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2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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bester Freund, auch wenn es zunächst nicht danach ausgesehen hatte.
    Bei Kilometer vierzig hatten sie deutlich an Höhe gewonnen. Mit minus 650 Metern kehrten sie in den Bereich zurück, wo sie in der Kaverne unter dem Schacht angefangen hatten.
    Perry kam es vor, als seien sie schon seit Tagen unterwegs. Es lag an der Enge der Umgebung. In Wirklichkeit hielten sie sich erst seit fünfunddreißig Stunden hier auf. Stunden, in denen sie mit Ausnahme der Siganesen in TOMCAT kein Auge zugemacht hatten.
    Die Ortung meldete, daß ein Ende des Kanals noch immer nicht zu erkennen war. Als sie es vier Stunden später endlich erreichten, hatten sie knapp über hundert Kilometer in der Röhre zurückgelegt.
    Inch Ishery trat zu Rhodan und hielt ihm sein Buch unter die Nase. „Hier sind wir", sagte er und deutete auf eine schraffierte Fläche. „Wir stekken mittendrin.
    Die mathematische Mittellinie des Bruchgrabens verläuft keine fünf Kilometer östlich von hier."
    „Ist das gut für uns oder schlecht?"
    „Das kann man so nicht sagen. Die Daten im Syntronspeicher nennen eine Breite der Gesteinsverfaltung von zweihundert Kilometern. Zwischendrin gibt es Bruchstellen, die in den letzten fünftausend Jahren entstanden sind. Wenn wir Glück haben, finden wir einen zweiten solchen Kanal, der uns weiterbringt. Allerdings sollten wir uns nicht zu sehr darauf verlassen."
    Der Wasserstrom schoß aus der engen Röhre in einen Hohlraum voller Felszacken. Mpinder bremste mit Höchstwerten ab und brachte das Boot in einem waghalsigen Manöver zwischen den vordersten Reihen der Hindernisse hindurch. „Metallortung", meldete der Syntron in Vertretung Isherys, der gerade andere Dinge im Kopf hatte. Der rosarote Schutzschirm flammte auf, den sie während der Fahrt durch die enge Röhre nicht benutzt hatten.
    Das plötzliche Ächzen und Kreischen aus den Akustikfeldern jagte ihnen einen kalten Schauer über den Rücken. Hinter ihnen splitterten Felsen. Spitze Zacken schleuderten empor, prallten an die niedere Decke des Hohlraums und sanken schnell zu Boden. Zwei Sekunden lang sprühten am Heck der QOLFIM 2 Funken, ehe Assain das Boot unter Kontrolle hatte und das Bremsmanöver zu Ende führte.
    Monkey hatte mit seinem Spruch vom Montagsfahrzeug nicht unrecht. Wenn etwas schiefging, traf es stets sein Boot. „Keine schwerwiegenden Beschädigungen", hörten sie den Oxtorner sagen. „QOLFIM Zwei und Insassen wohlauf."
    Wenigstens ein Lichtblick in diesen Stunden. Der Syntron teilte mit, daß der Gegenstand keine energetische Aktivität aufwies. Es waren Deformationen festzustellen. Die Altersbestimmung dauerte noch.
    Yilza Mpinder justierte die Scheinwerfer des Tauchboots auf den Gegenstand und zoomte die Aufnahme ins Holo. Das Ding besaß Spindelform mit einem kurzen Kegelstumpf als Sockel.
    Obendrauf war ein Ring erkennbar, der vermutlich dazu diente, ein Seil daran zu befestigen. „Wenn Weihnachten nicht schon vorbei wäre, würde ich sagen, es handelt sich um etwas zu groß geratenen Christbaumschmuck", meinte Harisme U'Ikarte. „Aber so ..."
    „Die Altersbestimmung ist abgeschlossen", sagte der Syntron kurz darauf. „Unter Berücksichtigung der Druckverhältnisse, des mit feinen Steinchen angereicherten Wassers und der Strömung ergibt sich ein Wert von vierhundert Jahren plus minus fünfzig Jahre."
    Ein Wrack also. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammte es aus den Werkstätten von Ertrus.
    Inch Ishery blätterte wild in den drei Bänden. „Das haben wir gleich."
    Er sagte es nach einer halben Stunde immer noch, als die QOLFIM 1 unmittelbar neben dem Ding in Position ging. Oberflächenkorrosion war so gut wie keine vorhanden, dafür sorgte der permanente Schmirgeleffekt durch das Wasser.
    Perry Rhodan entschloß sich, eine weitere Mikrosonde einzusetzen. Sie schwamm zu dem Wrack hinüber und fand eine Öffnung. Ursprünglich hatte sie wohl dem Druckausgleich gedient, inzwischen war sie vollgelaufen. Durch einen Wust an Rost und stoffähnlichen Resten bahnte sich die Sonde einen Weg ins Innere.
    Der Zahn der Zeit hatte die Einrichtung zerfressen. Es existierte ein Steuerterminal mit einer Speichereinheit, Es gelang der Sonde, sie mit einem Kriechstrom zum Leben zu erwecken und die Daten abzurufen. Anschließend funkte sie das wenige zur QOLFIM 1 herüber.
    Sie erfuhren, daß die Tauchglocke mit zwei Ertrüsern bemannt gewesen war und aufgrund eines Defekts im Antriebssystem hatte aufgegeben werden müssen. Die beiden Insassen
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