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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar
Autoren: Unbekannt
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Kilometer, das schlaucht ganz schön, kann ich euch sagen."
    Rhodan ging nicht darauf ein. „Was ist mit den Jankaron, Kleiner? Wo sind ihre Schiffe?"
    „Sie stehen in den Werften des Kontinents. Man überholt sie dort. Der kurze Kampf mit den Red Chy hat das Material überaus strapaziert. Die KISCHAMMER unter ihrem derzeitigen Kapitän Roxo Quatron liegt als Einzige auf dem Raumhafen Kischarios."
    „Und die Arkonidin?"
    „Sie ist über ihren eigenen Schatten gesprungen. Entgegen ihrer Überzeugung hat sie in den Kampf eingegriffen."
    „Sie wollte nicht?"
    „Es war doch das, was du ihr die ganze Zeit zu verstehen gegeben hast. Dass sie sich zurückhält."
    „Du hast mit ihr gesprochen?"
    „Jemand musste sie überzeugen. Na ja, sie hat sich geziert. In Wahrheit stand für sie garantiert schon vorher fest, dass sie eine Entdeckung der KARRIBO auf Jankar nicht hinnehmen würde. Sechs ihrer 200-Meter-Kreuzer sind noch unterwegs in Virginox."
    Perrys Gesicht verdüsterte sich weiter. Ascari da Vivo beließ es also nicht bei der Vernichtung der Angreifer. Sie schickte ihre großen Beiboote in den Kugelhaufen. Die Absicht der Mascantin lag auf der Hand.
    „Ist sie da?" Seine Stimme klang scharf.
    „Natürlich. Sie überwacht die Arbeiten an ihrem Flaggschiff."
    „Sie wird dazu noch eine ganze Weile Gelegenheit haben."
    Während die LEIF ERIKSSON in die Atmosphäre des zweiten Planeten hinabsank, ließ Rhodan eine Holo-Verbindung in die Zentrale der KARRIBO schalten. Ascari da Vivo saß in einem Konferenzraum neben der Leitzentrale. Sie schien bereits mit seinem Anruf gerechnet zu haben.
    „Ich habe in unser aller Interesse gehandelt", sagte sie an Stelle einer Begrüßung. „Erwartest du, dass ich mich dafür rechtfertige?"
    „Nicht direkt. Zunächst einmal danke ich dir, dass du die Jankaron vor dem Untergang bewahrt hast. Für Mord allerdings gibt es auch da keine Rechtfertigung. Es ist ein Unterschied, ob wir das Schiff eines überlegenen Angreifers zerstören oder einen Gegner vernichten, der uns heillos unterlegen ist." Rhodans Stimme besaß in diesem Augenblick etwas von klirrendem Eis. „Du hättest den Piraten eine Lektion erteilen können. Das wäre genug gewesen."
    „Sie hätten die Koordinaten des Jan-Systems an alle Völker von Virginox weitergegeben und ihnen verraten, dass sich fremde Schiffe auf Jankar befinden. Es hätte keine zwei Tage gedauert, und Schiffe des Reiches Tradom wären hier erschienen. Ich habe die einzige Möglichkeit gewählt, dies zu verhindern."
    Rhodan erhielt eine Information von Lauter Broch't. Die sechs Schiffe kehrten zurück. Die Miene der Mascantin hellte sich auf.
    „Die sechs Schiffe haben die Basis der Piraten vernichtet. Auf dem Planeten Muti-Zyq gibt es jetzt keinen funktionsfähigen Raumhafen und keine Werft für Großkampfschiffe mehr." Sie hob die Hand, bevor Rhodan etwas sagen konnte. „Die Zivilbevölkerung wurde geschont, wir haben nur militärische Ziele angegriffen. Sieh's so, Terraner: Von diesem Augenblick an ist Virginox frei von diesen Verbrechern, von ein paar versprengten Einheiten abgesehen. Mit denen werden die Jankaron leicht fertig."
    „Und auf all das bist du wirklich stolz?"
    „Spar dir deinen Spott! Wir haben freie Bahn, und unser Versteck bleibt geheim. Das allein zählt.
    Diesen Erfolg lasse ich mir von dir nicht schlecht reden, Rhodan. Egal, ob du dreitausend oder zehntausend Jahre Erfahrung hast."
    „Darum geht es nicht. Das weißt du ganz genau."
    Sie legte die Stirn in Falten. Er begriff, dass sie ihn nicht verstanden hatte.
    „Bei einem solch brutalen Angriff gab es garantiert Zehn-, wenn nicht sogar Hunderttausende von Toten, die meisten sicher Zivilisten. Das war nicht nötig, das ist brutaler Mord. Dafür bringe ich dich nach unserer Rückkehr vor das Galaktikum."
    Sie sperrte den Mund auf. Fassungslos starrte sie ihn an, unfähig, dies als Reaktion auf ihre Tat zu akzeptieren. Nach ihrem Verständnis hatte sie das einzig Richtige getan, um die beiden Kugelriesen und ihre Insassen zu schützen.
    Plötzlich sprang sie auf. Ein gezischter Befehl, die Hologrammverbindung brach zusammen.
    „Soeben trifft eine Nachricht aus Kischario ein", hörte Rhodan den Plophoser sagen. „Die Schlichterin ist eingetroffen und wird ihr Urteil verkünden."
     
    *
     
    Diesmal drängten sich im Ratssaal des Kajiin-Lúr doppelt so viele Jankaron, wie eigentlich hineinpassten. Rhodans Delegation erschien in derselben Zusammensetzung wie beim
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