Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
scheinbar mit den Stiefeln kaum den Boden berührend, schritt er durch die Menge, wobei er die meisten überragte; seine Tagebuchroboter umschwirrten ihn wie Motten das Licht.
    Startac Schroeder zeigte plötzlich zum entgegengesetzten Ende der Stadt. „Seht mal!"
     
    *
     
    In ungefähr zwanzig Kilometern Entfernung sank aus dem strahlend blauen Himmel eine zweite Malische Dschunke herab. Majestätisch langsam ging das blaukristalline, kilometerlange Schiff mit den segelartigen Aufbauten über der Stadt nieder, das Sonnenlicht reflektierende Material verschoss ein buntes Strahlenfeuerwerk.
    Schließlich verdeckte der im Vordergrund stehende Turm eine Hälfte, und dann ging das Schiff in Parkposition, in derselben Höhe wie die ADSCHA-ZABOROO, und begann den Entladevorgang.
    „Das ist schon ein sehr erhabener Anblick", meinte Trim. Sogar in Schwarzweiß wurde hier eine Menge fürs Auge geboten.
    „Aber für hier nichts Ungewöhnliches", meldete sich Chap unaufgefordert zu Wort. „Rings um die Galaxis Wassermal sind in den Sektoren insgesamt 54 Malische Molen verteilt. Sie regeln die Passage der Besucher zu den Pangalaktischen Statistikern, und da kommt natürlich einiges zusammen."
    „Selbst wenn nur zehn Prozent davon nach Vision gebracht werden, kann man schon verstehen, weshalb die Besucherzahlen streng limitiert sind", bemerkte Myles. „Die Stadt platzt ja jetzt schon aus allen Nähten."
    „Durchaus, durchaus", pflichtete Chap bei. „Aber keine Sorge, ich habe alles Wissenswerte und den genauen Stadtplan gespeichert, es kann nichts schief gehen! Bleibt nur immer alle beisammen! Oh, und welch ein Glück ihr habt, ja wirklich, zu genau diesem Zeitpunkt nach Zabar-Ardaran gekommen zu sein! Oder war es so geplant?"
    „Ich habe keine Ahnung, worüber du redest", meinte Atlan. „Hast du in deiner Programmierung eine Variante ohne marktschreierisches Gehabe?"
    „Dzzing! Diese Frage ist inkompatibel. Aber kommt nur, ich werde euch als Erstes Unterkünfte beschaffen, denn es ist genau zu diesem Zeitpunkt natürlich sehr schwer, und wir müssen uns beeilen, wenn wir noch ein adäquates Quartier rinden wollen! Bitte gebt mir genaue Angaben, welche Bedürfnisse ihr habt, damit ich ein entsprechendes Hotel aussuchen kann!"
    „Ich habe hier einen Chip, der...", fing Atlan an, doch Chap geriet schon wieder außer sich.
    „Ausgezeichnet! Ausgezeichnet! Nur herein damit!" Summend öffnete sich ein Schlitz, in den der Arkonide den Chip schob. Für einen Moment schwieg der kleine Roboter, dann begann er wieder zu scheppern und zu zittern. „Oh, aber das ist kein Problem, nicht im Geringsten! Ich werde das Richtige finden, keine Sorge! Nur schnell, schnell, denn der Platz ist knapp, und alle wollen unterkommen! Je schneller wir sind, desto weniger Hektik! Es ist nicht weit, seid unbesorgt!"
    Er stakste auf seinen Spinnenbeinen erstaunlich schnell voran. Den Besuchern blieb nichts weiter übrig, als ihm zu folgen.
    Trim holte zu dem kleinen Spinnenroboter auf. „Was hat es mit dem Turm auf sich?"
    „Was für ein Turm?"
    „Gibt es hier noch einen anderen außer dem, der sich im Zentrum wie ein Berg erhebt?"
    „Ping? Ach so, dieser Turm. Er ist drei Kilometer hoch", gab Chap Auskunft. Sie hatten auf der Station GISTUNTEN-3 das Diamal, die Hauptsprache Wassermals, in Hypnoschulung gelernt; die Umrechnung auf galaktische Maßstäbe war nicht schwer. „An der Basis hat er einen Durchmesser von etwa einem halben Kilometer, und er verjüngt sich nach oben zu nur noch achtzig Metern an der Spitze. So richtig rund ist er nicht, aber auch nicht wirklich oval. Wen stört's? Er sieht gut aus, nicht wahr? Deswegen seid ihr ja alle hier."
    „Wann kann ich dorthin?"
    „Geduld, Geduld, verehrter Gast. Zuerst die Unterkunft, das schreibt meine Programmierung vor."
    Chap konnte wohl immer nur eine Sache auf einmal erledigen. Oder seine Programmierung sah nicht vor, dass er vorzeitig mit der Sprache herausrückte. Vermutlich musste dafür ein gesonderter Obolus errichtet werden.
    Sie erreichten eine große Straße, und Chap sprang gleich auf das schnellste Transportband auf, wobei er allerdings gefährlich ins Schwanken geriet. Auf seinen lächerlichen drei Stelzenbeinen wackelte er umher, bis er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
    Seine Roboterkollegen stellten sich nicht so dumm an. Es herrschte dichtes Gedränge, weil natürlich alle Delegationen auf dem Weg zu ihren Unterkünften waren. Hinzu kamen noch die allmählich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher