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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns
Autoren: Unbekannt
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Bostich I. Jedes verfügbare Mikrophon nahm den Klang seiner herrscherlichen Stimme auf. „Ich, Gaumarol Bostich der Erste, trete vor die Öffentlichkeit aller Arkoniden Thantur-Loks, um alle Gerüchte zu widerlegen, ich sei in terranischer Gefangenschaft oder tot. Wie es zu diesen Gerüchten kam und was die sogenannte Superintelligenz SEELENQUELL angerichtet hat, werde ich meinen Untertanen wahrheitsgetreu berichten ..." Das war der Moment, in dem sich jeder Träger eines PsIso-Netzes vergewisserte, auch die Kralasenen, ebenso Kelterom und die Mitglieder seines weitverteilten Teams, dass er diesen Schutz zwischen Nacken und Stirn trug.
     
    8.
     
    Die Schrecken der Wahrheit
     
    Kelterom wusste, wenngleich nicht Wort für Wort, worüber der Imperator reden würde. Jetzt war der Augenblick gekommen, in dem Eynam on Manshegur den schall- und lichtdurchlässigen Paratronschirm schalten musste. Am Rand der Bühne erkannte Kelterom eine dünne, verräterische Energiespur. Er atmete auf, ohne es zu wissen. Im gleichen Moment sprangen in der unteren Hälfte des Auditoriums, scheinbar willkürlich verteilt, ein halbes Dutzend oder mehr Personen auf. Aurianne, zwei Schritte vor Bostich, innerhalb des Schutzes des Paratrons, musste das gleiche sehen wie er.
    Der Imperator redete weiter, ohne sich unterbrechen zu lassen. Kelterom blickte durch das Fernglas und sah erwartungsgemäß, dass diese Hände SEELENQUELLS Thermostrahler oder Desintegratoren in den Fäusten hielten. Noch blickten nahezu alle Zuschauer auf den Imperator oder dessen Vergrößerung. Die Hände richteten die Waffen auf den Imperator. Sie zögerten und schienen auf einen Befehl zu warten. Auf SEELENQUELLS Befehl, den Imperator Bostich zu töten.
    Die letzten Daten des Zentralrechners Ark'Thektrans, die darauffolgende Identifikation TOMCATS und SHECATS und die sofortige Antwort waren Grund zu gemäßigtem Optimismus. Sumner Kagel und Tynka Mintcoo hatten nicht lange darüber zu diskutieren brauchen: Imperator Bostichs Geheimkodes waren mehr als hilfreich. Seine Angewohnheit, zu allen kritischen Daten jederzeit Zugriff zu haben, ohne seine Untergebenen darüber informieren zu müssen, zahlte sich für die Katsugos aus. Diese Analyse beschäftigte sich mit der ersten Zeit von Bostichs Regnum. Er diente seinen Beratern als veredelter Strohmann, sozusagen als Marionette; gewisse Dinge, schien er sich geschworen zu haben, würden ihm kein zweites Mal passieren. Beide Roboter wurden vom Rechner als besonders leistungsfähige Einheiten definiert und im Patrouillendienst eingesetzt. Dieser Dienst hatte sie nach einiger Zeit zu einem syntronischen Knotenrechner geführt, dessen Kontrolle die Siganesen mit aller gebotenen Gründlichkeit vornahmen.
    Der Knotenrechner, eine syntronische Riesenanlage, tief in der Kruste Arkons In unter einem tarnenden Park aus unzähligen jungen Gewächsen gesichert, konnte möglicherweise einen Zugang zu Echodim bedeuten. Die Suche würde sonst vermutlich tagelang dauern, während ihnen der Knotenrechner den direkten syntronischen Zugang erlaubte. Leutnant Tyrjo Lushurn und Leutnant Anzisko Modeno, die Syntron- und Computerfachleute, hatten sämtliche Parameter des geheimen Bostich-Abfragekodes studiert und in einzelne Schritte aufgegliedert. Während die Katsugos scheinbar ihre Inspektion durchführten und in genau definierten Zeitabständen ihre Position und die Ergebnisse der Kontrollen an den Zentralrechner meldeten, bohrten sich Lushurn und Modeno durch Programmstrukturen, öffneten und schlossen Dateien, suchten auf der nächsttieferen Ebene des Rechners und suchten nach Sicherheitswällen, hinter denen sich der Weg zu Echodim öffnete. Die Emotionauten waren sicher, dass es Tage dauern würde, Tonta um Tonta, dass die Spezialisten mit zermürbten Nerven lange nach den hochsensiblen Daten suchen würden...
    Bostich würde noch drei, vier Sätze sprechen. Die Männer mit den Energiewaffen, die auf ihn zielten, hatten noch keinen Schuss abgegeben. Mit schätzungsweise zwanzig Schritten würde der Imperator den Transmitter erreichen können; Aurianne brauchte zehn, zwölf Schritte mehr. Kelterom sah Sargor da Progeron im gestochen scharfen Großbild des Feldstechers schräg von hinten. Kelteroms Blicke wechselten von den Okularen zu den winzigen Gestalten auf der Bühne. Schutzloser als Aurianne war gegenwärtig keine andere Person in dieser Halle. Die Dryhanen hatten sich dreimal, wie der klassische Antwortchor eines archaischen
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