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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor
Autoren: Unbekannt
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können. Aber das Material kann nicht geliefert werden, weil die High-Tech-Spezialisten aus dem Volk der Alpha-Ingenieure fehlen.
    Wir müßten sie erst klonen - und das können wir nicht."
    „Das ist eine Tragödie", sagte Trim erschüttert. „Dank Mohodeh Kascha gelang es mir, durch die Kombination verschiedener 'Datenfragmente das Genom zu rekonstruieren - aber leider nur fast", stimmte der Hochgenetiker bekümmert zu. „Es scheiterte letztlich an einem einzigen Geneluster - dem Todesgen."
    Aufmerksam beobachtete er seine Besucher,- ob sie darauf in irgendeiner Weise reagierten. Ab hier wurde die Sache brisant, und er wußte immer noch nicht, wie er ihnen beibringen sollte, was er von ihnen wollte. „Todesgen?" wiederholte Mondra Diamond. „Was bedeutet das?"
    Die Fremde schmetterte ihn immerhin nicht gleich ab. Kitodd atmete innerlich auf. Es bestand also Hoffnung.
    Eifrig erklärte er: „Jedes geklonte Wesen von ZENTAPHER erhält ein Gen, das seine Lebensspanne begrenzt. Es wird auch an unsere Nachkommen weitergegeben und ist so komplex konstruiert, daß es nur unter größten Mühen ausgeschaltet werden kann, wozu aber wir selbst nicht fähig sind. Es ist so in den Stoffwechsel eingebunden, daß bei seinem Fehlen das Klonen mißlingt."
    „Warum so viel Aufwand?" wunderte sich Trim. „Das begrenzte Leben ist Gesetz", antwortete Kitodd. „Die Gesetze des Architekten gelten für uns alle, und wir würden sie nie- in Frage stellen. Es ist uns unmöglich, uns über sie zu stellen."
    „Aber haben denn nicht alle Lebewesen dasselbe Todesgen?" warf Trim erneut ein. „Nein, für jede Klasse gibt es ein eigenes, in das spezifische Genom eingebettetes Todesgen. .
    Und ausgerechnet - das Todesgen für die Humanoiden, zu denen die Alpha-Ingenieure gehören, haben wir verloren. Somit wird ZENTAPHER früher oder später dem Untergang geweiht sein."
    „Alles schön und gut", sagte Mondra. „Aber du willst doch auf etwas Bestimmtes hinaus, Kitodd Skitti, sonst würdest du uns das nicht erzählen, nicht wahr?"
    Jetzt kommt es, dachte der Pseutare. Aufgeregt sträubte sich ihm der Federkamm, und sein Schnabel wurde matt. „Ich habe festgestellt, daß ihr ein Gen besitzt, das dem benötigten Todesgen immerhin so weit ähnelt, daß ich daraus einen geeigneten Ersatz, für die Alpha Ingenieure konstruieren könnte", rückte er mit der Sprache heraus. Er deutete auf Mondra. „Du besitzt es in inaktiver Form,- und du ...", er zeigte zu Trim, „.,.. bei dir wurde es weitestgehend desaktiviert."
    „Wie bitte?" quetschte Trim Marath hervor.
     
    *
     
    „Er spricht vom Horrikos-Gen", sagte Mondra langsam. Sie ließ den Pseutaren auf seiner Stange nicht aus den Augen. „Die nette Monos-Hinterlassenschaft, die nicht nur du als Monochrom-Mutant besitzt, sondern auch ich als Horrikos Geborene."
    „Das ist doch total verrückt!" rief Trim.
    Kitodd Skitti sank sichtlich in sich zusammen. Ich habe ihren Zorn erregt, dachte er traurig.
    Was kann ich nur tun, damit sie mir helfen? „Immerhin hast du gerade die letzte Bestätigung erhalten, daß du gesund bist und damit auch Startac. Wie es scheint, hat Keifan bei euch ganze Arbeit geleistet."
    „Wie beruhigend!"
    Kitodd verstand kein Wort von diesem Dialog, traute sich aber auch nicht, sich einzumischen. „Das sollte es auch sein. Aber mich interessiert etwas anderes." Mondra fixierte den Hochgenetiker aus grünfunkelnden Augen. „Woher weißt du das?"
    Kitodd streckte die rechte Hand aus „In meinen Fingerspitzen sitzt eine ganz besondere Sensorik, die mich befähigt, anhand einer einzigen Berührung den genetischen Kode jedes Wesens zu analysieren. Dies geschieht intuitiv, jeder Pseutare kann das von Geburt an."
    „Eine besondere Para-Fähigkeit, die euch vielleicht angezüchtet wurde", überlegte Mondra laut. „Deshalb legt ihr bei der Begrüßung jedem Fremden die Fingerspitzen an die Stirn." „Ja, das ist so Sitte. Allerdings bin ich bei Mohodeh Kascha zum ersten Mal an meine Grenzen gestoßen. Er ist so ... anders ... Ich kann es gar nicht beschreiben. Aber ihr ..."
    Kitodd Skitti entschloß sich nun, aufs Ganze zu gehen. Er hüpfte von seiner Stange herab, ging zu Mondra und Trim und ergriff von jedem eine Hand. Behutsam führte er die Hände zusammen und drückte seine Stirn mit flach angelegten Federn darauf. Dann blickte er mit leicht schiefgelegtem Kopf nach oben. „Werdet ihr uns helfen?" piepste er schüchtern. „Ich brauche nur eine kleine Gewebeprobe
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