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2082 - Ein ganz normaler Held

Titel: 2082 - Ein ganz normaler Held
Autoren: Unbekannt
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zuckten. Als Banther Richsen sich kräftig genug fühlte, arbeitete er sich auf seine Füße und stemmte sich gegen den Wind, auf den Treppenabgang zu, der hinunter in die Kabine führte. Er schaffte nur die halbe Strecke, dann rutschte er auf den glitschigen Planken aus und schlug hart mit dem Hinterkopf auf. Banther verlor zum zweitenmal das Bewusstsein.
    Als er diesmal wieder zu sich kam, war der Sturm vorbei - hoffentlich endgültig. Richsen stemmte sich auf die Beine, wobei er Sterne vor den Augen sah. Es war immer noch Nacht. Er erinnerte sich, wohin er hatte gehen wollen, und setzte den Weg fort, ging hinunter in die Steuerkabine. Das Licht an Bord funktionierte noch, aber das Trivideo-Gerät und die Behälter, in denen er seine Vorräte aufbewahrt hatte, waren von den eingedrungenen Wassermassen, die mittlerweile vom automatischen Pumpensystem entfernt worden waren, zerstört worden. Die ANTJE musste überschwemmt worden sein.
    Banther Richsen ließ sich auf einer feuchten Koje nieder und schloss die Augen. Kein Kontakt mehr zur Außenwelt, keine Nahrung mehr. Er trieb ohne Vorräte etwa fünfzig Kilometer vor Malta durch das Mittelmeer. Wie lange sollte er das durchhalten? Von Fischen allein konnte er sich notdürftig ernähren. Aber was war ohne die Wasseraufbereitungsanlage, die ebenfalls ruiniert war?
    Schon jetzt hatte Banther einen wahnsinnigen Durst. Er wusste, welche Möglichkeit ihm noch blieb - die einzige. Er musste zurück, zurück nach Malta, ob die Arkoniden nun dort waren oder nicht. Er hatte gar keine andere Wahl, wenn er nicht mitten in einem Meer voller Salzwasser elend zugrunde gehen wollte. Vier, fünf Tage konnte er das Ende wohl noch hinauszögern, aber dann...
    Banther Richsen nahm Kurs auf Malta, kurz nachdem die Sonne am Horizont aufgegangen war.
    Malta - dieser terranische Verwaltungsbezirk bestand im 14. Jahrhundert NGZ aus der Hauptinsel Malta sowie den Inseln Gozo, Comino, Cominotto und Filfa, rund 95 Kilometer südlich von Sizilien.
    Alle fünf Inseln zusammen brachten es auf 316 Quadratkilometer Fläche, wovon allein 246 Quadratkilometer auf die Hauptinsel entfielen. Die Hauptstadt war Valletta an der Nordküste der Hauptinsel. Viele ländliche Siedlungen dominierten das waldlose Eiland aus tertiärem Kalk- und Sandstein, meist steil zum Meer abfallend. Die höchste Erhebung Maltas brachte es auf nicht mehr als 253 Meter über dem Meeresspiegel. Die gebuchtete Küste bildete prächtige Naturhäfen.
    Banther Richsen fuhr den großen Hafen von Valletta an und fand einen Liegeplatz zwischen den Jachten der Reichen, die hier Urlaub machten oder ganzjährig lebten. Nachdem er das Boot vertäut hatte, ging er an Land, müde und ausgelaugt. Es war bestes Wetter, vom Sturm keine Spur mehr. Das Thermometer zeigte 14 Grad Celsius. Was er zunächst brauchte, waren etwas zu trinken und eine Mahlzeit für seinen knurrenden Magen - danach Schlaf. Hinterher konnte er sich bei der Verwaltung in Valletta erkundigen, wie es um die Besatzung der Arkoniden und die Konsequenzen auf der recht unwichtigen Insel bestellt war.
    Doch aus Richsens Plänen wurde nichts. Im Hafen wartete bereits eine dringende Nachricht auf ihn. Banther Richsen sollte sich unverzüglich in der APFER-Werft melden. Ein Arkonide hätte dort nach ihm gefragt... Der Techniker stieß eine Verwünschung aus. Halb aus Trotz, halb aus Furcht vor dem, was ihn erwartete, verzehrte er in einem Schnellimbiss vier Titan-Taler und trank eine Literflasche Orangensaft leer, obwohl ihm in seinem Gemütszustand eher nach Wein zumute gewesen wäre. Aber wer wusste, was ihn erwartete? Es war sicher besser, wenn er nüchtern blieb und seinen Weg zur Werft antrat.
    Ein Arkonide hatte nach ihm gefragt? Ausgerechnet nach ihm? Banther Richsen ließ sich den Rechnungsbetrag von seiner Kreditkarte abbuchen und ging zu den Mietgleitern, programmierte den Kurs :und hob ab, einem ganz und gar ungewissen Schicksal entgegen. Es lauerte ein verdammt flaues Gefühl im Magen, aber das kam jetzt nicht mehr vom Hunger.
    Die APFER-Werft lag mitten in der Felsenlandschaft von Malta, nicht weit von der Küste entfernt.
    Insidern war sie durch absolute Qualitätsarbeit bekannt, geradezu „gesegnet" mit einem ausgezeichneten Namen. In der privat geführten Unternehmung mit nicht mehr als 150 Mitarbeitern wurden in der Hauptsache spezielle Ortungs- und Überwachungsraumer hergestellt, und zwar in Form modifizierter Space-Jets des 35 Meter durchmessenden
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