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2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer
Autoren: Unbekannt
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offensichtlich unentwirrbar mit den Geschicken der Kimbaner verknüpft war.
    Es musste einen Grund für die Redseligkeit des Ritters geben. Doch als Tayrobo mit der Fortsetzung der Historie der Ritter begann, schlug er Atlan damit trotz seiner seltsam umständlichen Sprechweise von der ersten Sekunde an in den Bann. Der Arkonide stellte die Frage, die ihn plagte, erst einmal zurück.
     
    *
     
    Beck: Zitate aus den Chroniken: vor etwa 950.000 bis 920.000 Jahren
    942.498 v. Chr./35.282D: Rissa Kascha'de wird geboren.
    Um 940.000 v. Chr.: Mit Hilfe der Zamfochen errichten die Kimbaner ein erstes Do'Tarfryddan, ein Transmittersystem, das zunächst ein Sterngebiet von nicht mehr als etwa 5000 Lichtjahren umfasst. Das Volk der Kimbaner ist auf weniger als 2000 Personen geschrumpft. Gleichzeitig ist die Geburtenrate katastrophal, während die Tatkraft der verbliebenen Angehörigen oft erschreckend gering einzustufen ist. 939.889 v. Chr./36.380D: Rissa Kascha'de reißt die Initiative an sich: Ihrer Ansicht nach ist es nun an der Zeit, den Ritterorden von Dommrath tatsächlich und in aller Praxis zu gründen. Gemeinsam mit sieben der fähigsten Kimbaner vollzieht sie im Gebirge der Lüfte den heiligen Schwur. 928.976 v. Chr./40.971D: Es kommt zum Ausbruch eines Krieges, der praktisch die gesamte Westside von Dommrath in den Strudel der Auseinandersetzungen reißt. In der Folge wird er deshalb Do'Enbyr-Krieg genannt. 928.617 v. Chr. /41.122D: Beim weißen Riesenstern Mattane entdecken Erkundungsschiffe der Kimbaner ein riesiges, pilzförmiges Gebilde. Da man es nicht analysieren kann, veranlasst Rissa Kascha'de dort den Bau einer Forschungsstation. Auf den Planeten Annuze I und Roekar werden Haj'Markani-Doppelstabroboter ausgesetzt. Sie sollen sich dort selbstreproduktiv vermehren und eine technische Infrastruktur aufbauen. 23. März 927.366 v. Chr./05C.04K.10R./ 41.648D: Rissa Kascha'de begegnet der Inzaila Paumyr auf ihrem S-Zentranten.
     
    1.
     
    Das Zeitalter der Befriedung
    Rissa Kascha'de: vor etwa 930.000 Jahren
    Der denkende Wald
     
    „Ich bin Paumyr", erklang die Antwort des seltsamen Flugobjekts, das die Ritterin Rissa Kascha'de soeben nach langer Suche aufgespürt und angefunkt hatte. „Ich bin eine reisende Inzaila." Es war ein höchst merkwürdiges Objekt, ein riesenhafter Zylinder mit gefährlich wirkenden Zacken, der trotz seines martialischen Aussehens höchst Seltsames bewirkte, wenn nicht sogar Wunderbares. Mit seiner mentalen Ausstrahlung verbreitete er Frieden in jenem furchtbaren Do'Enbyr-Krieg, den die Ritter von Dommrath trotz all ihrer Macht nicht beenden konnten.
    Eine Wesenheit wie Paumyr hatte Rissa Kascha' de nie zuvor in ihrem Leben kennengelernt. Und das galt ebenso für die Aura, die das Geschöpf - oder Gebilde? - umgab. Am ehesten fühlte sie sich bei diesem Fluidum noch an den Einfluss erinnert, der von dem Leichnam der HEILERIN ausging, der in der Ordensburg im Gebirge der Lüfte, nahe bei Crozeirenstadt, aufbewahrt wurde. Handelt es sich bei Paumyr etwa um eine Superintelligenz? überlegte die Kimbanerin. „Wer bist du?" sprach sie in das Mikrofon des Senders. „Was bist du?"Die Antwort, die sie erhielt, ließ in ihr die Hoffnung keimen, dass all ihre Fragen bald beantwortet werden würden. „Ich bitte dich an Bord meines Schiffes, Ritterin Rissa Kascha'de. Dort können wir alles Weitere besprechen."
    Das kleine Beiboot des Ritterschiffes schwebte tief über der bewaldeten Seite des gigantischen Sternzylinders. Unter Rissa breitete sich auf einer Landmasse ein zusammenhängender Wald aus, der von einem schmalen Sumpf- und Wassergürtel umgeben war. Ein Wald, dachte die Ritterin. Ein Wald lebt, wächst, breitet sich aus. Hatte sich hier einmal eine kleine, schwimmende Insel befunden, die im Lauf der Zeit so sehr gewachsen war, dass sie nun fast die gesamte Oberfläche des Zylinders bedeckte? Es sah zumindest so ähnlich aus.
    Aber bei Rissa stellte sich der Eindruck ein, dass dieser Wald auch noch in anderer Hinsicht lebte. Paumyrs mentale Ausstrahlung wurde umso stärker, je tiefer das Beiboot sank. Der Peilimpuls, den die Wesenheit sendete, führte das kleine Raumschiff zielsicher zu einer Lichtung inmitten des Waldes, wo es sanft aufsetzte. In der Mitte der Lichtung senkte sich der Boden ab und Rissas Blick fiel auf einen kleinen Teich. Die Gegenwart des mächtigen Geistes namens Paumyr war nun fast schon körperlich spürbar. Die Emotionen die Rissa bis in die tiefsten Fasern
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