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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL
Autoren: Unbekannt
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beschäftigte er sich lieber mit zwei reizenden Damen, die sich zu beiden Seiten an ihn schmiegten und seine Armmuskeln bewunderten.
    „Na, so etwas, Fee Kellind!" Vesper, die Nachtschwalbe von SOLtv, winkte ihr heftig zu. „Ganz allein hier?"
    Sie bot einen Antigrav-Barhocker an.
    „Ja, ich ... ich weiß gar nicht, was über mich gekommen ist." Fee fühlte sich überhaupt nicht wohl, aber sie konnte nicht einfach wieder verschwinden. Am besten gab sie sich so gelassen und unnahbar wie stets.
    „Selbst du brauchst einmal Abwechslung, und wer hier einmal war, kommt immer wieder her!" Vesper schnippte Richtung Firm Makkar. „Einen Vurguzz für die Dame, und das ein bisschen plötzlich!"
    Fee blinzelte. „Woher wusstest du, dass ich genau das bestellen wollte?"
    Die zierliche, knapp 1,60 Meter große Frau mit den riesigen, lang bewimperten schwarzen Augen, die stets übernächtigt wirkten, lachte perlend. Sie trug ein schwarzes Fähnchen, das ihre zarte Figur betonte und tiefe Einblicke gewährte, falls nicht ihre hüftlange schwarze Haarmähne, die sie häufig schüttelte, gewisse Stellen bedeckte.
    „Ich bin sehr intuitiv, hast du das nicht gewusst? Als Xenobiologin und Botanikerin muss ich das ja wohl sein, sonst verkümmern doch die armen Pflänzchen und Tierchen in meinen Labors. Und sieh mal, wer hier noch ist!"
    Sie schob einen Mann nach vorne, der etwa 1,75 Meter groß war und eine beinahe sportliche Figur besaß, mit braunen Augen, kurzen dunkelbraunen, leicht ungeordneten Haaren und einem gewinnenden Lächeln. „Das ist Zoran Markovic, unser Sumpfentengenie! Er hat das heutige Turnier wirklich sausen lassen, um mich zu treffen!"
    „Da hätte er auch wirklich etwas versäumt", lächelte Fee. „Und wenn ich mich recht erinnere, dürfte das deinem Punktestand kaum schaden."
    „Sicher nicht", grinste Zoran.
    „Woher kommst du?" Fee war nicht besonders geübt in Konversation. Es war die erstbeste Frage, die ihr einfiel.
    „Von einem völlig unbedeutenden Planeten. Nennt sich terranische Kolonie Glibovac, im Tesla-System. Wird dir nichts sagen."
    „Nun, so weit vom Schuss kannst du nicht sein, immerhin hast du dir einen Posten auf der SOL verschafft."
    „Ja, ich bin Syntronik- und Positronik-Spezialist; ich liebe alles, was damit zu tun hat. Ein Camelot-Büro hat,, mich damals angeworben, und so bin ich schließlich hier gelandet... Da wurde ein Traum wahr!" Ein Strahlen trat in seine Augen, das Fee nur zu gut kannte. „Ich kann die Cameloter nicht verstehen, die unbedingt nach Hause wollten. An Bord der SOL ist doch der großartigste Platz des Universums!"
    „Himmel, pathetisch ist er auch noch!", flötete Vesper und warf Zoran einen schmachtenden Blick zu. „Er hat mir übrigens gerade erzählt, dass er sich gern im Flugsimulator austobt." Sie stieß ihn leicht in die Seite. „Aber er ist zu faul, um Pilot zu werden! Ist das zu fassen? Vielleicht braucht er mal einen Tritt von der richtigen Seite, Fee?"
    „Also, Vesper ...", protestierte Zoran.
    Fee lachte. „Ich werde es mir mal anschauen, Zoran. Vielleicht hat Vesper Recht und in dir schlummert ein Talent. Es wäre schade, das verkümmern zu lassen."
    Zoran wurde es unbehaglich. „Ich glaube, ich muss mir dringend was zu trinken bestellen. Und einen Snack.
    Aber diesmal...", er erhob seine Stimme Richtung Theke, „... ohne Kümmel!"
    „Ist ja schon gut, du Epsaler", gab Finn launig zurück.
    Zoran hob die Schultern. „Die meisten Epsaler hassen Kümmel genauso wie ich. Wenn ihr mich jetzt für einen Moment entschuldigt..." Er zwinkerte Fee zu und quetschte sich durch die Menge.
    „Soso ..." Vespefr wandte sich Fee mit leicht schief gelegtem Kopf zu. „Und du bist also hier, weil du vor deinen Gedanken davonläufst?"
    Fee hob eine Braue. „Ich lenke mich ab."
    „Das tun wir alle... nun, mehr oder weniger. Ich beispielsweise kann vom Leben nie genug kriegen. Ich liebe meine Arbeit, aber eben auch SOLtv und die Nachtbars. In meiner Kabine bin ich nur zum kurzen Nickerchen und Umziehen, und dann stürze ich mich ins nächste Abenteuer. Ich will immer Geschichten hören, sei es nun von meinen Pflanzen, von meinen Kollegen oder einfach nur irgendwelchen Leuten, die ich treffe." Vesper hob die Hände. „Geschichten sind für mich das Leben, meine große Leidenschaft."
    „In gewissem Sinne sind sie das für mich auch", gab Fee zu. „Aber ich erlebe sie anders..."
    „Das glaube ich gar nicht mal, wir sind beide passiv." Vesper beugte sich
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