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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum
Autoren: Unbekannt
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höchstens zwei, drei Minuten."
    „Gut. Ich bleibe hier." Tia de Mym ging zu einer der Sitzgruppen und ließ sich in die weichen Polster sinken. Seit Monaten schon kreuzte die CHARLES DARWIN auf Schleichfahrt in der Nähe des Solsystems, gerade mal zwei Lichtjahre entfernt. Sie diente als Relaisstation für alle, die unbemerkt nach Terra oder von dort wegwollten. Über den ENTDECKER liefen die meisten der geheimen Botschaften aus Alpha Karthago. Funksprüche bargen zu viele Risiken in sich, also schickte man Kurierroboter oder warf eine Hülse mit Speicherkristallen durch das Transmissionsfeld.
    In besonders wichtigen Fällen übernahm ein Agent den Kurierdienst. Seit 48 Stunden hatte sich der Austausch von Nachrichten deutlich erhöht.
    Rhodan war auf Ferrol in eine Falle SEELENQUELLS getappt und hielt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Arkon-System auf. Nach der Rettung Tifflors, dem Erfolg gegen Morkhero und der Befreiung der Posbis hatte niemand mit einem derart herben Rückschlag gerechnet. Nichts stimmte seitdem mehr. Die vorbereiteten Pläne des TLD erwiesen sich als Makulatur. Standorte von Einsatzgruppen verloren übergangslos ihre strategische Bedeutung. Auf die unterschwellige Euphorie nach den Ereignissen der vergangenen Wochen folgte bedrückendes Schweigen. Perry Rhodan in der Hand der negativen Superintelligenz - Tia de Mym machte sich darüber lieber keine Gedanken. Zu deutlich stand ihr noch immer die Erinnerung an die Vorgänge in Para-City vor Augen: die Fetzen Morkheros, der zerschossene Tifflor, dieser blutende, sich noch immer auf den Beinen haltende Körper und am Schluss der Austausch des KrIso-Netzes gegen ein PsIso-Netz, was Tiffs sofortigen Herztod zur Folge hatte - all das bereitete ihr auch jetzt noch Mühe, es einfach wegzustecken. .
    Andererseits sagten ihr die Erfahrung und ihre Ausbildung, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte. Monkey hatte mit aller Konsequenz und Härte gehandelt und ihnen damit vermutlich einen Haufen Probleme erspart: dem TLD in Alpha Karthago, der Menschheit und allen Völkern der Milchstraße. Mit dem Tod Morkheros gab es nur noch einen Seelenquell in dieser Galaxis. Das war immer noch einer zuviel, wie Noviel Residor bei der letzten Einsatzbesprechung betont hatte.
    Die Reaktion der Superintelligenz auf diese Rückschläge kam nicht überraschend, aber schneller als erwartet. Wenn sie den Dingen ihren Lauf ließ, blieb ihr nichts mehr, womit sie ihre Existenz festigen und ausbauen konnte. Im Kugelsternhaufen M13 brodelte es. Bostich plante den nächsten Coup, um SEELENQUELL noch mehr in die Enge zu treiben. Tia de Mym besaß ein paar allgemeine Informationen über die Absichten des Begams.
    Er versuchte, den Einfluss der Superintelligenz auf das Arkon-System zu begrenzen. Die enge Zusammenarbeit zwischen ihm, den Kralasenen, der Neuen USO, dem TLD, der Heimatflotte unter Bulls Kommando sowie den Verbündeten unter den Milchstraßenvölkern zwang SEELENQUELL in die Offensive.
    Die Superintelligenz hatte gehandelt. Gezielt hatte sie sich den wichtigsten unter allen Unsterblichen gegriffen, den Sechsten Boten von Thoregon, der wie kein anderer die Interessen dieser Galaxis in sich vereinigte. Mit ihm als Geisel hoffte SEELENQUELL, das Ruder herumzureißen. Tia konnte sich vorstellen, dass die Superintelligenz es schaffte, wenn sie es geschickt anstellte. „Du kannst jetzt weiter!" erklang eine Stimme in ihrer Nähe. „Wie? - Ach so. Danke!"
    Sie erhob sich. Das grüne Leuchten signalisierte freie Bahn. Tia nickte den Männern und Frauen zu, dann war sie wieder unterwegs. Ihre entstofflichte Reise führte über drei Relaisstationen, bis sie an die Zielstation weitergereicht wurde. Diesmal entstanden für sie keine zusätzlichen Wartezeiten. Die Empfänger nahmen ihr Muster nur für eine ultrakurze Zeit auf und strahlten es umgehend wieder ab. Nach den positronischen Zeitmessern verging keine Zeit, bis sie im Zieltransmitter erschien.
    Als erstes nahm sie das Schrillen des Alarms wahr und dass sie in einem kleinen Raum angekommen war. Ihr eigentliches Ziel, die Hauptzentrale des ENTDECKER-Flaggschiffes, hatte sie nicht erreicht. „Tia de Mym, willkommen in der LEIF ERIKSSON", hörte sie einen Syntron sagen. „Bitte befolge die Anweisungen der Automaten!"Eine dumpfe Ahnung stieg in ihr auf. Es war soweit. Der Köder, den Bully im Wega-System ausgelegt hatte, wirkte.
    Es ist SEELENQUELLS nächster Schritt!
    Tia de. Mym hetzte den Korridor entlang. Der
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