Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jedwede Einschätzung erschwerte. Startac vermochte nicht einmal ansatzweise zu sagen, was sich hinter den Fassaden befand. Ob es sich um Energieerzeuger, -wandler oder was auch immer handelte. Ruben Caldrogyn schwenkte seinen Scheinwerfer und setzte sich in Bewegung. Startac folgte ihm notgedrungen. Was sollte er sonst auch tun? Sie waren Partner. Ruben kam ohne ihn hier nicht mehr heraus, Startac kam ohne Ruben nicht zu einem Fernraumschiff. Und das brauchte er, wollten er und Trim je wieder in ihre Heimat zurückkehren. Ihre Umgebung schien sich nur unwesentlich zu verändern. Alle paar Meter eine Abzweigung, ein Gang, genauso hoch und breit wie der, in dem sie sich befanden. Der Sambarkin ging anscheinend aufs Geratewohl – mal geradeaus, mal bog er ab. „So geht das nicht", sagte Startac nach einer Weile. Ruben wirbelte zu ihm herum. Wie so oft hatte der junge Mutant den Eindruck dass die Blicke der blitzenden Augen des Revolutionsführers ihn geradezu sezierten. Die ovalen, hochkant stehenden Sehorgane der Sambarkin waren zwar unabhängig voneinander beweglich, doch nun fixierten sie einträchtig sein Gesicht. „Wie meinst du das?"
    „Hast du irgendeinen Plan, oder läufst du einfach nur ziellos durch die Gegend?" antwortete Startac kaum weniger aggressiv. „Wir müssen versuchen, uns einen Überblick zu verschaffen. Und den bekommen wir nicht, wenn wir planlos durch ein Labyrinth von Gängen hetzen."
    „Und wie willst du dir diesen Überblick verschaffen?" Der Sambarkin zögerte. „Was schlägst du vor? Oder willst du etwa aufgeben?" Schroeder zuckte mit den Achseln. Am liebsten wäre er auf der Stelle wieder auf die Planetenoberfläche teleportiert. „Natürlich nicht. Aber wir müssen uns überlegen, was wir unternehmen. Was hast du vor?" Ruben knurrte leise. „Willst du nur Informationen sammeln?" fuhr der Mutant fort. „Oder willst du das Portal sabotieren?" Irgendetwas wisperte am Rand seines Verstands. Startac schaute sich um, lauschte. Hatte er ein Geräusch gehört? Er konnte es nicht definieren, ein leises Schlurfen vielleicht, ein Rasseln und Reiben. Vielleicht hatte er sich auch getäuscht. Vielleicht bildete er sich alles nur ein. Doch er hielt sich bereit, beim ersten Anzeichen von irgendeiner Gefahr sofort mit dem Rebellenführer zu teleportieren. ,Andererseits - sie hatten schon einige Gänge durchwandert und waren auf nichts gestoßen, was auf die Anwesenheit eines Lebewesens oder auch nur eines Roboters gedeutet hätte. Niemand schien damit gerechnet zu haben, dass Fremde per Teleportation ins Innere des Portals eindringen könnten.
    „Wir erkunden das Labyrinth mit aller denkbaren Vorsicht", sagte der Rebellenführer. „Aber es ist schwierig, auch nur ansatzweise etwas über die Funktion oder den Sinn der einzelnen Aggregate herauszufinden." Wem sagst du das, dachte Startac. Ich sehe hier nur Kästen, Rohre und Kabel in Modulbauweise, hinter denen sich alles Mögliche verbergen könnte. Er zuckte die Achseln. „Wir müssen versuchen, irgendein Terminal zu finden, einen Schaltplan der gesamten Anlage. Nur so können wir uns einen Reim auf die Funktion dieser Aggregate machen." Ruben mochte aggressiv sein, aber er war nicht dumm. „Wo du recht hast, hast du recht", sagte er. Seine Ohrlappen signalisierten jetzt wohl eine Verkniffene Zustimmung. „Ist dir noch etwas aufgefallen?" fragte Startac. „Was?" fauchte der Sambarkin. „Hier gibt es keinen einzigen Lichtschalter", sagte Startac. Der Revolutionsführer bewegte zögernd die Ohrlappen. „Ja", gestand er ein. „Aber das spielt keine Rolle." Startac ließ den Lichtstrahl des Scheinwerfers über die Decke des Gangs gleiten. „Hier gibt es nämlich auch keine einzige Lampe."
    Ruben verdrehte die einzeln beweglichen Augen und suchte mit den Blicken die Decke ab. Er lief in den angrenzenden Gang. Der Lichtkegel seines Handscheinwerfers flackerte, entfernte sich, kehrte dann zurück. „Rittertechnik muss vermutlich nicht gewartet werden", sagte er. „Klar", erwiderte Startac. „Und deshalb ziehen sich auch diese Gänge durch die Anlage. Weil sie nicht gewartet werden und sich deshalb niemand um sie kümmern muss." Er überlegte kurz. „Wir sind hier nicht allein", fuhr er fort. „Die Erbauer haben diese Gänge nicht ohne Grund angelegt." Der Sambarkin hob eine Hand. „Still!" sagte er. „Hast du das gehört?" Startac lauschte. „Nein", sagte er zögernd. Er hatte tatsächlich nichts gehört. Aber er erinnerte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher