Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich erhob. Es gab keine Schüsse mehr. Wie ein Lauffeuer hatte es sich herumgesprochen: Die SOL war zurück! Wie ein Phantom sah der Lord-Eunuch plötzlich Mars Overlott vor sich stehen. Der Anführer der Rebellion hielt eine Strahlwaffe in seiner rechten Hand und richtete sie gegen seinen Kopf. „Es ist vorbei, Crom Harkanvolter!" rief er triumphierend. „Es ist alles vorbei, ihr wisst es nur noch nicht!"
    Dann drückte er ab. Sein Kopf wurde zerfetzt. Keiner der Verteidiger hatte Zeit gehabt, ihn mit Paralysefeuer zu lähmen. Leblos sank der Körper des Putschisten in sich zusammen. „Lasst ihn abholen!" befahl Crom Harkanvolter. „Er soll in Nacht-Acht 3 bestattet werden."
    Danach eilte er, nur von Garbam begleitet, in seine Wohnstätte zurück. Der Widerstand war zusammengebrochen, ein Bürgerkrieg war nicht mehr zu befürchten. „Ich möchte eine Ansprache an unser Volk richten", verlangte der Lord-Eunuch. „Es muss wissen, dass die SOL zurückgekehrt ist. Es muss wissen, dass es nun wieder neue Hoffnung für uns alle gibt. Unsere Existenz ist nicht umsonst!"
    25 Stunden von der Frist, die ES ihnen zur Rückkehr durch den Mega-Dom gelassen hatte, waren noch übrig. Nur deshalb hatte sich Atlan dazu bereit erklärt, den Mom'Serimern persönlich Bericht zu erstatten. Fee Kellind war damit nicht einverstanden, ebenso eine Mehrzahl ihrer Offiziere. „Wir brauchen dich hier an Bord, Atlan", argumentierte sie. „Nicht bei den Mom'Serimern. Was wir mit ihnen zu regeln haben, geht über Funk. Ich sehe beim besten Willen nicht ein, dass du dich mit diesem Lord-Eunuchen persönlich treffen musst!"
    „Es ist eine Frage der Ehre und der Verantwortlichkeit, Fee", sagte Atlan hartnäckig. „Du kannst es mir nicht ausreden. Wir haben noch diese 25 Stunden. Lass mich sie nutzen, wie ich es für richtig halte."
    Sie trat einen Schritt zurück. „Wie du es für richtig hältst." Ihre Stimme klang sehr unterkühlt. Der Arkonide sah sie scharf an. „Ich könnte es dir jetzt ausführlich erklären, Fee, aber ich tue es nicht. Diese Mom'Serimer dort fragen sich seit vielen Generationen, wie es im Raum außerhalb der 'NACHT aussieht. An uns knüpfen sie die größten Hoffnungen. Also muss ich ihnen Rede und Antwort stehen - auch wenn es ihre Illusionen zerstört. Es ist keine Zeit mehr für elegante Lügen."
    „Dann tu, was du nicht lassen kannst. Wie willst du zu ihnen gelangen?"
    „Mit einer Space-Jet, wenn es dir Recht ist!"
    „Nimm sie."
    Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay begleiteten den Arkoniden. Roman Muel-Chen stoppte die SOL in respektvoller Entfernung von dem Gebilde aus acht Planetoiden, und Atlan steuerte das Diskusboot aus dem offenen Hangar hinaus. Nach nur zehn Minuten Flug landeten sie auf Nacht-Acht 1, neben einer klar erkennbaren Schachtöffnung, die ins Innere des Planetoiden führte.
    In ihren Raumanzügen stiegen sie aus, Atlan als erster. Zwei Mom'Serimer kamen aus dem Schacht und begrüßten sie. Dann führten sie sie hinab in ihre kleine Welt. Der Schacht war groß genug; nur in manchen Gängen mussten die Menschen sich etwas bücken. Sie waren nicht für ihre Größe gemacht. Die beiden Führer unterhielten sich schnatternd. Die Translatoren übersetzten die bekannte Sprache. Atlan und seine Begleiter hörten etwas von Kämpfen zwischen Optimisten und Zynikern der NACHT. Zu ihrer Beruhigung sagten die beiden kleinen Kerle aber auch, dass diese Kämpfe inzwischen beendet seien. „Ich glaube, seit unserer Abreise hat sich hier einiges getan", meinte der Arkonide. „Crom Harkanvolter wird uns manches zu erklären haben."
    „Daran denke ich kaum", gestand Dao. „Ich denke vielmehr an das, was wir ihm sagen müssen, wenn er nach ESTARTU fragt."
    „Und das wird er tun", fügte Tekener hinzu. „Ich weiß", sagte Atlan seufzend.
    Nach etwa einer Viertelstunde hatten sie die Gemächer des Lord-Eunuchen erreicht. Ihre bei den Führer ließen sie in einem großen, großzügig möblierten Raum allein, wo sie nicht lange warten mussten. Crom Harkanvolter erschien in Begleitung von einigen Eunuchen und einem grüngekleideten Mom'Serimer und begrüßte sie überschwänglich. Dann bat er sie, sich zu setzen und mit ihrem Bericht anzufangen. Atlan atmete tief ein. Er wartete, bis mit Ausnahme der Eunuchen - auch die Mom'Serimer saßen, und überlegte seine ersten Worte.
    Dann entschied er sich für die Wahrheit. Es würde schwer genug werden. Er konnte trotz der fremdartigen Physiognomien das verzweifelte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher