Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entstanden war!
    Es war ebenso unbedeutend wie die Jahre, die er für die Reparatur ZENTAPHERS benötigen würde.
    Eines Tages wirst du wieder ein Diener der Materie sein!
    Der Name, den er seit seinem Abschied aus dem Heimatsystem verdrängt hatte, erschien ihm übergangslos wieder sympathisch, ja schmeichelhaft.
    Torr Samaho. Ihr sollt mich Torr Samaho nennen! rief er den beiden Burtynern in Gedanken zu.
    Zunächst aber mußte er diesen Namen verschweigen. Für die Keyrettler hatte er Kintradim Crux zu sein, der Architekt.
    Samaho konzentrierte seine geistigen Kräfte auf die qualmenden Echsen. Sie zögerten noch immer, waren sich nicht ganz sicher. Ein paar Augenblicke noch, dann standen sie auf seiner Seite.
     
    *
     
    Endlich! Freiheit! Raus aus der Enge der Kapsel, in der ihr Peiniger sie gefangenhielt!
    Santade vermochte die Beweggründe des Zyklopen nicht nachzuvollziehen. Junker waren sie gleichgültig. Für die beiden Burtyner zählte nur eines: weg von hier! Nie mehr in diese Enge zurückkehren, in der ällein der Anblick des Riesen ausreichte, sie körperlich und geistig zu zerschlagen.
    Sie folgten Torr Samaho in respektvollem Abstand. Da sie aus dem Fahrzeug des Ankömmlings traten, schenkten ihnen die Echsenwesen kaum Beachtung. Sie nahmen es zur Kenntnis, daß die beiden Burtyner hinter dem Riesen hergingen, ohne zu ihm aufzuschließen.
    Der Riese seinerseits tat nicht, als interessiere er sich für das, was die beiden unternahmen. Das Sechseck schloß sich hinter ihnen. Die beiden warfen keinen einzigen Blick zurück auf die Kapsel, die sie so sehr haßten. Nie mehr hierher zurückkehren - das war ihr wichtigster Wunsch in diesen Stunden.
    Eine Weile folgten sie der Gruppe, in deren Mitte der Torr schritt. Ihre Kräfte reichten nicht aus, zu den Echsen aufzuschließen. Kurze Zeit später verloren sie sie aus dem Blickfeld.
    Santade hielt an und setzte sich auf einen Vorsprung aus kaltem Metall. Sie packte den letzten Riegel mit Nahrungskonzenztrat aus und 'teilte das letzte Wasser gerecht auf. Schweigend verzehrten sie das Willkommensmahl in der fremden Umgebung - oder ihre Henkersmahlzeit, je nach Standpunkt.
    Eine Weile rasteten sie, vielleicht ein oder zwei Stunden nach ihrem längst verschwommenen Zeitgefühl. Anschließend setzten sie ihren Weg in die Tiefe des Bauwerks fort, das Samaho Kintradims Höhe genannt hatte.
    Der Hohlraum war für ihre Verhältnisse riesig. Annähernd 270 Burtyner mußten sich aufeinanderstellen, damit der oberste die Decke berühren konnte.
    Die Vorstellung, daß diese Räume für Wesen gemacht seien, die zehnmal so groß wie der Torr waren, jagte Santade von Sonnbajir einen Schauder über den Pelz. Ihr Flaum richtete sich auf, die Wärme entwich von ihrer Haut. Augenblicke später fröstelte sie.
    Blauweißes Licht erhellte das Innere der riesigen Plattform. Santade rechnete jeden Augenblick damit, daß aus einem der Bauwerke ein Goliath trat und sie unter seinem Stiefel zerquetschte, ohne es zu bemerken. Sie schob Junker nach rechts, wo es niedrige Bauwerke gab. Vielleicht waren es die Behausungen der Echsen.
    Nach einer Weile stellten sie fest, daß ein „Straßenzug" aussah wie der andere. Mehrere Richtungswechsel und die Versuche, Kontakt zu den Bewohnern der Gebäude aufzunehmen, führten ihnen vor Augen, daß sie längst die Orientierung verloren hatten. Die Gebäude, die sie für Wohnhäuser hielten, entpuppten sich als Maschinen, in denen es summte und ab und zu zischte. Hohe Bauwerke, die ihnen wie Fahrstühle in den Himmel vorkamen, setzten sich übergangslos in Bewegung und wanderten in einem fest vorgegeben Karree umher.
    Schreiend nahm Junker Reißaus. Santade blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    „Sumpfhuhn!" schimpfte sie mit einem wehmütigen Gedanken an ihre Heimat und den Ruhm, der ihr dort entging. „Zeige, daß du ein Mann bist!"
    „Du hast gut reden", beschwerte er sich. „Wo soll ich hier etwas stehlen, um mich deiner Gunst zu versichern? Alles ist festgeschweißt, verschraubt, vernagelt. Und wenn ich in irgendein Loch den Finger stecke, frißt die Maschine ihn."
    Nach einer Wanderung, die garantiert länger dauerte als durch die Ebene und die Wälder ihrer Heimat, gelangten sie endlich an eine Tür. Sie war nur dreimal so hoch wie sie selbst. Nach einer Weile und mehrmaligem Fauchen öffnete sie sich und ließ die Burtyner durtrh.
    Herumliegende Gegenstände deuteten darauf hin, daß sie in eine Welt gelangt waren, die zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher