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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum
Autoren: Unbekannt
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Terraner oder andere ausgerechnet den einstigen Stützpunkt Morkheros anfliegen sollten, blieb ohne Antwort. Der Flottenadmiral nahm an, dass Morbienne III für SEELENQUELL keinerlei Bedeutung besaß. Noch nie hatte die Superintelligenz weitergehendes Interesse an diesem Planeten gezeigt. Wenn hinter ihrer Anordnung ein plötzliches Umdenken steckte, konnte es nur bedeuten, dass sich die Dinge anders entwickelten als ursprünglich geplant.
    Stellte Morbienne III so etwas wie einen Rückzugsort für SEELENQUELL dar? Welche Schlussfolgerungen sich daraus auf die Situation im Arkon-System ableiten ließen, das wollte sich der Admiral lieber nicht ausmalen. Hand Ziiyani richtete seine Hinterkopfaugen auf den Antigravschacht, der mitten in der Zentrale mündete. Köpfe und Schultern zweier Jülziish tauchten in der Öffnung auf. Die beiden trugen die ockerfarbenen Kombinationen aller Besatzungsmitglieder. Die Farbe ihres Körperflaums allerdings zeigte einen dunkleren Blauschimmer über dem Rosarot.
    Der Admiral erkannte sofort, dass es sich nicht um Gataser handelte. Bisher war er davon ausgegangen, dass alle Soldaten in der HÜRRIETT von der Ursprungswelt stammten. „Prüyitt-Hyütt", wandte er sich an den zuständigen Offizier. „Ich verlange eine ..."
    Er verstummte. Die beiden Ankömmlinge hielten klobige Waffen in den Händen, wie er sie bisher nie gesehen hatte. Sein hastiger Gedanke an die Goldene Technik und deren geheime Errungenschaften endete mit der Erkenntnis, dass die beiden ihn zum Ziel ihres Angriffs auserkoren hatten.
    Während der eine stehenblieb, ging der andere einen Schritt zur Seite. Die Mündungen ihrer Waffen zeigten auf den Ersten Admiral. Die Automatik griff mit einiger Verzögerung ein, schien aber auf unbegreifliche Weise gestört. Sie projizierte ein Schirmfeld zwischen ihn und seine Offiziere.
    Keiner von ihnen regte sich. Wie gelähmt saßen sie in ihren Sesseln mit den flauschigen Halsstützen. .Und dann lösten die beiden Eindringlinge ihre Waffen aus. Ziiyani zuckte zusammen. Etwas klatschte an zwei Stellen gegen seinen Kopf. Vergebens wartete er auf den Schmerz einer Wunde. Stattdessen breitete sich etwas Klebriges, Glitschiges über seinen Tellerkopf aus. Ein seltsamer Angriff! dachte er. Aber dann fing auch schon der Wahnsinn an. Schwarze Finger wühlten in seinem Bewusstsein. Er empfand es so, als versuchten sie, seine Gehirnwindungen zu zerreißen. Die Zentrale fing an, sich um ihn herum zu bewegen. Verzweifelt suchte er nach einem Halt, fand ihn aber nicht.
    Ziiyani riss den Halsmund auf. Er wollte schreien, aber sein Rachen war ausgetrocknet. Mehr als ein schrilles Krächzen drang nicht an seine Gehörgänge. Im nächsten Augenblick setzte der Tod ein. Er lähmte seinen Körper, vermittelte ihm das Gefühl des plötzlichen Absterbens und führte ihm in einem einzigen Gedankenbild die Sinnlosigkeit seiner Existenz vor Augen. Den Schmerz des Einstichs an seinem Hals spürte er kaum. Der Admiral knickte in den Knien ein. Ein Fesselfeld verhinderte, dass er stürzte und sich verletzte. Kräfte, auf die er keinen Einfluss nehmen konnte, bewegten ihn in die Horizontale.
    Erster Admiral Ziiyani bäumte sich auf. Einen winzigen Sekundenbruchteil kämpfte er gegen den unvermeidlichen Tod. Ohne den Kontakt zu SEELENQUELL war sein Leben nichts wert. Die Zahl derer, die nach der Entfernung des KrIso-Netzes und der Einsetzung eines PsIso-Netzes innerhalb von Sekunden oder Minuten den Herztod gestorben waren, ging nach seinen Informationen in die Dutzende oder Hunderte. Flammende Hitze durchströmte seinen Körper. In seinem Kopf breitete sich schwarzer Nebel aus. Etwas legte sich lähmend über sein Bewusstsein. Er stemmte sich dagegen. Wenn er schon sterben musste, wollte er bewusst erleben, wie es war.
    Aber Ziiyani starb nicht. Sein Bewusstsein klärte sich übergangslos. Der hektische Atem und der unregelmäßige Puls regulierten sich so schnell, dass er es kaum wahrnahm. Staunend, fast andächtig lauschte er in sich hinein. Das vordere Augenpaar beobachtete die beiden Angreifer. Bange Sekunden verstrichen. Nichts geschah. Ziiyani bewegte vorsichtig Arme und Beine. Er stellte fest, dass ihm nichts fehlte. Einer der Angreifer beugte sich über ihn. „Ich denke, du hast es überstanden, mein Freund", erklang eine Stimme mit dem Akzent von Karrjon. Das Fesselfeld richtete ihn auf und erlosch.
    Der Gataser starrte die beiden Artgenossen mit den seltsamen Schussapparaten an. „Ihr... ihr
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