Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
orientiert ist.
    Bei unserer Ankunft haben wir für jeden Unfug bezahlt. Denkbar wäre natürlich, dass es vielleicht einst die Statistiker wirklich gab, sie aber wegen einer Katastrophe ausgelöscht wurden. Wobei es egal ist, ob diese ominösen Datensammler Wesen aus Fleisch und Blut oder beispielsweise Supercomputer gewesen sind. Jetzt wird die Lüge weiterhin aufrechterhalten, um das perfekt funktionierende Wirtschaftssystem zu erhalten!"
    Trim kratzte sich am Kopf. „Und was ist mit dem Guten Geist von Wassermal?"
    „Ich sehe da keinen Widerspruch", antwortete Startac. „Er ist ein Wächter, das passt. Mögliche Invasoren werden rechtzeitig erkannt und abgeschmettert. Sonst würde ja am Ende doch noch die Lüge aufgedeckt, und dann bricht das Gebilde möglicherweise zusammen."
    „Das sind ziemlich waghalsige Überlegungen", bemerkte Atlan.
    „Aber durchaus mögliche Varianten, die ich keineswegs für sehr weit hergeholt halte, nach allem, was wir bisher erlebt haben", ergriff Mondra für Startac Partei. „Ich finde es auch nicht gerade positiv, dass den Leuten das gesammelte Wissen vorenthalten wird und nicht allgemein zugänglich ist."
    „Das ist ein schwieriger Balanceakt, und mir würde eine Menge dazu einfallen, aber wir wollen die Diskussion auf später verschieben, wenn wir die Zeit dafür haben", sagte Atlan.
    „Darf ich daran erinnern, dass ich euch auf diese Spur gebracht habe?", meldete sich Mohodeh Kascha zu Wort. „Ich hege keinerlei Zweifel daran, dass die Pangalaktischen Statistiker wirklich existieren und einen hohen Stellenwert als unerschöpflich Wissende einnehmen. Sie sind weit über die Grenzen Wassermals hinaus bekannt.
    Wäre es eine Lüge, hätte sie sich vielleicht einige tausend Jahre gehalten, aber sicher nicht eine halbe Ewigkeit.
    Schon meine Vorfahren wussten von ihnen."
    Kimbaner waren einst sehr langlebig; zwanzigtausend Jahre waren keine Seltenheit - allerdings irgendwann zum Preis der Fruchtbarkeit. Mohodeh Kascha war der Letzte seiner Art, und mit seinen 14.755 Jahren hatte er die Lebensmitte bereits überschritten.
    „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht beleidigen, Mohodeh. Natürlich achte ich deine Erfahrung und dein Wissen sehr hoch und behaupte nicht, dass du Schwindlern aufgesessen bist oder einem Märchen nachjagst. Es ist nur so: Solange ich keine Beweise bekomme, bin ich sehr kritisch." Der Teleporter hob die Schultern.
    „Zudem gibt es schon in der terranischen Historie genügend Geschichten, wie oft wir hinters Licht geführt, getäuscht und ausgenutzt wurden. Ich glaube nicht einfach blind alles, sondern lasse mich lieber von Tatsachen überzeugen. Und zwar persönlich. Das erhöht übrigens auch die Spannung." Er zwinkerte Mondra zu.
    „Das ist wieder mal typisch für dich", meinte Trim seufzend. „Alles so düster und negativ wie nur möglich sehen, aber die Auflösung gar nicht erwarten können."
    „Umso schöner ist es doch, wenn es positiv endet, oder? Und da will ich natürlich dabei sein." Startac grinste.
    „Was für ein Glück, dass du nicht meine Gabe besitzt", brummte der kleinwüchsige Yorname-Geborene. „Noch einen von deiner Sorte, nur vom selben Temperament wie mein Schwarzer Zwilling ... na, ich danke."
    Startac klopfte seinem Freund lachend auf die Schulter. „Die Galaxis scheint auf dich abzufärben, denn du entwickelst auf einmal Humor!"
    „Seht euch das an!", rief in diesem Augenblick Myles Kantor dazwischen und deutete nach unten.
     
    *
     
    Die Malische Dschunke hatte inzwischen einmal den Planeten Vision umrundet. Er entsprach fast einer Kopie der blauweißen Erde, ein kleines Juwel im Sternenmeer. Von hier oben sah Zabar-Ardaran perfekt aus, geradezu einladend - zumindest für Sauerstoffatmer.
    „Ich kann mir keinen schöneren Anblick vorstellen", sprach Startac Schroeder seine Gedanken halblaut aus.
    Die ADSCHA-ZABOROO ging auf Sinkflug. Bald wurden landschaftliche Einzelheiten sichtbar, Konturen schälten sich hervor, und dann konnte man die ersten Gebäude erkennen.
    „Wir nähern uns der Stadt Rik'ombir", meldete der Kapitän über Schalltransmitter, die überall geschaltet wurden. „Wir dürfen alle Passagiere bitten, sich nunmehr mit ihrem Gepäck zur Hauptschleuse zu begeben und auf die Ausreise zu warten. An dieser Stelle möchten wir uns nach der abwechslungsreichen und schönen Anreise bei allen Gästen für ihre Geduld und Aufmerksamkeit bedanken."
    Bereits von oben wurde für die Reisenden deutlich erkennbar,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher