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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL
Autoren: Unbekannt
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schwer. „Ich habe auch Schuld daran, dass es jetzt so schnell ging, nicht wahr?"
    Der alte Eunuch lächelte. „Übernimm nicht meine Fehler, die du mir selbst vorgeworfen hast, Junge. Wenn dem so wäre, hätte ich dich nicht hierher gebeten und diese Dinge mit dir besprochen. Das Gegenteil ist der Fall: Weil ich weiß, dass jemand wie du sich um die Geschicke der Mom'Serimer kümmern wird, kann ich friedlich zu meinem Traum in der NACHT zurückkehren."
    Crom Harkanvolter lehnte sich zurück, entspannte sich und schloss die Augen. „Ja, jetzt bin ich bereit", flüsterte er. „Ich gebe auf. NACHT, umfange mich..."
    „Soll ich bei dir bleiben?"
    „Es wäre mir eine große Freude."
    Doch es wurde kein leichtes Sterben. Als Shoy sah, dass die Schmerzen fast unerträglich wurden und der Lord-Eunuch sich auf seinem Lager wand, verließ er die Unterkunft.
    Stap, der unruhig vor der Tür wartete, wollte etwas sagen, doch er bedeutete ihm zu schweigen. „SENECA!", rief Shoy ins Nichts.
    „Ich bin hier, Shoy Carampo", antwortete eine männliche Stimme aus einem versteckten Lautsprecher.
    „Könntest du Startac Schroeder bitten, sofort den Druiden Keifan hierher zu bringen? Es ist ein Notfall."
    „Wird sofort erledigt."
    Als Shoy in die Unterkunft zurückkehrte, wollte Stap ihm folgen. Shoy hielt den Eunuchen jedoch auf. „Er hat um meine Anwesenheit gebeten, nicht um deine. Respektiere das bitte!"
    Die Gehirntentakel des Stellvertreters schwollen an. Aber er fügte sich.
    „Wo warst du?", erklang Crom Harkanvolters krächzende Stimme.
    „Es ist nicht notwendig, dass du unter großen Schmerzen stirbst, Lord-Eunuch. Ich habe mir gestattet, Hilfe herbeizurufen. Du sollst einen würdevollen Tod haben." Shoy kehrte zum Lager zurück. „Eine Frage habe ich noch: Wie soll mit dir verfahren werden?"
    Der alte Mann lächelte. „Am liebsten würde ich im Konverter aufgelöst, weil dies der Tradition entspricht Aber dies ist mittlerweile ... überholt. Meine Bestattung ist von politischer Bedeutung, dessen bin ich mir bewusst. Deshalb verfahre mit mir nach deiner Entscheidung. Ich werde es ja nicht mehr wissen."
    „Aber..."
    „Dies ist mein letzter Befehl als Lord-Eunuch. Gehorche!"
    Gleich darauf verlor Crom Harkanvolter das Bewusstsein.
     
    *
     
    Wenige Minuten später materialisierte Startac Schroeder mit Keifan in der Unterkunft. Der Druide wandte sich sofort dem Sterbenden zu und gab ihm mit dem Traenii den KUSS.
    „Ich kann leider nichts mehr für ihn tun", schnorchelte er nach einer Weile. „Sein Lebensfunke ist schon fast erloschen, und er will nicht mehr kämpfen."
    „Das Weiß ich", sagte Shoy. „Ich möchte dich aber bitten, ihm zu helfen, so dass er nicht mehr leiden muss."
    „Das kann ich tun." Keifan drückte den Traenii wieder auf die Stirn des Alten.
    Sie warteten und beobachteten die Atemzüge Crom Harkanvolters, die allmählich schwächer wurden. Dann hörten sie ganz auf. Der Lord-Eunuch starb, ohne noch einmal das Bewusstsein erlangt zu haben. Sein Gesicht war entspannt und friedlich.
    „Ich danke euch", sagte Shoy zu dem Mutanten und dem Druiden. „Ich muss euch jetzt bitten zu gehen. Wir müssen die Zeremonie vorbereiten."
    Startac nickte. „Wenn du etwas brauchst, wende dich wieder an SENECA. Ich werde Atlan mitteilen, dass Crom Harkanvolter gestorben ist. Er wird sicher an der Bestattung teilnehmen wollen, falls ihr es ihm erlaubt."
    „Es wäre eine Ehre. Ich werde Bescheid geben, wenn wir so weit sind."
    Als die beiden per Teleportersprung verschwanden, kam Stap Crumero in die Kabine. „Ich warte nicht mehr länger!", sagte er erzürnt.
    „Das ist auch nicht notwendig", versetzte Shoy. „Der Lord-Eunuch ist tot."
     
    *
     
    Stap Crumero überzeugte sich mit einem kurzen Blick vom Tod des Lord-Eunuchen. Dann wandte er sich an Shoy. „Geh jetzt. Du hast hier nichts mehr verloren."
    „Crom Harkanvolter hat mich aber mit der Bestattung beauftragt", setzte sich der junge Mom'Serimer zur Wehr.
    „Darüber sprechen wir später. Ich muss jetzt hier einiges veranlassen, und du bist weder Eunuch noch Indoktrinato", schnappte Stap. Seine Gehirntentakel schwollen zornig an. „Ich werde umgehend eine Versammlung einberufen und mein Amt als Lord-Eunuch antreten."
    „Augenblick mal!", protestierte Shoy. „Dafür sollten wir Wahlen abhalten!"
    „Bis dahin werde ich die Regierungsgeschäfte übernehmen, ob es dir passt oder nicht. Ich bin der Stellvertretende Lord-Eunuch und dazu berechtigt,
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