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2115 - Anguelas Auge

Titel: 2115 - Anguelas Auge
Autoren: Unbekannt
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wird von den Guan a Var auf letztlich ähnliche Weise abgesichert."
    Kal nickte, schnitt dabei aber eine Grimasse. „In diesem Fall dürfte jedes der Forts autark bewegungsfähig sein, und jedes ist für einen festgelegten Sektor des Auges verantwortlich. Als wir hierher vordrangen, gerieten wir automatisch in die Verteidigungszone >unserer< Station."
    Ascari da Vivo lauschte mit leicht verschleiertem Blick ihrem Logiksektor, sprach mehr zu sich selbst als zu uns: „Folgendes geschah: Erstens - die Katamare wurden angegriffen, teils vernichtet. Zweitens die KARRIBO wurde zum Stillhalten, zum Abwarten gezwungen. Drittens der CoJito-Planetenjäger wurde im Augenblick der Identifikation ins Innere des Fort gebeten.
    Welche Schlüsse können wir aus diesen Daten ziehen? Erstens - die Katamare waren dem Fort bekannt und wurden, wie der Angriff beweist, automatisch als feindlich eingestuft. Zweitens die KARRIBO war dem Fort unbekannt; unser Status sollte offensichtlich separat festgestellt werden. Da jedoch in dem ganzen Fort kein einziges Wesen zu leben scheint, das diese Prüfung vornehmen könnte, hätten wir bis in alle Ewigkeit auf diese Prüfung warten können, wären nicht Roxo Quatron und seine Crew gewesen. Drittens der eltanische Planetenjäger war dem Fort bekannt und wurde als Freund eingestuft. Erst danach auch die KARRIBO, die als Mutterschiff des CoJito identifiziert wurde."
    „Die Ausgangslage ist also höchst verwirrend", bestätigte Kal. „Wenn der eltanische Planetenjäger automatisch als >Freund< identifiziert wird, heißt das möglicherweise, dass das Fort ein Produkt der Eltanen ist. Dem dürfte die Verwendung von Eltanit entsprechen, sofern dieses Material wirklich nur von ihnen verwendet wird. Andererseits entstammen die vier Stationen beim Hayok-Sternenfenster eindeutig einer ähnlichen Baureihe, auch wenn sie für völlig unterschiedliche Einsatzzwecke gedacht sind. Und diese vier Stationen werden nicht von Eltanen benutzt, sondern vom Reich Tradom. Wie passt das zusammen? Scheinbar überhaupt nicht ..."
    Ascari sah ihn, dann mich nachdenklich an, knabberte an der Unterlippe und schnippte unvermittelt mit den Fingern. „Was, wenn die vier Stationen gestohlen wurden? Wenn sie ebenso wie die Forts eigentlich den Eltanen gehören? Das würde' immerhin erklären, weshalb die Eltanen per Fernsteuerung das Sternenfenster auf >einseitig durchlässig polen konnten während die Truppen des Reichs Tradom es noch immer nicht geschafft haben, die Manipulation rückgängig zu machen! Hm, es sieht also ganz so aus, als hätten die Tradomer sich der eltanischen Technik bemächtigt, ohne diese vollständig zu beherrschen ..."
    „Die Stationen des Sternenfensters", murmelte ich, „wären demnach ebenso wie die Forts Eltanentechnik, während die Katamare originäre Technik des Reichs Tradom sein müssen, vielleicht lediglich mit Eltanentechnik nachgerüstet. Dies passt mit den Aussagen der Eltanen zusammen, die Roxo Quatron und seine Crew kontaktiert haben. Das Reich Tradom oder die ominöse Inquisition der Vernunft hat die Eltanen so gut wie vernichtet und jagt diese heutzutage gnadenlos."
    „Kann das sein?" Kal wiegte überaus skeptisch den Kopf. „Deine Theorie weist riesengroße Lücken und Widersprüche auf, Mascantin! Warum sollten die Eltanen im Auge Anguelas über Hunderttausende bewegliche, extrem mächtige Forts verfügen, die den Katamaren leicht Paroli bieten können andererseits, trotz dieser Macht in der Hinterhand, in der ganzen Galaxis Tradom gejagt werden ...? Das passt nicht zusammen!"
     
    *
     
    Ascari reagierte nicht auf den Einwand. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich stattdessen auf das Innere der Matrix, auf das Kernstück. Kurzerhand aktivierte sie ihren Gravopak, schwebte aufwärts und tauchte nach hundertfünfzig Metern Flug mit ihrem gesamten Körper in das Holo ein; eine Aktion, die uns unwillkürlich den Atem anhalten ließ.
    Insbesondere Kal da Quertamagin wirkte tief getroffen, weil Ascari ihn als Chefwissenschaftler wiederum so eindeutig überging, dass sie ihn vor ihrer spontanen Aktion nicht einmal zu Rate gezogen hatte. Über Funk teilte die Erlauchte mit: „Das Zentrum der Matrix ist so lichtlos schwarz, dass es bei zu langem Hinsehen Schmerzen bereitet. Ich versuche, mich mit halb geschlossenen Lidern ins Innere des dunklen Flecks zu schieben ... Kaum Reaktion des Gravopaks. Ich gehe auf höhere Leistung. Nein, es funktioniert nicht - eine Kraft, deren Natur ich nicht
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