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2066 - Der Thronfolger

Titel: 2066 - Der Thronfolger
Autoren: Unbekannt
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Galaxis Würdenträger der verschiedensten Völker auf Arkon ein, um an der Inthronisation teilzunehmen und dem neuen Imperator die gebotene Ehre zu erweisen. Um einen vollständigen Bericht liefern zu können, musste sie wohl oder übel zu den Raumhäfen eilen, um die Dokumentation zu vervollständigen.
    Wegen der Kürze der Zeit schickten die meisten galaktischen Völker nicht hohe Staatsrepräsentanten, sondern diplomatische Vertreter. Aus dem Staatengebilde der LFT erschien niemand. Marchany da Camqoa hatte nichts anderes erwartet, da sich der Zorn des ganzen arkonidischen Volkes gegen die Terraner und die mit ihnen verbündeten Mächte richtete. Unter den gegebenen Umständen wäre kein Terraner seines Lebens sicher gewesen, der seinen Fuß auf den geheiligten Boden gesetzt hätte.
    Die Journalistin steckte noch mitten in der Arbeit, als das Defilee der wichtigsten Würdenträger in den Saal der Imperatoren begann. Marchany schaffte es gerade noch, rechtzeitig dort zu erscheinen, um die Aufnahmen mit ihrem Team abzustimmen. Hunderte ihrer Kameras umschwärmten die hochgestellten Persönlichkeiten. Sie untermalte die Bilder mit musikalischen Motiven aus dem wohl größten Kunstwerk, das arkonidische Komponisten je geschaffen hatten - dem Talgar Arfrashoon. Vor dem noch leeren Kristallthron waren die Reichsinsignien der Imperatoren aufgestellt. Die konisch geformte Krone war drei Kilogramm schwer. Sie war aus dem vielleicht größten Riesendiamanten geschliffen worden, der jemals gefunden worden war. Er war von einem perlweißen Feuer erfüllt. Das bordeauxrote Polster bestand aus unersetzlich wertvollem Cypher-Flaum.
    Die Vögel, von denen es stammte, waren ursprünglich auf Arkon In beheimatet gewesen. Sie waren vor Jahrzehntausenden ausgestorben.
    Das Zepter war aus feinst ziseliertem Arkonstahl gefertigt. Die Kristallkugel an der Spitze zeigte die Galaxis en miniature. Sie wurde von einem gleichseitigen Dreieck eingefasst, dessen Eckpunkte die grünblauen Arkonwelten symbolisierten. Die Kette setzte sich aus dreifach gereihten Howalgonium-Medaillons zusammen, deren Gravuren Arkons Aufstieg darstellten. Beim Anblick dieser Kette schilderte Marchany den historischen Hintergrund. „Reichsadmiral Farthu von Lloonet, als Gwalon I. inthronisiert, hat das Imperium gegründet. Erst als Perry Rhodan auf die Akonen stieß, setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass dieser erste Imperator im Zentrumskrieg die Unabhängigkeit von den Stammvätern erkämpfte", beschrieb sie die Zusammenhänge. „Sein Flottenbefehlshaber Talur kehrte siegreich zum Kugelsternhaufen zurück, der fortan Talurs Ziel genannt wurde. Die erste Sprachverschiebung machte daraus Thanturs Ziel oder Thantur-Lok."
    Der Umhang bestand aus weißblauem Kehoe-Tuch. Er war mit den Symbolen des Imperators bestickt. Die Schulterplatten waren handflächengroß und mit Howalgonium überdeckt. Den Abschluss der Insignien der Macht bildete die Waffe - ein Dagorschwert in kostbarer Scheide und Armmanschette als Zeichen der Synchronwelten in Form murmelgroßer gefasster Saphire. Marchany brachte diese Kostbarkeiten Stück für Stück ins Bild. Während sie noch dabei war, einen wichtigen Kommentar zu formulieren, wurde es still im Saal. Der Khasurnmeister machte mit einer gebieterischen Geste darauf aufmerksam, dass nun einer der wichtigsten Momente der Inthronisierung gekommen war. Enzon da Bostich betrat den Saal der Imperatoren. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf den Mann, der zum neuen Imperator über Arkon ausgerufen werden sollte, einen nüchtern wirkenden Arkoniden von einem zeitlos scheinenden Alter. Er hatte ein ernstes Gesicht mit aristokratischen Zügen, ohne sichtbare Falten.
    Dabei strahlte er eine Kraft und innere Sicherheit aus, wie man ihr sonst nur bei weisen Männern begegnete. Er war nicht ganz zwei Meter groß und hatte schulterlanges, weißblondes, leicht gewelltes Haar.
    Marchany da Camqoa war in der Tat beeindruckt. Sie lenkte die wichtigsten Kameras auf Enzon. Dabei registrierte sie, dass die roten Augen des jungen Herrschers so kräftig rot und eindrucksvoll leuchteten und funkelten, dass ihr für einen Moment der ketzerische Gedanke durch den Kopf schoss, dabei könne eine geschickt installierte Hintergrundbeleuchtung im Spiel sein. Dieser Gedanke war keineswegs abwegig, da man speziell bei manchen Aras etwa derartiges schon beobachtet hatte. Nun begann eine Zeremonie, die sich über viele Tontas hinziehen sollte und an deren
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