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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall
Autoren: Unbekannt
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abtransportiert. Vermutlich handelte es sich um Projektoren. Alles andere war atomisiert und pulverisiert. Störfelder hatten die fünddimensionalen Emissionen so nachhaltig gestört, dass sich keine Rückschlüsse auf die Art der Energien und der Materie ziehen ließen. Die Terraner hatten auf diese Weise auch den kleinsten Hinweis auf die Funktionsweise der Anlagen beseitigt. Aber gerade deswegen war es Kraschyn völlig klar, worum es sich handeln musste. Bisher wusste man auf Arkon darüber nur, dass die Konstruktion so aufwendig und umfangreich war, dass sie in einem Raumschiff keinen Platz hatte.
    Ein großer Teil der Anspannung und der Befürchtungen fiel von ihm ab. Er winkte den Pal'athor zu sich. „Die Eroberung des Erdtrabanten verliert damit einen großen Teil ihres Reizes", verkündete er ihm. Wie erwartet verstand Tavilad Synkan kein Wort. „Eigentlich ist es schade, aber es erleichtert uns das Vorgehen. Es gibt keine syntronische Gegenwehr mehr. Melde das an alle Landetruppen weiter!"
    „Mit welcher Begründung, Erhabener?"
    „Lass dir etwas einfallen." Kraschyn wandte sich an die umstehenden Soldaten. „Die Geheimnisse dieser Zone fallen nicht mehr in unsere Hände. Ich bin mir sicher, dass alle Unterlagen und Konstruktionspläne ebenso vernichtet sind."
    „Konstruktionspläne?" Das Gesicht des Pal'athors lag im Schatten. Dennoch konnte Kraschyn sich gut vorstellen, wie es in diesem Augenblick aussah. Auf keinen Fall geistreich. „Mit einem solchen Trick Rhodans haben wir nicht gerechnet", sagte der Mascant. „Er hat NATHAN seiner wichtigsten Abwehrmöglichkeit beraubt, um das Geheimnis der Konstruktion zu bewahren. Was ihr hier seht, sind die kläglichen Überreste des K-Damms."
    Auf Tavilad Synkan wirkten die Worte wie eine öffentliche Degradierung. Und genau das lag in Kraschyns Absicht.
     
    9.
     
    Es durfte nicht sein! Die Vorstellung, den waghalsigen Flug und den halbwegs kontrollierten Absturz unternommen zu haben und sich jetzt zu er geben, machte Roi Danton fast rasend. Er begann am ganzen Körper zu zittern. Das Kugelraumschiff verzögerte und untersuchte die Küste der Antarktis. Natürlich hatten sie die Wärmespur auf ihren Monitoren, aber sie rechneten exakt mit dem, was er nicht getan hatte. Sie suchten nach einer gelandeten Rettungszelle oder einem fliegenden Menschen im Schutzanzug.
    Entschlossen klappte Roi Danton den Helm zurück und öffnete den Anzug. Solange er ihn trug, war er ein sicheres Ziel für ihre Systeme: Wenn der Anzug eingeschaltet war, strahlte er Impulse aus, die sich leicht anpeilen ließen. Schaltete er ihn aus, wurde er zu einer Belastung für den wandernden Terraner, nicht zu einer Hilfe. Und wenn die Arkoniden die Reste eines Anzugs finden, halten sie mich vielleicht für tot, dachte er und zerbiss einen Fluch auf seinen Lippen. Danton zog den Anzug aus, löschte mit einem hastigen Handgriff das gesamte Syntroniksystem.
    Beißende Kälte kroch in seine Unterkleidung. Sie bestand aus einer atmungsaktiven Mehrschichten-Faser, die den Schweiß von der Haut wegnahm und nach außen transportierte, wo er verdunstete. Gleichzeitig sorgte das Material dafür, dass seine Körpertemperatur konstant blieb. Ob das auch für diese extremen Bedingungen galt, wusste er nicht. Wahrscheinlich nicht lange genug. Hastig löste Danton die Stiefel vom Kampfanzug und schlüpfte hinein. Auf den Helm verzichtete er. Die Sonnenschutz-Folie aus dem Überlebenspaket musste helfen, seinen Kopf zu schützen. Medo-Handschuhe aus dünnem Bioplast vervollständigten die Ausrüstung. Den Behälter mit dem Überlebenspaket hängte er sich wie einen Rucksack über.
    Anschließend legte er den Anzug halb in das Innere der Sicherheitszelle und ließ ihn mit der anderen Hälfte halb heraushängen.
    So würde es hoffentlich Anzugsreste in die Eiswüste schleudern, die von arkonidischen Spezialgeräten aufgefunden werden konnten. Nicht sofort ... und auch nur kleinste Teile. Dann wirkte es auch „echt" genug. Lauf um dein Leben! Roi Danton stürmte los. Seine Lippen färbten sich blau. Die Eiskristalle stachen wie Nadeln in seine Gesichtshaut. Der Sturm nahm an Stärke zu, drückte von der linken Seite gegen ihn. Im Rennen wickelte er sich die Schutzfolie um den Kopf, so dass nur zwei Spalten für die Augen sowie Mund und Nasenlöcher blieben. Die bei den Eiswälle des Wracks tauchten vor ihm auf. Er benutzte sie für eine letzte Orientierung. Dann rannte er in die beißende Kälte der
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