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2112 - Verschollen in Tradom

Titel: 2112 - Verschollen in Tradom
Autoren: Unbekannt
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einer Alarmsirene.
    Vergangenheit: Sivkadam Als der Alarm erklang, musste ich unwillkürlich an jenen Tag in der AUGENSTERN denken, als die Piraten der FESCO das Schiff geentert hatten.
    Dieser Tag hatte eine schreckliche Wende in mein Leben gebracht. Alles, woran ich geglaubt hatte, war mit einem Schlag zerstört, auf den Kopf gestellt worden.
    Und auch der Alarm, der nun erklang, würde eine entscheidende Wende bringen, für mich und meine Freundin Tratto. Davon war ich überzeugt, als ich in der grafischen Darstellung der Ortung die Schiffe sah, die unmittelbar vor der FESCO aus dem Hyperraum fielen.
    Ich saß wieder hinter meiner Station in der Zentrale, diente als Hilfspilot, als die Ortung erfolgte, weil der richtige Pilot schlief, wie fast alle Angehörigen der eigentlichen Zentralebesatzung.
    Plötzlich tauchten drei Schiffe vor uns auf. Drei tropfenförmige Schiffe, 120, 280 und 500 Meter lang.
    Sie waren asymmetrisch oben flach gedrückt, die Tropfenspitze bildete jeweils das Heck. Auf der oberen Abflachung waren gebäudeartige Module aufgeflanscht. Wie ich genau wusste, war der eigentliche Schiffskörper hingegen praktisch ohne Hohlräume dicht gepackt mit Technik gefüllt.
    Ich kannte diese Schiffe. Ich hatte all ihre technischen Einzelheiten im Kopf.
    Sie griffen auf eine extrem erprobte, wenig störungsanfällige, schlichte Technik zurück. Ihr Antrieb bestand aus Paradim-Pulsatoren, bei denen im Unterlichtbereich permanent aus dem übergeordneten Kontinuum angezapfte, frequenztransformierte, gebündelte und gleichgerichtete Hyperenergie den gravomechanischen Paraschub erzeugte. Die Abstrahlung erfolgte pulsierend mit einer Frequenz von 2345 Hertz. Dieses Prinzip der Direktversorgung und Energieerzeugung war mir schon in den letzten Jahren meiner Ausbildung auf Pombar einfach genial vorgekommen.
    Die maximale Beschleunigung der Schiffe betrug 800 Kilometer pro Sekundenquadrat. Wenn sie überlichtschnell flogen, errichteten sie eine Paradim-Nullsphäre, eine Feldblase, die in Verbindung mit dem Paraschub des Paradim-Pulsators einen Direktflug gestattete, den man jederzeit unterbrechen konnte. Diese Technik ermöglichte auch beliebige Kurswechsel.
    Inckaz hatte mich nicht umsonst zum Hilfspiloten gemacht. Ich wusste durchaus, was dort vor uns erschienen war.
    Die maximale Reichweite der Schiffe betrug ohne einen Austausch der Maschinen 20 Millionen Lichtjahre. Ihr Überlichtfaktor lag bei etwa 45 Millionen. Die gerihgstmögliche Hyperraumeintritts- und -austrittsgeschwindigkeit lag bei 35 Prozent des Lichtes.
    Ihre Schutzschirme bestanden, aus konventionellen Kraftfeldern und Prallschirmen sowie Paradimfeldern, die unsichtbar waren und Energien auch unsichtbar in den Hyperraum ableiteten. Erst kurz vor Erreichen der Überlastungsgrenze nahmen sie eine tiefblaue, beinahe violette Färbung an.
    Ihre Hauptrechner waren mehrfach redundante Positronik-Kerne, die Energieerzeugung besorgten ausgereifte, höchst kompakte Fusionsreaktoren.
    Eine Hyperzapfung stand nur im Zusammenhang mit der Direktversorgung für den Paraschub der Sublichttriebwerke und dem Aufbau der Paradim-Nullsphäre zur Verfügung.
    Ihre Offensivwaffen waren beeindruckend: Thermo- und Impulsstrahler, Desintegratoren, Paralysatoren. Manche schickten blaue Strahlen aus, bei denen das Licht jedoch nur der Sekundäreffekt der tatsächlich überlichtschnellen Waffenwirkung war. Ihre wirksame Reichweite lag bei zehn Millionen Kilometern, und sie konnten maximal fünf Ziele gleichzeitig ins Visier nehmen, das aber im Sekundentakt.
    Hinzu kamen konventionelle Waffen wie Raketen, Raumtorpedos, Marschflugkörper und unbemannte Drohnen mit Fusionssprengladungen bis zu 2000 Gigatonnen.
    Ihre Hüllen bestanden aus Trasaan, einer strukturverdichteten Metalllegierung. Strukturverdichtung umschrieb hierbei den Effekt einer extremen Kohäsionsverstärkung nach einer hyperenergetischen Aufladung, die dem Material eine besondere Festigkeit und einen Schmelzpunkt verlieh, der bei etwa 30.000 Grad lag.
    Ich kannte diese Schiffe.
    Endlich, dachte ich. Anguela hat mich nicht vergessen. Es gibt nach Gerechtigkeit in Tradom.
    Es waren Polizeischiffe der Valenter, der allgegenwärtigen Ordnungsmacht des Reiches.
     
    *
     
    Sie waren in ganz Tradom anzutreffen, ihre Zahl dürfte in die Hunderttausende oder Millionen gehen.
    Aber es war doch ein geradezu unwahrscheinlicher Zufall, dass sie in dieser riesigen Sterneninsel ausgerechnet auf die FESCO getroffen waren.
    Das
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