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2055 - 13 gegen Arkon

Titel: 2055 - 13 gegen Arkon
Autoren: Unbekannt
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kurzfristigen Schwerelosigkeit am Scheitelpunkt der Parabel herrührte. Trotz seines Zellaktivatorchips war ihm schlecht. Die kleine Narbe an seinem rechten Nasenflügel juckte, und sein Magen schien immer noch höher hinaus zu wollen, während die QOLFIM 1 mit auf Minimalleistung geschaltetem Gravo- und desaktiviertem Andruckabsorber bereits zum Rücksturz ansetzte. Klick.
    Der tollkühne Ritt auf dem Geysir erinnerte Perry Rhodan an die rumpeligen Starts an der Spitze feuerspeiender Versuchsraketen, die er als Testpilot der U.S. Space Force absolviert hatte - noch vor dem historischen Flug mit der STARDUST, noch vor dem so folgenschweren Ersten Kontakt auf dem irdischen Mond. Dem Kontakt mit Arkoniden - Angehörigen desselben Volkes, gegen dessen neuerstandene und ins Monströse gewachsene Militärmacht dieser Einsatz hauptsächlich ging. Augen zu und durch, dachte Rhodan. So wie damals. Wie schon so oft.
    Und plötzlich, obwohl die gewaltige Schwerkraft von Ertrus schon bald wieder an ihm zerren würde, fühlte er sich leicht und losgelöst. Dieser Einsatz würde klappen. Weil er klappen musste. Die Spezialisten in Quinto-Center hatten alles so detailliert geplant, wie ein Risikoeinsatz eben geplant werden konnte. Die QOLFIM 1 stürzte nicht einfach blind in ihr Verderben - obwohl draußen beziehungsweise im bugseitigen Außenhalo nichts als Gischt und weiße Dampfschwaden zu sehen waren.
    Perry Rhodan atmete tief durch. Hatte er nicht erst vor wenigen Monaten einen noch viel unglaublicheren Flug mitgemacht auf dem Rücken eines Ti'Rakka Marix, über den feuerspeienden Vulkanen des Mattun Gor? Und hatte sich nicht genau damals etwas in ihm gelöst? Etwas sehr Altes und tief Sitzendes? Es war noch nicht allzu lange her, dass er eben hier, auf Ertrus, die Wut wieder erlernt hatte. Dass er das Kämpfen wieder erlernt hatte. Und das Schreien ...
    Perry Rhodan schrie, es war kein hilfloses Schreien. Es war ein langgezogener Schrei der Entschlossenheit. Ein Kampfschrei. Ein Brüllen. Der Erste Pilot Yilza Mpinder, die Zweite Pilotin Harisme U'Jkarte und die Maschinistin Ohlea Rohdeck stimmten in Rhodans Brüllen ein. Leutnant Inch Ishery, Geologe und Orter der QOLFIM 1, und der venusianische TLD-Agent Cux Mineratt, Navigator und Bordphysiker, brachten lediglich ein grimmiges Krächzen zustande.
    Das Qolfim-Tauchboot mit seinen all ihre Anspannung hinausschreienden und -krächzenden Insassen stürzte mit einer Beschleunigung von 33,42 Meter pro Sekundenquadrat in einer 60 Meter durchmessenden Säule aus heißem Wasser und Wasserdampf 120 Meter in die Tiefe. Kurz bevor das Boot und der außen angedockte Spezial-Katsugo mit einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern auf die gischtende Wasseroberfläche aufgeschlagen wären, wurde in einem voraus programmierten Präzisionsmanöver für die Dauer einer Zehntelsekunde der Innenstrom-Gravojet aktiviert. Die mehrfach abgeschirmten, für denselben Sekundenbruchteil hochfahrenden Andruckabsorber hatten eine Bremsbeschleunigung von weit über 800 Metern pro Sekundenquadrat - oder knapp 90 Gravos! - zu neutralisieren.
    Geschwindigkeit: null. Fallhöhe: null. Klick.
     
    2.
     
    Baretus nach dem Fall
     
    Kreit ging nicht auf, Kreit rollte heran. Nach einer kurzen und kalten Ertrus-Nacht von etwas mehr als fünf Stunden terranischer Standardzeit - oder dreieinhalb Tontas der arkonidischen Besatzer - schob sich ihr Glutball in einer Strahlenlawine aus Rot und Malve über den östlichen Horizont. Das Sonnenlicht, vielfach gebrochen in der dichten Atmosphäre, umbrandete die bizarre Skyline hoch aufragender Wolken türme und ergoss sich über die glitzernden Sanddünen der Gelben Wüste, die wie ein zu Gold und Schwefel erstarrtes Meer bis dicht an die Ausläufer des Großraums Baretus heranreichte.
    Im Westen, über dem düsteren, von rotglühenden Lavaadern durchzogenen Vulkanland des Mattun Gor, stand Jopprott, der Werftplanet, als schnell verblassender Stern am Himmel und wurde für einen kurzen Moment von der Silhouette eines hochfliegenden Ti' Rakka Marix verschluckt. Unsere Luftwaffe, dachte Eutrom Facrelli und lachte lustlos auf. Die einzige, die wir noch haben. Das geflügelte Ertrus-Nashorn - eigentlich ein exotischer Saurier, dessen Körper aus einem einzigen, vielfach verfalteten Fleisch- und Knochensegel bestand - schraubte sich höher in die bleichrote Luft, bis es durch nichts mehr von den Aschewolken zu unterscheiden war, die aus den Schloten der gewaltigen
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