Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Küken, du kannst mein Schiff steuern ..."
     
    *
     
    Als Itchi, befehlsgemäß aufgedonnert, zurück in die Zentrale kam, fasste Vett Burmer sie aufgeregt am Arm. „Sieh dir das an!", nuschelte er und zog sie zum Monitor.
    Mehrere vielachsige, doppelt bereifte Lastfahrzeuge hatten um die KELTAMMER Aufstellung bezogen.
    Etwa einen halben Yabaal große, entfernt an Kröten erinnernde Wesen, denen die sintflutartigen Niederschläge nichts auszumachen schienen, hantierten mit dicken Schläuchen, die an den tankförmigen Auflegern der Wagen befestigt waren.
    „Sechs Laster, zwanzig Maschiten, zweihundertundzwölf Arbeitsschritte", brabbelte Vett.
    Die Maschiten an den Schläuchen spritzten, soweit sich das im regenverschleierten Bild erkennen ließ, eine viskose Flüssigkeit auf den Boden des Raumhafens. Zugleich bedienten andere Maschiten klobige Geräte.
    „Neun Prallfeldgeneratoren, fünf Antigravs, drei Pumpstationen."
    Die Flüssigkeit wuchs um die KELTAMMER herum zu blasenartigen, offenbar erstaunlich stabilen Wänden, die sich an die Außenhaut des Schiffes schmiegten. Gleich darauf klappte ein kreisrunder Deckel im Boden zur Seite und gab eine etwa drei Yabaal durchmessende Öffnung frei.
    „Das geht ja heute erfreulich flott", erklang hinter ihnen Roxos Stimme. „Begrüße das."
    Itchi fuhr herum. Auch der Kapitän hatte sich fein gemacht, trug jetzt eine perfekt sitzende Ausgeh-Kombi aus hellem, gegerbtem Leder, mit zahlreichen prall gefüllten Taschen. An seiner Hüfte baumelte wie immer die Koma-Kralle.
    „Na dann - auf nach Masch'kan", sagte er und zur Dienst habenden Wache: „Gebt mir gut auf unser Schiffchen Acht!"
     
    *
     
    Der Tunnel unter dem Raumhafen - es musste Tausende davon geben - wirkte steril, und der leichte Geruch nach Desinfektionsmitteln verstärkte diesen Eindruck noch.
    Die um zwanzig Prozent höhere Schwerkraft spürte Itchi zwar, doch sie fühlte sich kaum beeinträchtigt, als sie die Stufen hinabstieg.
    Vielleicht, weil sie so aufgeregt war? Immerhin setzte sie zum ersten Mal den Fuß auf den Planeten eines anderen Sonnensystems.
    Aber auch den anderen schienen die hiesigen Verhältnisse nicht das Geringste auszumachen. Roxo schritt voran, vor Tatendrang berstend. Vett schlurfte wie immer geistesabwesend hinterher, und Kiv trug eine überformatige Aktenkiste trotz seiner 81 Jan-Jahre so locker unter dem Arm, als wäre sie ein Daunenkissen.
    Nach einiger Zeit mündete der Tunnel, zusammen mit etlichen anderen - „Vierzehn", murmelte Vett ungefragt -, in eine Halle, von der drei parallele Rollbänder abgingen.
    Hier herrschte bereits ein ziemliches Gedränge. Itchi erkannte bärenähnliche Gurdas, reptiloide Akh von Akhool IV, die von Beuteltieren abstammenden Zarani aus dem Zab-Zaran-System, aus deren Bauchtaschen bedeutungsvoll aussehende Dokumentenrollen ragten, und Angehörige vieler anderer Völker, von denen sie oft nicht einmal den Namen wusste.
    Kiloyabaalweit fuhren sie auf den Rollbändern dahin. Roxo klackte ungeduldig mit der Zunge, weil an ein Überholen nicht zu denken war und sie sich dem Gehtempo der langsameren Lebewesen anpassen mussten.
    Kiv stand, als es schließlich gar nicht mehr weiterging, entspannt, doch unbeweglich wie eine Statue und blickte ausdruckslos ins Leere.
    Vetts Schnabel hingegen ging die ganze Zeit, auch wenn Itchi nur einzelne Brocken verstehen konnte: „... alle gleich schnell... linear optimieren ... unterschiedlicher Körperbau ... Wechseln unmöglich ... Sicherheitsproblem beim ... Band in sich akzelerieren ..."
    Endlich erreichten sie eine weitere, größere Halle, von der zahlreiche Lifte - genau zwanzig, danke, Vett - nach oben führten.
    Über jedem Lift stand in der Schrift des Anguela-Idioms, das in Virginox und angeblich im ganzen Reich Tradom als Verkehrssprache benutzt wurde, welche Völker ihn benutzen sollten. „Jach" war der vierte Buchstabe im anguelischen Alphabet, also wandten sie sich nach links, froh, die dicken, schwerfälligen Gurdas endlich loszuwerden.
    „Wau!", hauchte Itchi, als sie aus dem Lift traten.
    Der Empfangssaal war mindestens fünfzig Yabaal hoch und gut dreimal so lang. Sein Grundriss hatte die Form eines spitzwinkeligen Dreiecks, wobei die Lifttür an der spitzen Ecke lag.
    Sowohl der Boden als auch die Wände bestanden aus einem durchsichtigen Material, dessen unzählige ineinander fließende Farbabstufungen von dunkel schimmerndem Rotbraun über leuchtendes Gold und kräftiges Dottergelb bis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher