausgestattet, um das Ein- und Aussteigen von Gleitern zu ermöglichen. Es war ein Wunder, dass der Luftverkehr auf diesen Ebenen reibungslos funktionierte, trotz der pausenlosen Lieferung von Waren und des Transports von Personen und Gegenständen. Es gab fliegende Händler und Massen an Schnellküchen; für einen erheblichen Anstieg des Lärmpegels sorgten die fliegenden Werbetafeln. Auf irgendwelche Regeln achtete hier kaum jemand, halsbrecherische Manöver waren normal; obwohl immer wieder kreischende Sirenen erklangen, die einen Verkehrssünder aufhalten sollten - was allerdings eher eine halsbrecherische Verfolgungsjagd auslöste, wie Trim zweimal beobachtete.
    Dennoch schien es kaum Unfälle zu geben. Ein geordnetes Chaos ist das. Wenn jedermann die Regeln missachtet, muss man sich fortwährend den Gegebenheiten anpassen, das verlangt eine permanente Aufmerksamkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit.
    Es gab nicht ein Stück Fassade, das nicht auffällig mit Stuckarbeiten verziert oder bunt dekoriert war.
    Wimpel und Fahnen schmückten die goldenen Dächer der Gebäude an den Hauptstraßen entlang.
    Die Haupt- und größeren Seitenstraßen waren
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