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2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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jeweils vor der Öffnung im Wasser verharrten, hielt er den direkten Kontakt mit der QOLFIM 2.
    Monkeys Boot war inzwischen sechzig Meter vorgedrungen, bei derselben Desintegratorleistung. „Unser Gedankengang ist falsch", sagte der Terraner. „Wir sollten nicht dort vordringen, wo es schneller geht, sondern da, wo die Umgebung stabiler ist."
    Der Oxtorner stimmte zu. Die QOLFIM 2 stellte die Arbeit ein und übernahm die Rückendeckung für die QOLFIM 1.
    Die ersten zweihundert Meter schafften sie nun in vier Stunden. Der 18. Januar war angebrochen. Inzwischen waren sie mehr als doppelt so lange unterwegs, wie sie zunächst für die Strecke veranschlagt hatten.
    Für die nächsten dreihundert Meter benötigten sie insgesamt acht Stunden. Weitere vier Stunden brachten sie knapp vierzig Meter weiter.
    Die QOLFIM 2 rückte dem Schwesterboot immer näher auf den Rumpf. Der Druck der Umgebung nahm zu. Das Material des gefräßten Tunnels verlor seine Festigkeit. Der Tunnel begann sich von seinem Anfang her zu schließen.
    Die Festigkeit des Materials reichte nur für Röhren bis maximal fünf Meter. Alles, was darüber lag, wurde mit der Zeit instabil und trug nicht gerade zur Festigkeit der gesamten Perforationszone bei.
    Ein Effekt trat ein, mit dem sie vorher nicht hatten rechnen können: Die Perforation drückte sie vorwärts. Dort, wo sie sich schloß, öffnete sie sich auf der anderen Seite. Sie kamen sich wie im Schlund eines Lebewesens vor, das einen zu groß geratenen Brocken hinunterwürgte.
    Sieben Stunden dauerte der Vorgang, dann spie die Perforation sie mitten in einem Labyrinth aus fast hundert Kanälen aus. Isherys Kenntnisse und Karten halfen ihnen nicht weiter. Sie suchten sich wahllos einen Kanal" aus, erreichten unübersichtliche Verzweigungen und suchten nach einem Hinweis auf den schnellsten Weg.
    Dreimal kehrten sie um. Ein Kanal brachte sie fünf Kilometer weiter, aber dann war wieder Schluß. Sie suchten die letzte Verzweigung auf, an der sie vorübergefahren waren, und schwenkten in den schmalen Seitenkanal ein. Zehn Kilometer weiter begann das Puzzlespiel erneut. Einundzwanzig Möglichkeiten boten sich an.
    Sie schickten Sonden aus. Da die Strömung in diesem Teil des Labyrinths durch zusätzliche Wasservorkommen aus den Gebirgen deutlich zunahm, kehrte die Hälfte der winzigen Metallkugeln nicht zurück. Die anderen meldeten Blindgänge. In ihnen würde das Wasser sich noch Jahrhunderte oder Jahrtausende hindurchfressen müssen, bis ein neuer Kanal entstanden war Weitere zehn Stunden fuhren sie nach Süden und Südosten, später nach Südwesten und nach Osten, bis sie wieder einen größeren Kanal erreichten.
    Nach Isherys Ansicht gerieten sie in starkes Strömungsgebiet. Der Geologe behielt recht. Auf ihren Weg durch die Unterwelt konnten sie von diesem Zeitpunkt an immer weniger Einfluß nehmen.
     
    6.
     
    „Himmel, was ist das?"
    Die Orter erkannten das Knäuel verdichteten Wassers im Augenblick seiner Entstehung und gaben Alarm. „Überdruck", murmelte Cux Mineratt. „Simpler Überdruck."
    Perry Rhodan vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, daß alle in ihren Sesseln saßen. „Keiner rührt sich", sagte er. „Schirmfeld ein!"
    Die QOLFIM 2 versuchte abzubremsen und den Abstand zum vorderen Boot zu vergrößern.
    Es funktionierte nicht. Die Strömung war so stark, der Wasserdruck so groß, daß die tschirmaynischen Gravojets nicht dagegen ankamen. Die vier glühenden Flecken rund um das Tauchboot erloschen wieder. Monkey hob sich die Energie für den Schirm auf.
    Daß Wasser unter entsprechenden Druckverhältnissen und in einem festen Behälter durchaus in der Lage war, Gegenstände zu zerquetschen, mußten sie sich nicht erst ins Gedächtnis rufen.
    Auf den Bildschirmen wirkte die schwarze Ballung mit ihren glitzernden Lichtreflexen wie ein fremdartiges Wesen, das in der Dunkelheit auf Beute lauerte. Es wogte auf und ab und schien auf der Stelle zu stehen.
    In Wirklichkeit wanderte es mit der starken Strömung mit, rollte an der gewölbten Decke des Hohlraums entlang, schlüpfte in den anschließenden Kanal und schien sich bei seinen Wasserspielen zu amüsieren. Ab und zu zuckten Blitze, ereigneten sich kleinere Explosionen.
    Das Wasser rauschte mit inzwischen vierzig Metern pro Sekunde dahin, das entsprach 144 Stundenkilometern. Rhodan dachte unwillkürlich an ein Bodenfahrzeug, das mit diesem Tempo gegen eine Betonmauer fuhr.
    Der Kilometerzähler kletterte beharrlich
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