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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen
Autoren: Unbekannt
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eintreffenden Reisenden der zweiten Dschunke.
    Bei all der Hektik kam Trim nicht dazu, sich genauer umzusehen. Während er versuchte, Chap nicht aus den Augen zu verlieren, huschten pausenlos die merkwürdigsten Gestalten an ihm vorbei. Nur hin und wieder konnte er einen kurzen Blick auf einen der Basare erhäschen, bevor sich weitere Personenmassen an ihm vorbeischoben.
    Zum Glück war es nicht so schwer, sich den Weg zu merken - immer die Hauptstraße entlang Richtung Turm und dann bei einer Kreuzung mit einem Park links abbiegen. Die Straße hinunter, rechts in eine Gasse, und man steuerte direkt auf ein riesiges Gebäude zu, das ausnahmsweise nur aus einem Stück gemacht schien, mit einem weit geschwungenen goldenen Dach und rot pulsierenden Eingangsportalen.
    „Bitte hier hinein!", forderte Chap sie auf und winkte mit einem Stelzenbein, was ihn dem nächsten Beinahe-Sturz nahe brachte.
    Innen erwartete die Besucher von der SOL eine gewaltige, mit Dekorationen und Zierrat überladene Halle, über die sich vielfach die Zugänge per Antigravlift zu den Zimmern verteilten. Es herrschte erwartungsgemäß geschäftiges Treiben. Sogleich schwirrte ein großer, zylinderförmiger Roboter auf die Besucher zu.
    „Willkommen in unserer bescheidenen Herberge!", schnarrte er. „Ich bin euer persönlicher robotischer Portier und für alle Formalitäten zuständig. Wir haben die Zimmer bereits gerichtet. Ist die Delegation vollständig? Wer ist der Delegationsleiter?"
    „Das bin ich", meldete sich Atlan. „Und wir sind vollzählig."
    „Sieben Personen", ratterte der Roboter. „Eine ungewöhnlich kleine Delegation. Bitte mir zu folgen. Wir haben noch ein paar Zimmer im dreißigsten Stockwerk frei. Für den Riesen allerdings gibt es nur im Erdgeschoss eine passende Unterkunft, ich bitte, damit vorlieb zu nehmen."
    „Ich habe kein Problem damit", grollte der angesprochene Haluter.
    Ein zweiter Portier schwebte heran und führte Icho Tolot. Die anderen fuhren in das dreißigste Stockwerk hinauf und fanden zu ihrem Erstaunen ihren Bedürfnissen angepasste Zimmer vor, mit Antigravliegen, Sitzmöbeln, Pflanzen und Teppichen. Auch für den Kimbaner hatte sich die passende Einrichtung gefunden.
    „Hier wird wirklich für alles gesorgt", staunte Trim Marath. „Die waren also schon auf uns vorbereitet! Wie funktioniert das eigentlich mit der Abrechnung?"
    „Das werden wir schon herausfinden", meinte Atlan. „Zur Not versetzen wir eben dein Schwert." Er deutete auf Trims Monofilament-Klinge, die er wie immer in der Scheide auf dem Rücken trug. Der Griff ragte über die linke Schulter, so dass er mit der rechten Hand schnell zugreifen konnte.
    „Nur über meine Leiche!", warnte Trim.
    „Wenn du das verlangst ..." Atlan schmunzelte und wandte sich dann dem Spinnenroboter zu. „Chap, haben wir heute noch eine Führung?"
    „Aber nein, aber nein, heute dient die restliche Zeit der Erholung, und morgen hole ich euch in aller Frühe ab für einen Rundgang. Dann werde ich auch die Fragen beantworten."
    „Und wenn ich darauf bestehe, dass wir sofort losziehen?"
    „Die Frage ist nicht kompatibel. Im Augenblick herrscht der größte Verkehr. Ein Durchkommen ist unmöglich, mit all diesen Delegationen. Das ist nicht erwünscht."
    Chap stelzte davon, ohne auf weitere Einwände zu achten. „Wir können uns doch einfach so selbstständig machen", schlug Mondra vor.
    „Nein, wir werden abwarten. Wir sind als speziell eingeladene Gäste hierher gekommen und werden daher nicht wie der Elefant im Porzellanladen herumlaufen", lehnte Atlan ab. „Die Sonne geht ohnehin bald unter.
    Angenehmerweise hat der Tag hier 24 Stunden, so dass wir uns schnell anpassen können."
    „Schade, dass Icho unten bleiben muss", meinte Startac. „Anscheinend haben die Angst, dass das Gebäude sonst zusammenkracht."
    „Herzlich willkommen", erklang eine fauchende Stimme, und ein Kichi Ihatha eilte auf sie zu.
    Wie alle seines Volkes besaß er einen etwa 1,80 Meter langen Schlangenkörper mit grünbraunbeige Schuppenmustern, mit vier Armen, zwei langen, schlanken Beinen und einem meterlangen, stets unbekleideten Schwanz. Hals und Kopf erinnerten an eine aufgerichtete terranische Kobra mit geblähtem Halsschild. Er trug eine eng anliegende, rotgrüne Uniform, die jeden Muskel deutlich hervortreten ließ.
    „Ich stehe für die Dauer des Aufenthaltes jederzeit und uneingeschränkt zur Verfügung", zischelte er. „Eure Räume sind im Rund angeordnet, jedes
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