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2115 - Anguelas Auge

Titel: 2115 - Anguelas Auge
Autoren: Unbekannt
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Kristallwelt.
    Ascaris Mutter, die Demoas Sharanda da Vivo, Jahrgang 21.370 da Ark, bei Hof bekannt für ihre zahlreichen jugendlichen Liebhaber, aber ohne Grafen an ihrer Seite, äußerte sich nie zum Vater des vergleichsweise spät geborenen und einzigen Kindes.
    Auffallend und folglich Bestandteil des Hofklatsches schien allerdings die Nähe zu Seiner Erhabenheit Bostich I., dem sie sich „persönlich gegenüber stets loyal gezeigt" hatte und von dem sie - für diese „Treue"? - in den Fürstenstand des Hochadels erhoben wurde: Kurz nach der „Blutnacht" im Tarman 21.411 da Ark wurde sie mit dem Titel einer Agh'tiga belehnt, und aus der Da-VivoGrafschaft entstand das Da-Vivo-Fürstentum mit 38 Sonnensystemen ...
     
    * 16. Prago des Tarman 21.411 da Ark gleich 11. November 1289 NGZ: Bostich lässt seinen Blick durch das hell erleuchtete Rund des Gos'Khasurn schweifen; noch immer wühlt Übelkeit in seinem Magen. Trotz der riesigen Ausdehnung des Innenhofkelches drängt sich ihm der Eindruck auf, am Böden eines abgrundtiefen Schachts zu stehen.
    In der Nähe plätschert der Springbrunnen - die Geschosse der glitzernden Stufenpyramide zeigen Helden der Archaischen Perioden, Putten mit Trompeten und Frauengestalten, aus deren Brüste Wasserstrahlen spritzen. Entlang dem Brunnenrand krümmen sich Chimären.
    Dienstbare Helfer werden die Spuren schnell beseitigen, dennoch ist es eine Übertreibung, was erste Gerüchte im Kristallpalast verbreiten - dass sich nämlich das Wasser in den Teichen rot gefärbt habe. Neben der Khasurnmeisterin Dimeria Ta-Senkara - von ihm höchstpersönlich erschossen! - sind zwar achtundvierzig weitere hoch gestellte Arkoniden gestorben, aber ...
    Blätterrascheln, eine Bewegung! Bostich hebt den Luccot, sagt scharf. „Komm raus!"
    Lautlos die Schritte kleiner, nackter Füße. Von strahlendem Weiß das knöchellange Hemd, über das sich hüftlang Reich Tradom An Bord der KARRIBO 22.
    November 1311 NGZ blondes Haar wellt. Glanzlos der Blick aus riesigen blutroten Augen. „Hast du alles gesehen?" Keine Antwort. „Wie ist dein Name, Kleine?"
    Das Mädchen schüttelt sich, scheint erst jetzt aus einem bösen Traum zu erwachen; ihre Stimme bebt, als sie, stolz den Kopf erhoben, leise sagt: „Ascari da Vivo, Zhdopanthi!"
    Als ich den Hangar der ZYKLOPKleinkugelraumer unterhalb der Andockbucht des oberen Polkreuzers erreichte, war der Chefwissenschaftler der KARRIBO schon anwesend, umringt von seinen „persönlichen Assistenten", auf die die Umschreibung Speichellecker allerdings eher zutraf.
    Selbstverständlich war ich über den kurzfristig angesetzten Start des Flaggschiffs der 2. Imperialen Flotte informiert worden, Von der Verlegung des CoJito-Planetenjägers hatte ich zu spät erfahren - besser gesagt, ich war zu lange bei der Stellvertretenden Chefmedikerin Uruula gewesen.
    So bekam ich eben noch mit, wie das flache Diskusschiff mit der tiefroten; scheinbar von innen heraus glühenden Außenhaut auf die Kufen der hydraulisch ausgefahrenen Landestützen sank. Neben der grünlich angehauchten Kommandokugel fuhr die Einstiegsrampe herab, schemenhaft erkennbare Gestalten bewegten sich hinter dem transparenten Material des viereinhalb Meter durchmessenden Steuerstands. Roxo Quatrons Truppe...
    Kal da Quertamagin registrierte mein Erscheinen nur mit dem Heben der linken Augenbraue als äußerstes Zeichen der Missbilligung, während der mit deutlichem Abstand von der Gruppe stehende Roltos kaum merklich den Kopf schüttelte und ein warnendes Glitzern in den rotbraunen Augen hatte.
    Unterdessen polterten die vier Jankaron die Rampe hinab, blieben stehen und schauten sich, die Greifvogelköpfe in den Nacken gelegt, ungeniert und neugierig um. An der Spitze stand Raumkapitän Roxo Quatron selbst, erkennbar an der athletischen Gestalt, dem grauen Streifen im Kopfgefieder und der sonderbaren Handwaffe, auf deren Kolben die rechte Hand lag.
    Schräg hinter ihm erkannte ich die deutlich kleinere und molligere Itchi Cultega, die nach dem von den Terranern übermittelten Dossier eine hervorragende Pilotin sein sollte. Ihr Kopfgefieder war beigegrau, der scharf gekrümmte Schnabel hellgelb. Der neben ihr stehende sehnigschlanke Mann musste Kiv Aaterstam sein, sein graues Gefieder war teilweise gelichtet; er hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    Im Hintergrund schließlich, hoch gewachsen und dürr, einen grün gefärbten Streifen im Kopfgefieder, hielt sich Vett Burmer, der Bordingenieur der
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