Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2104 - Durch das Sternenfenster

Titel: 2104 - Durch das Sternenfenster
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ein wahres Stimmengewirr schwirrte um mich herum, und ich musste mich trotz der optimalen Akustik scharf konzentrieren, um einige einzelne Sätze verstehen zu können.
    „Wir arbeiten in den Maschinenräumen noch immer mit Höchstdruck an der Reparatur der in Überlast durchgeschlagenen Paratronaggregate ... Es wird noch eine Weile dauern ..." A. A. Cordable, auch bekannt als Double-A, Leiter der Abteilung Triebwerke/Bordmaschinen.
    „Die Lage ist schlimmer als angenommen. Schwere Schäden, deren vollständige Behebung aus Bordmitteln vermutlich eine Woche in Anspruch nehmen wird. Die KARRIBO ist manövrierfähig, aber nicht gefechtstauglich ..." Ascari da Vivo.
    „Noch keine Veränderung bei den bewusstlosen Báalols, aber sie sind stabil, es besteht keine Lebensgefahr.
    Rock Mozun ist allerdings gerade erwacht..." Prak-Noy.
    „Das Schiffssyntron-Netzwerk hat seine Arbeit wieder aufgenommen. Es hat den Anschein, als hätten die Katamare seine Funktion auf eine noch unbekannte Weise nur vorübergehend gestört ..." Critta Lohffeld.
    „Ich vermute, eine noch unbekannte Strahlung hat den Zusammenbruch bewirkt, über ein noch unerforschtes Frequenzband des Hyperspektrums ..." Chefwissenschaftler Humphrey Parrot.
    „Im SHF- oder gar im UHF-Bereich ... genaue Messungen waren wegen der vielen mit der Schlacht verbundenen Streuemissionen nicht möglich ..." Sein Assistent Sackx Prakma.
    „Wir haben die ersten astronomischen Datensätze über die Galaxis Tradom eingeholt. Es handelt sich in der Tat um HCG 87A, eine Spiralgalaxie vom Typ Sa mit einem Durchmesser von etwa einhundertachtzigtausend Lichtjahren, also fast doppelt so groß wie die Milchstraße, mit zirka fünfhundert Milliarden Sonnenmassen."
    Lauter Broch't. „Und wir empfangen eine unglaubliche Fülle von Hyperfunk-Impulsen. Wir leiten sie an den Bordsyntron weiter, sie werden bereits analysiert. Noch lässt sich wenig aussagen, doch zumindest haben wir die Verkehrssprache von Tradom, das so genannte Anguela-Idiom, binnen Sekunden aus der Masse von Informationen herausgefiltert und ebenso schnell vollständig übersetzt."
    Kein Wunder, dachte ich. Die Jankaron haben ja bereits die Basisdaten geliefert.
    Ich spürte ein leises Kribbeln, und meine Nackenhaare richteten sich auf. Es war ein ganz anderes Gefühl als das, welches ich beim Durchgang durch das Sternenfenster wahrgenommen hatte. Ein viel lapidareres, aber irgendwie trotzdem bedeutungsvolles.
    Jemand sah mich direkt an.
    Nicht Pearl TenWafer ...
    Ich schaute zum Sitz der Kommandantin hinüber.
    Sie stand da wie eine Statue und betrachtete Hologramme, doch Perry Rhodans Blick galt mir und wirkte sehr nachdenklich.
    Und er sprach gleichzeitig Bände.
    Rhodan sagte nichts, aber in seinen Augen las ich: Wir verdanken dir unser Leben.
    Ich legte keinen Wert darauf, es tatsächlich von ihm zu hören. Ich lächelte schwach und sank seufzend im Emotionautensessel zusammen.
    Rhodan wandte den Blick von mir ab und räusperte sich. Augenblicklich wurde es in der Zentrale mucksmäuschenstill.
    „Wir müssen uns darüber im Klaren sein", sagte der Terranische Resident, „dass unsere Flucht vom Sternenfenster von den Katamaren präzise aufgezeichnet wurde. Die Emissionen, die die LElF ERISSON und die KARRIBO ausstrahlen, sind unverwechselbar und dürften mittlerweile wie ein Steckbrief über den Herrschaftsbereich des Reiches Tradom verbreitet werden. Es ist damit zu rechnen, dass wir überall in der Galaxis Gejagte sein werden.
    Man wird uns attackieren, wo immer wir uns sehen lassen! Dementsprechend müssen wir uns verhalten. Wir ..."
    Ich hörte nicht mehr hin. Ich war noch zu erschöpft, um seine Worte zu verarbeiten.
    Erschöpft, aber im Grunde glücklich. Ich hatte mich bewährt. Ich befand mich dort, wo ich meiner tiefsten Überzeugung zufolge hingehörte.
    Es gab, wie so oft, nicht nur einen, sondern mehrere Gründe, weshalb ich diesen Flug unbedingt mitmachen wollte. Einen wichtigen hatte ich im entscheidenden Gespräch mit Pearl TenWafer verschwiegen.
    Ich war am 1. November 1293 NGZ geboren. Ich war zehn Jahre alt gewesen, als die Arkoniden - oder besser gesagt die Hände der Superintelligenz SEELENQUELL - Terra überfallen und besetzt hatten. Als sie die Bevölkerung zusammengetrieben und als Geiseln genommen und gedroht hatten, sie hinzurichten.
    Meiner Familie war damals nichts geschehen, meinen engeren Freunden auch nicht. Wir hatten Glück gehabt. Doch wir kannten natürlich einige Terraner,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher