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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern
Autoren: Unbekannt
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erste Zelldusche, der weitere folgten. Er starb auf tragische Weise an den Folgen eines Jagdunfalls: Ein Kjörk-Raubsaurier des Planeten Tauzian betrachtete den potentiell Unsterblichen als willkommene Zwischenmahlzeit ...
    Und abermals wechselte die Szenerie: Gewaltige Eisplatten treiben zwischen vulkanischen Inseln. Viele hundert Meter hohe Lavafontänen fauchen aus vielfach geschichteten, von Ascheregen umwirbelten Schloten. Neben knisterndem Eis, öligen Maaren und blubbernden Schlammseen brodeln Magmaströme. Wasserdampfwolken quellen zu mächtigen Türmen empor.
    Eine dunkelgraue Nebelzone ragt scharfkantig als scheinbar kompakte Säule, die einen Durchmesser von fast hundert Kilometern erreicht, absolut unberührt von den tobenden Naturgewalten bis in die Hochatmosphäre. Mit ihr verbunden ist eine bedrückende Ausstrahlung, die das Zwerchfell beben läßt und ein schummriges Gefühl im Magen erzeugt.
    Die düstere Masse eines Berges ist der Kern der Nebelsäule. Die Luft scheint hier eine deutlich dichtere Konsistenz zu besitzen. Verschlungene Silberlinien tanzen über den Fels und am diesigen Himmel, als sei dieser zur Meeresoberfläche geworden. Das Ende eines Tunnels weitet sich zu einer Höhle, in der Biomassen wie Tang und Riesenkorallen pulsieren und pumpen.
    Grotesk geformte Gebilde entstehen und verwehen, dazwischen schimmern kristalline Nadeln, knorrigverdrehte Äste und filigrane Ranken.
    Zierliche Säulen und weiße Schiebewände begrenzen die Terrasse eines luftigen Pavillons.
    Wattig erscheinende Leuchtfelder schweben über moosartigem Belag, haben die Form von bequemen Sesseln. Vor einem flammenden Lichtbogen im Hintergrund steht die Silhouette einer hochgewachsenschlanken Gestalt: Homunk!
    Der Arkonide in der halbtransparenten wuchtigen Metallsäule des Physiotrons nebenan hat sich nach einem kurzen Schmerz, gegen den eine sehr weite Transition harmlos ist, in ein hauchzartes Nebelgebilde verwandelt. In einem rund eine Tonta dauernden Prozeß erfolgt die Konservierungs-Aufladung, die den Körper Ragnaaris I. für etwas mehr als 52 Arkonjahre in seinem gegenwärtigen Alter stabilisiert. ... und mit einem überaus kraftvollen Pulsieren rieselte erstmals der belebende Strom durch den Leib Bostichs. Das unvergleichliche, göttliche Gefühl von purer Vitalenergie pumpte durch seine Adern, und der Begam glaubte mit einemmal ermessen zu können, was es bedeutete, ewig zu leben: Die Energie lud ihn auf, die Kraft des Lebendigen griff nach jeder Faser, verschmolz mit Bostich und wurde zu einem Teil von ihm.
     
    *
     
    Aus: Die Zwölf Ehernen Prinzipien der Dagoristas; um 3100 da Ark entstandener Kodex des Arkon-Rittertums Elftes Prinzip: Gnade und Großmut Mildere die Härten des Daseins-Barmherzigkeit ist stets Merkmal des wirklich Starken: Überheblichkeit und Willkür sind Zeichen der Schwäche. Das Kleine plustert sich auf, um größer zu scheinen; wahre Größe spricht für sich selbst.
    Die Macht der „Dame" Bostich hatte die THEK-LAKTRAN per Transmitter erreicht. Von seinem Dryhanensinn informiert, ließ sich auch der Glückliche Kucurrt nicht sehen. Der Thronsaal in der Palaststadt der Plattform war leer, der Arkonide endlich allein.
    Der uralte Traum aller Arkoniden - schon Crest und Thora waren auf der Suche nach der Welt des Ewigen Lebens gewesen !- war für ihn nun wahr geworden!
    Unsterblichkeit!
    Alles, wonach arkonidische Imperatoren jemals gestrebt hatten, war für ihn nun Wirklichkeit.
    Bostich fühlte sich wie damals als fast Sechsjähriger, als er beim Besuch der Hallen der Geschichte die Galerie der Imperatoren sah, die sich in der Ferne verlierende Reihe der Büsten, und er zu laufen begann, sich Schritt für Schritt auf diese Weise einen Eindruck der Größe verschaffte, der Jahrhunderte und Jahrtausende.
    Die Begeisterung hatte seinen Blick in einen Tunnel verwandelt, dessen Begrenzung alle Wahrnehmungen auf einen Punkt konzentierte - genau wie es mal sein Freund Aktakul mit der Linse gemacht hatte, indem er die Sonnenstrahlen einfing und beim hellen Fokus trockenes Gras entzündete.
    Wie damals glaubte sich Bostich entflammt. Wie damals glühten sein Gesicht und seine Ohren, und seine Augen tränten in einem fort. Gleichzeitig sah er sich selbst als Kind: Keuchend war er stehengeblieben, noch bevor das Ende der Galerie der Imperatoren erreicht war. Er hatte die Hände auf die Schenkel gestemmt, einen Blick zurückgeworfen, dann einen nach vorn und nochmals zurück.
    Und wie
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