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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht
Autoren: Unbekannt
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Sehnen in den Augen der Mom'Serimer erkennen - und er war derjenige, der mit seinem Bericht alle ihre Hoffnungen zerschlagen musste. Also begann er mit einer groben Schilderung der Verhältnisse in Segafrendo, um die kleinen Burschen so behutsam wie möglich an die Wahrheit heranzuführen. Er ließ sie ahnen, was er ihnen über ESTARTU sagen musste, noch ehe er zum Punkt kam. „Es tut uns sehr leid", brachte er dann mit einem Kloß im Hals hervor, „euch sagen zu müssen, dass ESTARTU zum größten Teil vernichtet wurde und niemals wieder in die NACHT zurückkehren wird. Der Rest von ESTARTU ist in einer Superintelligenz namens ES aufgegangen. Das dürfte auch der Grund sein, dass eure NACHT immer mehr schrumpft. Ihr fehlt die Stabilisierung durch eine Superintelligenz, weil jetzt der letzte Rest von ESTARTU aus Segafrendo verschwunden ist. Irgendwann einmal, in Jahrmillionen vielleicht, wird ESTARTU zu einer eigenständigen Entität heranreifen und sich von ES trennen."
    Atlan ließ seine Worte wirken. Er sah die Bestürzung der Mom'Serimer, die keinen Laut von sich gaben, an ihren Gehirntentakeln. Dann stand er auf und, ging mit auf dem Rücken verschränkten Armen auf und ab. „Der Machtbereich der Superintelligenz, zu dem ihr euch zugehörig glaubtet, existiert nicht mehr", fuhr er fort. „Wir können es euch mit zahlreichen Aufnahmen beweisen. Segafrendo steht kurz vor der vollständigen Einnahme durch die Mundänen und wird danach zum Mächtigkeitsbereich der Superintelligenz K'UHGAR gehören. Das ist die Wahrheit.
    Ich hätte sie euch gern erspart, doch es gibt' keine humane Lüge mehr, die eure Situation verbessern könnte. Ich weiß, welchen furchtbaren Schlag ich euch mit meinen Aussagen versetzt habe. Bitte verzeiht. Es musste sein." Totenstille umgab ihn. Die Mom'Serimer waren nicht fähig, ein Wort zu sagen. ,"Die armen kleinen Kerle", kam es mitfühlend von Dao-Lin-H'ay. „Gerade ist ihre ganze Welt zusammengebrochen." Crom Harkanvolter sah als erster auf. Er erhob sich und blickte Atlan in die Augen. „Danke", sagte er. „Danke dafür, dass ihr uns nicht aus falscher Rücksichtnahme belogen habt. Wir wissen jetzt, woran wir sind, und werden entsprechend handeln." Er wandte sich an den Grüngekleideten. „Rue Kantasiak, ihr Zyniker der NACHT hattet Recht, wir Optimisten hatten unrecht.
    ESTARTU wird nicht wiederkommen, unsere Existenz hat ihren Sinn verloren. Mir bleibt nichts anderes übrig, als der Abschaltung der Anlagen zuzustimmen. Unser Volk hat keine Zukunft mehr. Es geht seinem unwiderruflichen Ende entgegen."
    „Es tut mir sehr leid, Lord-Eunuch", sagte der Angesprochene. Atlan spürte etwas von der „menschlichen Größe", die diese Wesen in diesem Moment zeigten. Sie hatten alles verloren. Wenn er sie richtig verstand, planten sie den kollektiven Selbstmord. „Müsst ihr die Anlagen abschalten?" fragte er. „Ich weiß, wie schwer eure Wiederaufbereitungsanlagen beschädigt sind, aber für einige Generationen von euch sollten sie doch noch reichen."
    „Ich danke dir nochmals, Atlan", sagte Harkanvolter. „Aber jetzt ist die Entscheidung gefallen. Kein Mom'Serimer wird die nächsten Tage überleben.
    Habt ihr nicht die Energieeinbrüche geortet? Spätestens durch sie wird unsere Existenz beendet. Aber es gibt keine Notwendigkeit mehr, die Stromschnelle und die Ewigen Batterien in Betrieb zu lassen. Du ... ihr könntet nur eines für uns tun."
    „Alles, was uns möglich ist", versprach der Arkonide. Er wechselte einen schnellen Blick mit Dao und Tekener. Gab es doch noch eine Hoffnung für die Bewohner der NACHT? „Euer Schiff ist riesengroß", sagte Crom Harkanvolter. „Wäre es euch nicht möglich, mein Volk aufzunehmen und vor dem Untergang der NACHT zu retten? Wir sind rund 350.000 Individuen."
    Atlan schluckte. Er als Expeditionsleiter war gefragt, und er wusste schon, welche Antwort er dem Lord-Eunuchen geben musste. Zum zweitenmal musste er ihn enttäuschen. „Die SOL wäre theoretisch dazu in der Lage, 350.000 Mom'Serimer aufzunehmen und auf einen Planeten in Segafrendo zu evakuieren", sagte er. „Aber erstens läuft unsere Frist, in unsere eigene Zukunft zurückzukehren, in wenigen Stunden ab, ohne jede Möglichkeit, dies zu beeinflussen. Und zweitens würde der SOL bestimmt nicht nochmals der Aus- und der Einflug durch die von den Mundänen belagerte Stromschnelle gelingen."
    „Dann haben wir also keine Hoffnung mehr", sagte Crom Harkanvolter leise. „Vielleicht
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