Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche
Autoren: Mia Zorn
Vom Netzwerk:
riss die junge Frau sich los, fuhr herum und zerkratzte ihren beiden Bewachern die Gesichter.
    Die Geisterjäger wichen schreckensbleich zurück – zu spät!
    Almira rannte los, auf Maddrax zu. Als sie an Omani vorbei kam, hörte der Hauptmann sie zischen: »Da habt ihr eure Zombies! Ich habe sie infiziert!«
    Während sie sich in die Arme des Blonden flüchtete, brachen die verletzten Männer in Panik aus. Wie von einer Siragippe gestochen hetzten sie zu dem Brunnen, um sich ihre Kratzwunden auswaschen.
    Lysambwe beachtete sie nicht weiter. Warum auch?
    Er wusste besser über die Gruh Bescheid als Fumo. Die Männer waren nicht mit Almiras Körperflüssigkeiten in Berührung gekommen. Also konnte das Gift nicht in ihr Blut gelangt sein. Aber sollten sie nur glauben, dass sie infiziert wären. Das würde sie lehren, sich von gefährlichen Dingen fernzuhalten, von denen sie nichts verstanden!
    Was sollte er jetzt mit Fumo anfangen? Er war sich nicht sicher, ob dieser Maddrax seinen Bruder nur täuschen wollte oder nicht. Falls die Waffe nicht funktionierte, wären sie den Geisterjägern zahlenmäßig unterlegen. Mit regloser Miene wandte er sich an Omani.
    »Zwischen uns ist alles gesagt. Mach, dass du verschwindest. Wenn ich dich noch einmal auf dem Land des Kaisers erwische, bist du ein toter Mann… Bruder!«
    Fumo Omani erwiderte nichts. Er zog seine Kapuze über seine Gepaadentätowierung und wies Ahmad an, die beiden Männer am Brunnen in den Käfig zu sperren.
    Wortlos stieg er auf sein Kamshaa. Im Wegreiten warf er einen letzten Blick zurück: Er galt nicht seinem Bruder, sondern der Waffe in Maddrax’ Hand.
    Als der letzte der Reiter verschwunden war, wandte sich Lysambwe an den Weißen. »Omani ist nicht dumm! Er wird wiederkommen! Dann sollten wir nicht mehr hier sein!«
    Maddrax nickte.
    »Funktioniert sie wirklich wieder?« Lysambwe deutete auf dessen Waffe.
    Unschlüssig hob der Blonde die seltsam geformte, glatte Waffe. »Sie hat noch eine geringe Restladung, die ich nur im Notfall benutzen will. Jeder Schuss kann der letzte sein, und hier gibt es keine Möglichkeit, die Waffe wieder aufzuladen.«
    Lysambwe verstand. »Ist im Moment auch nicht wichtig. Ich war nur neugierig«, brummte er. Und fügte mit einem Blick auf den Platz vor den zerstörten Toren hinzu: »Ich werde mich nun um unsere Toten kümmern!«
    »Warte, ich begleite dich«, sagte der Blonde. Er brachte Almira, die nach ihrer unerwarteten Attacke noch wackelig auf den Beinen war, zu einem schattigen Platz vor einer der Hütten. Dann liefen sie gemeinsam über das Schlachtfeld.
    Der Kommandant musste mehr als einmal seinen Brechreiz unterdrücken, als er die verstümmelten Leichen sah. Den alten Mboosi erkannte er nur noch an seiner schwarzen Fliegeruniform. Von seinem Gesicht war nichts mehr übrig als ein blutiges Loch. Der stupsnasige Mikando lag unter den Fetzen eines zerrissenen Netzes. Das Einzige, was an ihm unverletzt schien, war seine Hand, die den gedrechselten Elfenbeingriff eines Dolches umschloss.
    Der Hauptmann beobachtete, wie Maddrax vor dem Kopf des Jungen in die Hocke ging. Seine blauen Augen glitten über den zerstörten Körper und verweilten auf dem aufgebrochenen Schädel. »Sie sind schlimmer als wilde Tiere.«
    »Dennoch sind sie keine Tiere«, entgegnete Lysambwe. »Ihre Gier nach Hirn ist unersättlich! Nur Menschen sind zu solch einer Gier fähig!« Er registrierte die Heftigkeit, mit der er seine Worte sprach, nur am Rande. Seine Gedanken waren in die Ferne gerichtet und sein Blick auf die Öffnung in den Palisaden, durch die Fumo vorhin verschwunden war.
    Während sie sich daran machten, die Überreste des toten Mikando zum Scheiterhaufen zu bringen, der in der Mitte des Platzes entstand, begann er dem fremden Weißen etwas zu erzählen, was er noch nie jemanden erzählt hatte. Es lastete so schwer auf seiner Seele, dass er es einfach mit jemandem teilen musste, um nicht daran zu zerbrechen.
    »Wir waren Brüder, Fumo und ich.«
    »Warte, Lysambwe! Du bist mir keine Erklärung schuldig«, unterbrach ihn der Blonde.
    »Ich weiß!« Sie legten die Leiche ab. »Aber ich möchte darüber reden!« Er gab Maddrax keine Gelegenheit, sich dazu zu äußern, sondern fuhr einfach fort, während er an dem Blonden vorbei zu den Trümmern des Wachhauses ging. Maddrax folgte ihm.
    »Wir hatten denselben Vater, der sich gern auch mal in fremden Betten vergnügte. Eines Tages, ich war fünf Jahre alt, stand eine alte Frau mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher