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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns
Autoren: Unbekannt
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Theaterstücks, zu unterschiedlichen Blöcken formiert und würden in wenigen Augenblicken die Bühne verlassen.
    Imperator Bostich I. betonte jedes Wort: „... keinen anderen Schluss zu, dass der verschwundene Bostich der Zweite, Enzon, ein Roboter ist. Ein falscher Imperator von SEELENQUELLS Gnaden. Diese negative Superintelligenz beherrscht von Arkon Drei aus das Sonnensystem und das Imperium. Aber ich, Bostich der Erste ..." Voller Überraschung sah Kelterom, dass Sargor da Progeron, wie die personifizierte Eiseskälte, ein wenig konzentrierter als bisher, in seinem Sitz hockte und Selbstgespräche zu führen schien. Ab und zu unterstrich er seine Worte mit einer scharf kontrollierten winzigen Geste. „Redet er etwa mit SEELENQUELL?" fragte sich Kelterom. In diesen Augenblicken, das wusste er mit seiner langjährigen USO-Erfahrung, schlug die Millitonta der Kralasenen. Die Hände, so versteckt wie sie, waren sicherlich ebenso bemüht, die Übertragung zu den Geräten einer nach Milliarden zählenden Öffentlichkeit zu sabotieren. Die Kralasenen mussten für jede unterbrochene Leitung eine neue, unentdeckbar zuverlässige Trivideo-Verbindung erstellen, und sie saßen, voll ausgerüstet, ebenso in den meisten Sendeanstalten und selbst in den Schaltstationen des Kristallschirms.
    Kelterom betrachtete den Geheimdienstchef, als sei er eine neue Saurierspezies. Er zählte offensichtlich nicht zu den hypnotisierten und suggestiv beeinflussten Wesen, deren geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt war. Für Kelterom zählte Progeron zu jenen Arkoniden, die er niemals unterschätzen würde. Er nahm diesen Denkansatz dass jemand wie Progeron sich umweglos mit der Superintelligenz verständigen konnte - in den Schatz seiner passiven Erinnerung auf. An einem bestimmten Punkt des Wirrwarrs, der sich völlig willkürlich und ohne Einwirkung von außen bildete, verschmolz die Masse der Zuschauer zu einer unbedeutenden Größe. Kelterom hatte diesen schwer zu begreifenden Zustand schon einige Male erlebt. Nur wenige Personen, die das Prinzip des Handelns an sich gerissen hatten, fielen auf. Der Transmitterprojektor war im zylindrischen Hohlraum der Kristallstatue Yobilyns verborgen; Eynam und Aurianne hatten Kelterom dieses potentielle Versteck gezeigt. Kelterom und Perga der hatten das Gerät zusammengesetzt und selbst dort eingebaut. Der Imperator setzte zum Ende seiner kurzen Rede an. „... werde den Kampf gegen SEELENQUELL selbst aufnehmen! Nur in der Erwartung meines Sieges bin ich eine strategische Allianz mit den Terranern eingegangen. Ich fordere jeden Arkoniden auf, gegen SEELENQUELL und dessen mentales Regime Widerstand zu leisten! Ich komme wieder und werde einen weiteren Schlag gegen die Herrschaft der Negativ-Superintelligenz führen. Noch lange ist Arkon nicht verloren - Arkon wird nie verlieren!"
    Die Dryhanen hatten den Imperator lange genug umringt, und jeder Zuschauer musste begriffen haben, dass sie ihn als rechtmäßigen Imperator bestätigt hatten. In diesem Augenblick eröffneten die Hände SEELENQUELLS aus etwa einem Dutzend ihrer Waffen das konzentrierte Feuer auf den Imperator. Die Energie schlug in den Paratronschirm, zerfloss vielfarbig in alle Richtungen und verdeckte kurze Zeit die schlanke weiße Gestalt.
    Bostich setzte die Lautstärke seiner Stimme herauf, Eynam verstärkte die Wiedergabe, und Bostich grüßte die Anwesenden. Er hob den Arm und ballte die Hand. Dann rief er: „Ich lebe, kämpfe und komme wieder!" Er schlug mit der Faust gegen die Brust. „Ich setze mein Leben für Arkon ein!
    Ich bin in diesen Tagen nicht mehr der herrschende Imperator, aber ich bin ...", er machte eine kurze Pause, „... der kämpferische Bostich und jetzt ausschließlich der Begam! Ihr seht mich wieder." Er machte drei Schritte rückwärts und rief: „Mein Leben für Arkon!"
    Seine Stimme übertönte das krachende Dröhnen der Strahler, deren Energie vor ihm und Aurianne unschädlich in den Paratronschirm einschlug.
    Bostich drehte sich um und ging mit energischen, aber nicht hastigen Schritten auf das kantige Tor zu, zum Transmitter und durch das zentrale Abstrahlfeld. Er verschwand lautlos. Aurianne folgte ihm. Begam, der Feldherr, dachte Kelterom und schwankte zwischen Zufriedenheit und banger Angst. Der Imperator war verschwunden, hatte sich über eine abgeschirmte Transmitterstrecke bis zu seinem unterplanetarischen Apartment in der Nähe des Weinkellers begeben. Wenn alles funktionierte wie
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