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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht
Autoren: Unbekannt
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vergleichsweise kurzen Zeit noch nicht abgezogen", meinte der Arkonide. „Mein Logiksektor ist übrigens ebenfalls dieser Meinung."
    Fee hob die Schultern. „Dagegen kann ich schlecht argumentieren. Wir sollten nur ..."
    „Es bringt jetzt nichts, wenn wir uns verrückt machen", unterbrach sie Icho Tolots grollende Stimme. Obwohl der Haluter seine Stimme dämpfte, schreckte jeder in der Zentrale auf. „Wir müssen auf alles vorbereitet sein, wenn wir aus dem Tunnel kommen - das ist das wichtigste."
    Der Haluter hatte Recht. Die Anspannung in der Zentrale blieb, aber die nervösen Gespräche verstummten für einige Zeit. Wieder saßen die Besatzungsmitglieder der SOL nur in ihren Kontursesseln und verfolgten angespannt den Flug durch das seltsame Medium. Dann ließ sich auf allen Ortungsgeräten erkennen, dass das Tunnelende langsam in Sicht kommen musste.
    Zuerst war es, als stünden plötzlich lange rote Striche auf den Bildschirmen und in den Holowürfeln. SENECA „bearbeitete" diese Wahrnehmungen sofort. Wurden die roten Striche entsprechend nachberechnet, entpuppten sie sich als Bilder von zahllosen Funken, die an der SOL vorbeischossen - und zwar in umgekehrter Richtung. Dann meldete das Bordgehirn, dass ein zunächst sehr sachter Zug in Gegenrichtung eingesetzt habe. Binnen weniger Minuten steigerte sich der Zug zu einem Strudel.
    Atlan erkannte die Gefahr sofort. „Das INSHARAM beginnt sich wieder zu füllen!" rief er. „Es baut sich offensichtlich wieder ein neues Energieniveau auf, und bald wird es wieder genügend Psi-Materie geben."
    „Diese Ansicht wird durch meine Analysen bestätigt", schaltete sich Myles Kantor aus seinem Labor in das Gespräch ein. „Was von uns als Funken oder Striche wahrgenommen wird, sind Energiequanten und zahlreiche. Hyperbarie-Teilchen in unglaublichen Mengen, SENECA bestätigt diese Ansicht. Es fließt Energie zurück ins INSHARAM."
    „Das heißt wohl, dass wir uns beeilen müssen", sagte Fee Kellind mit angespanntem Gesichtsausdruck. Dann klammerte sie sich unwillkürlich an den Lehnen ihres Sessels fest, denn in diesem Moment durchlief ein heftiges Rütteln das Schiff. „Der Strudel ergreift uns bereits!" rief Roman Muel-Chen. „Ich kann kaum gegensteuern!"
    „Wir haben wahrscheinlich nur noch wenige Minuten, um den Weg zurück ins Standarduniversum zu bewältigen", orakelte Atlan, „wenn wir nicht wieder ins INSHARAM zurückgespült werden und dort gefangen sein wollen."
    „Dann sollten wir uns beeilen", sagte Ronald Tekener trocken. Wieder erzitterte und knirschte die Schiffszelle. „Ohne Carit-Schutz fliegen wir in Energien hinein, von denen wir keine Vorstellung haben. Ich halte es für angebracht, den Paratronschirm zu aktivieren."
    „Den Paratron?" fragte Fee zweifelnd. „Du weißt, wie fatal er beim Einflug ins INSHARAM mit dem umgebenden Medium reagiert hat."
    „Natürlich weiß ich das. Aber solche Verhältnisse herrschen noch lange nicht. Ich bin dafür, das Risiko einzugehen."
    Atlan nickte grimmig. „Einverstanden. Bitte, Fee, dann tu es. Roman kann die SOL dann mit maximaler Leistung der Hyperkon-Normaltriebwerke gegen die Strömung stemmen lassen."
    „Einverstanden. Aber ich schalte den Paratron sofort wieder aus, wenn die SOL durch ihn wieder in Gefahr gerät." Sie erteilte einen entsprechenden Befehl. Wenig später war das Schiff in den wirkungsvollen blauen Schirm gehüllt. Sofort hörten die Erschütterungen auf. Dafür schien der mehrfach gestaffelte Paratronschirm in Flammen zu stehen. Auf ihm fanden heftigste energetische Entladungen statt. Jenseits der Flammen tobte ein gewaltiges Wetterleuchten. „Volle Leistung auf die Triebwerke, Roman!" rief die Kommandantin. „Das tu' ich bereits", wurde ihr geantwortet. „Schneller geht's nicht. Wir schießen mit Höchstwerten durch den Tunnel." Der Emotionaut verzog das Gesicht. „Zumindest beschleunige ich mit Höchstwerten. Wie schnell das relativ zur Tunnelwandung ist, kann ich auch nicht sagen."
    Die energetischen Phänomene nahmen weiter an Heftigkeit zu, aber der Paratron stand und hüllte die SOL in vielleicht trügerische Sicherheit. Denn wenn der Strudel stärker wurde, konnte es leicht geschehen, dass sogar der Schirm zusammenbrach.
    Die SOL, wisperte Atlans Extrasinn, wird nur deshalb nicht vernichtet, weil der Tunnel nach einer Phase der Inaktivität nun erst wieder warmläuft.
    Der Arkonide sah Fee Kellind in die Augen, und er sah ihre Zweifel. Sie erhielt eine Anzeige, wonach
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