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2055 - 13 gegen Arkon

Titel: 2055 - 13 gegen Arkon
Autoren: Unbekannt
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wagte es nicht, sie zu stören.
    Eutrom konnte nicht mehr sehen, was die Tränen von Ertrus - der zentrale Barkennto-Geysir - in genau diesem Augenblick aus dem brodelnden Untergrund von Baretus herausschleuderten. Er hätte es auch nicht sehen können, wenn er draußen in der Aussichtshöhle geblieben wäre. Er sollte es nicht sehen.
    Niemand sollte es sehen. Es waren zwei Qolfim-Tauchboote, die von der gewaltigen Wassersäule der heißen Springquelle 120 Meter in die Höhe geschossen wurden, bevor sie - getarnt durch ihre strukturveränderlichen Chamäleonhüllen, hauptsächlich aber durch den Gigant-Geysir selbst - zurück in das Barkennto-Becken stürzten. Zwei weiße Wellen, flüchtig wie aufblitzende Fischflossen, brachen sich in den ringförmig herabstürzenden Fluten und zerstoben in einer Wolke aus Gischt und Dampf. Das Unternehmen Freischwimmer war in seine letzte und entscheidende Phase getreten.
     
    3.
     
    Lass mich rein, lass mich raus
     
    Der Ritt auf dem heißen Geysir war vorbei. Perry Rhodan schrie nicht mehr. Niemand schrie. Ein rascher und schlingernder Sturz durch die weißgraue Gischt, kein harter Aufprall, statt dessen ein unwirklich weiches Eintauchen in das dampfende Wasser des Barkennto-Beckens, ein kurzes Taumeln und Seitwärtssacken des Bootes, der grelle Gedanke: Was, wenn die QOLFIM 2 direkt auf uns drauffällt? - und dann war auch das vorüber. „Status?" fragte Perry Rhodan und versuchte im trüben, verwirbelten Wasser hinter der bugseitigen Panzerplastscheibe Einzelheiten auszumachen. „Volle Einsatzbereitschaft", meldete Major Yilza Mpinder. „Keine erkennbaren Schäden."
    Der Erste Pilot und USO-Spezialist hatte die rotgefärbten Haare zwar nicht mehr zu Zöpfen geflochten, wirkte aber mit seinem verwilderten Vollbart und dem muskulösen, die überkreuzten Schultergurte beinahe sprengenden Oberkörper noch immer wie der martialische Springer-Prospektor, den er den arkonidischen Behörden vorgespielt hatte. „Gravojet auf Standby Dämmfelder an. Gravoabsorber an. Passivorter an. Primärsysteme arbeiten korrekt. Notfallsysteme ... verfügbar." Yilza Mpinder gab einen polternden Laut von sich, der nach Rhodans Erfahrung ein Lachen sein sollte. „Soweit vorhanden", ergänzte der Chefpilot grimmig und wandte sich an Inch Ishery, den zweiten USO-Spezialisten an Bord der QOLFIM 1.
    „Ihre Meldung, Leutnant!"
    „Was sagen die Orter, Inch?" fragte Rhodan nach und ignorierte den vorwurfsvollen Seitenblick des Ersten Piloten. „"Tauchtiefe? Entfernung zum Ufer?
    Entfernung zur QOLFIM 2?"
    „Tauchtiefe elf Meter", sagte Inch Ishery. „Zunehmend, Sir - Perry." Der großgewachsene Terraner mit dem halblangen Blondhaar und einem ins Rötliche changierenden Kinnbart, der Rhodan an die uralten Darstellungen lüsterner Satyrn erinnerte, fuhr sich nervös über die Stirn. „Entfernung zum nördlichen Ufer 893 Meter. Stabil. Entfernung zur QOLFIM 2 ..." Inch Ishery stockte und blickte betroffen vom Statushologramm seiner Orterkonsole auf. „... viereinhalb Meter!" Das war knapp, schoss es Rhodan durch den Kopf. „Zunehmend", ergänzte der Orter und Extremweltgeologe mit einem hörbaren Aufatmen. „Dann wollen wir dafür sorgen, dass sie noch weiter zunimmt", sagte Rhodan und wandte sich an die Maschinistin und TLD-Agentin Ohlea Rohdeck. „Innenstrom-Gravojet hochfahren! Abgesicherter Minimalmodus."
    Die knabenhaft schlanke Arkonidin, die tags zuvor irgendwo in den finsteren Kavernen unter Baretus ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert hatte, überprüfte mit fliegenden Fingern die Antiortungs-Einrichtungen, bevor sie die Gravojet-Aggregate von Standby auf Sparbetrieb schaltete und ihr Arbeitshalo mit einem Nicken auf die Konsole des Ersten Piloten überspielte. „Bring uns ans Ufer, Yilza!" sagte Rhodan. „Langsam. Und so nahe am Grund wie nur möglich." Im 1,8 Kilometer durchmessenden, aber lediglich 30 Meter tiefen Barkennto-Quellsee bedeutete dieser Befehl für das immerhin fünf Meter hohe, 21 Meter lange und zehn Meter breite Tauchboot eher ein Kriechen durch aufgewühlten Schlamm - wie eine exotische Geysirmuräne, die mit ihrem stumpfen Maul den Boden des Sees nach Algen, Würmern und Mineralstoffen durchwühlte.
    Perry Rhodan wusste, dass sich die QOLFIM 1 und die vorsichtig folgende QOLFIM 2 samt ihren seitlich angedockten Spezial-Katsugos äußerlich praktisch nicht vom bräunlichen Morast des Seegrunds und den schmutziggrünen Schwemmstoffen, von denen sie umwirbelt wurden,
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