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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern
Autoren: Unbekannt
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nehmen!
    Erwartungsvoll, aber unbewegten Gesichts stand der Arkonide neben Rhodan in der Raummitte.
    Der eine im blauen Galornenanzug, der andere in der weißen Uniform mit dem purpurfarbenen Cape, zwischen dessen Falten als Edelstein-Staubmuster der Kugelsternhaufen Thantur-Lok aufgeprägt war.
    Er beherrscht sich mustergültig! durchfuhr es Rhodan in widerwilliger Bewunderung. Laut sagte er, über den eigenen, so gestelzt klingenden Ton verärgert: „Ich fordere die Verleihung des Zellaktivatorchips an Bostich."
    Keraete, von dem Rhodan insgeheim einen letzten Widerstand erwartet hatte, widersprach keineswegs, sondern fragte: „Was qualifiziert Bostich zum Träger des Ewigen Lebens?"
    Rhodan antwortete, innerlich ein resignierendes Seufzen ausstoßend: „Er hat sich schon bei der Auseinandersetzung gegen MATERIA und auch jetzt um den Kampf gegen die Superintelligenz SEELENQUELL verdient gemacht. Ohne seine Mitarbeit ist gegen SEELENQUELL kein Erfolg möglich."
    Da schaltete sich Bostich persönlich ein, alles andere als zurückhaltend, sondern gewillt, selbst um seine Chance zu kämpfen: „Ich verpflichte mich, die von uns besetzten LFT-Gebiete nach unserem gemeinsamen Sieg wieder freizugeben! Ich will keinen Krieg gegen Terra führen. Ich werde das Meine tun, um die Milchstraße zu stabilisieren!"
    Rhodan dachte: Damit meint er natürlich nicht Demokratie und Freizügigkeit im terranischen Sinne, sondern einen Pax Arkon.
    Aber das war nicht alles, Bostich hatte weitere Argumente: „Jeder weiß inzwischen, daß ES seine Mächtigkeitsballung verlassen hat, daß die Superintelligenz im PULS verschwunden ist. Wenn nach ES' Rückkehr von der Milchstraße noch etwas übrig sein soll - angesichts des vom Kosmokraten Hismoom prophezeiten Jahrtausends der Kriege und der Aussagen, die ES hinsichtlich der Vorbereitungen in DaGlausch gemacht hat -, benötigt die Milchstraße nicht nur die Terraner, sondern auch und vor allem die Militärmacht von uns Arkoniden!"
    Immerhin, eine geschickte Argumentation ... und möglicherweise nicht mal falsch - vorausgesetzt, SEELENQUELL kann besiegt werden! „Und für diese Macht stehe ich, Bostich der Erste, der Imperator des Huhany'Tussan, des Göttlichen Imperiums. Für meine Leistungen beanspruche ich das Ewige Leben. Es ist mein Recht."
    Recht? Gibt es ein Recht auf Langlebigkeit? „Du hast es so gewollt", antwortete der ES-Bote - und Rhodan glaubte einen überaus lakonischen Unterton herauszuhören. „Auf die Milchstraße und ihre Bewohner kommen schwere Zeiten zu; Gefahren, die von Perry Rhodan allein kaum bewältigt werden können. ES läßt dir bestellen: Es wird die Zeit kommen, da du mir eine große Hilfe sein wirst! Doch du wirst auch einen hohen Preis zu zahlen haben, denn nicht alle Träume lassen sich realisieren - und manche von ihnen entspringen nur der Hybris!"
    „Also war es damals nicht nur eine Vision!" Bostich drehte schwerfällig den Kopf und sah Rhodan aus tränenden Augen an.
    Er dankte nicht, weder dem Mann aus Metall noch dem Terraner, und Rhodan dachte nüchtern: Es ist keine Gnade, es ist ein Handel... Und das mit den „schweren Zeiten" bekam, wie ich inzwischen weiß, auch Monkey von Lotho zu hören!
    Aus weiter Ferne schien plötzlich die Stimme Ernst Ellerts durch seine Gedanken zu schwingen, eine Aussage von Ende Dezember 1220 NGZ wiederholend, die er bis heute nicht vergessen, aber erst in den letzten Jahren, vielleicht sogar erst nach den aus DaGlausch überbrachten Informationen richtig verstanden hatte: „Die Dinge sind vorherbestimmt. Du mußt es nicht glauben, du mußt es nicht wollen, Perry Rhodan. Aber du wirst die Brücke in die Unendlichkeit betreten und über sie gehen. Du hast gar keine Wahl. Du hast sie niemals wirklich gehabt."
    Ellert in seinem Projektionskörper hatte damals vor dem Abflug aus Hirdobaan noch mehr gesagt, davon gesprochen, daß die Menschen ihren weiteren Weg selbst bestimmen könnten, daß sich ES nicht mehr in die Geschicke der Menschheit einmischen würde, keine Zeichen geben und keine Signale setzen - obwohl die Superintelligenz zu dieser Zeit schon an Thoregon mitarbeitete.
    Lüge? Gezielte Desinformation? Unsicherheit, ob die Zeitschleife wirklich geschlossen werden kann oder sich irgendwo im Geflecht der Parallelwelten und -Zeiten auflöst? Rhodan starrte aus zusammengekniffenen Augen auf Lotho, fröstelte, schluckte hart, gestand sich ein, daß der Mann aus Metall um so fremdartiger wirkte, je länger er ihn
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