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2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße geprägt. Metagravflug war dort selbstverständlich, obwohl es natürlich viele Völker gab, die weiterhin mit „veralteten" Linear- oder Transitionstriebwerken unterwegs waren. Sicher gab es auch bei uns in der Heimat - unerreichbarweit entfernt! - ein deutliches technologisches Gefälle. Nicht jeder Prospektor oder einfache Händler konnte sich beste High-Tech leisten. Die Konstruktionen der Dommrather jedoch...
    Ich seufzte innerlich. Improvisation wurde großgeschrieben. Für andere Einsätze gedachte Aggregate und Anlagen wurden zweckentfremdet, angepasst und in einer nur wild zu nennenden Weise kombiniert. Ein Vergleich mit dem, was wir kannten, war da eigentlich unangebracht. Dennoch ließ er sich nicht verdrängen. Selbstkritisch musste ich mir eingestehen, dass ich darauf mitunter sogar „Non oben herabsah". Rubens schielender Blick schien über uns zu wandern. Offensichtlich im Versuch, aus unseren Worten herauszulesen, ob in den Äußerungen ein ironischer Unterton mitklang.
    Trim und ich wollten den Dominant-Forscher und Anführer der Astronautischen Revolution keineswegs vor den Kopf stoßen.
    Aber das da... Ich schüttelte mich innerlich, runzelte die Stirn und wiederholte trocken: „Sehr beeindruckend!" Von Ruben wussten wir, dass die CERRANGY in den vergangenen Tagen die letzten Abschlusstests durchlaufen und einen Probeflug über „viele hundert Lichtjahre" absolviert hatte.
    Der Dominant-Forscher der Sambarkin hatte die Zeit genutzt, um seine Strategie neu zu ordnen. Er überdachte nochmals die Ziele der Astronautischen Revolution. Die Chance, das Dommrathische Netz zu vernichten oder mindestens entscheidend zu schwächen, hatte er bewusst verstreichen lassen; zweifellos in der Erkenntnis, dass er für den freien Verkehr im Land nicht einmal ansatzweise eine Alternative anbieten konnte.
    Die Flotte der Außenlandkolonisten war zwar abgezogen, aber das bedeutete noch lange nicht, dass die Bewohner des Rimba-Systems dauerhaft unbehelligt bleiben würden. Im Gegenteil, jeder konnte sich denken, dass Angriffe wie auf Yezzikan Rimba oder den vernichteten Planeten Couxhal vielleicht zu einer normalen Erscheinung wurden - sollte die Revolution doch noch Erfolg haben. Danach sah es derzeit allerdings weniger aus, weil die Legion gezielt jegliche Raumfahrtindustrie lahm legte. Der Revolutionsführer hatte die Vermutung geäußert, dass die Legion die Außenlandcluster auf Weisung der Ritter absichtlich bisher verschont hatte; eben um den übrigen Planetenbewohnern im Land vor Augen zu führen, welche Folgen eine Revolution hatte. Vor dem Start zur CERRANGY hatte Ruben seine Vertrauten, Keifan, Trim und mich zusammengerufen, um uns seinen Entschluss mitzuteilen. Er wollte uns bei der „Fernexpedition" nach Crozeiro begleiten, während Landro Gerisha, Binte Urydil und die anderen Dominant-Räte auf Yezzikan Rimba zurückblieben.
    Der düster wirkende Pali Hutebau, Konstrukteur der CERRANGY und Rubens Stellvertreter, verantwortlich für die Errichtung des Transitionsminengürtels, hätte ebenfalls gern am Fernflug teilgenommen. Ihm war jedoch klar, dass er sich nicht zweiteilen konnte, und er drückte seine Enttäuschung mit der Geste der Traurigen Einsicht aus. Ruben und Pali konnten aus strategischen Erwägungen nicht gemeinsam an Bord des Schiffes gehen, und da der Revolutionsführer fest entschlossen war...
    Wer weiß - vielleicht ist es Pali sogar ganz recht so? durchfuhr es mich. Immerhin gilt er als Rubens interner Widersacher. Andererseits hat er, wie Trim berichtete, gegenüber den Außenlandkolonisten eine sehr gute Figur gemacht. „Ich habe die feste Absicht, in der Sternenkammer der Ritter mit den Beherrschern von Dommrath persönlich zu verhandeln", hatte der Revolutionsführer selbstbewusst verkündet. „Ich will endlich wissen, wer diese gesichtslosen Ritter eigentlich sind! Tashun!" Damit war das Wichtigste gesagt gewesen. Die Entscheidung war gefallen. Rubens Vertraute wiederholten einstimmig das pathetisch klingende Tashun, was soviel wie Freiheit bedeutete. Ihre Lappfinger zeigten Uneingeschränkte Zustimmung.
    Aber selbst wenn die CERRANGY Crozeiro tatsächlich erreichte, was dann? Ob wir so einfach die Ritter um eine intergalaktische Passage in einem Fernraumschiff bitten konnten, durfte mit Recht bezweifelt werden. Andererseits war es unsere einzige Chance auf eine Rückkehr in die Heimat.
    Deshalb waren wir fest entschlossen, diese Chance zu nutzen. Keifan, der Druide
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