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2038 - Operation CV-Embinium

Titel: 2038 - Operation CV-Embinium
Autoren: Unbekannt
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des Tamoas Aktakul, Sir", antwortete der Leutnant ungerührt. „Sie müssen wohl immer das letzte Wort haben, wie? Selbst im Augenblick der höchsten Gefahr."
    „Ich bitte nur um Gerechtigkeit, Sir."
    Major Trivielle verdrehte die Augen und seufzte. Er erhob sich ganz aus dem grünbraunen Matsch und schüttelte sich. „Wo war noch einmal der Wasserhahn? Ich stinke wie ..." Er sah sich nach Lokink um. „Nein, das sind Sie ja schon wieder. Hört das denn niemals auf?"
    „Das haben Sie mich schon einmal gefragt, Sir, und ich bin genauso schlau wie vorher."
    Plötzlich gab ihm der Major ein Zeichen, zu schweigen. Er hatte ein Geräusch gehört. Es hatte geklungen wie ein Fauchen. Das Fauchen einer großen Raubkatze. „Haben Sie das auch gehört, Leutnant?" fragte er mit zitternder Stimme.
    „Ich? Nein." Lokink schüttelte den Kopf. „Das hätte ich mir denken können, entschuldigen Sie die Frage. Ich ..." Er unterbrach sich. Da war es wieder gewesen, das Fauchen. Diesmal hatte es lauter geklungen. „Jetzt habe ich es ebenfalls gehört, Sir", berichtete Lokink. „Es klingt wie das zornige Gebrüll einer riesigen Bestie."
    Major Trivielles Hand glitt in die Hautfalte an der rechten Körperseite. Doch selbst der Nadler gab ihm diesmal kein Gefühl der Beruhigung.
    Und dann sahen sie die Gefahr. Die Dremetzen kamen aus dem Haus. Es waren drei, nein, vier katzenartige, zähnefletschende Gigantraubtiere mit einer Schulterhöhe von bestimmt dreißig Zentimetern! Ihr Fauchen war markerschütternd. Ihre Augen mit den geschlitzten Pupillen waren so groß wie Tellerminen. Und als die vier Bestien gezielt und schnuppernd auf den Abfallhaufen zugeschlichen kamen, sprangen zwei weitere über die Mauer und stießen zu ihnen. „Swoofons Sterne!" stieß Leutnant Lokink entsetzt hervor. „Gegen diese Riesen haben wir keine Chance!"
    Die Köpfe der Dremetzen ruckten herum. Sie starrten jetzt gen au auf Lokmar und Micro. „Das haben Sie nun von Ihrer Geschwätzigkeit, Leutnant!" zirpte Trivielle aufgeregt. „Hier in dem glitschigen Haufen haben wir wirklich keine Chance. Wir müssen fliehen!"
    „Aber wohin denn?"
    „Wohin denn was?"
    „Was?"
    „Wohin denn, Sir! Wenn wir das hier überleben, dann nur mit Disziplin und eiserner Faust. Merken Sie sich das.
    Und nun: taktischer Rückzug! Wir steigen rückwärts aus dem Haufen."
    „Dann können wir auch gleich vorwärts gehen", widersprach Lokink. „Sehen Sie doch, die Dremetzen kreisen uns ein. Sie sind in allen Richtungen."
    Trivielle sah es. Der Schweiß floss ihm am Körper hinab. Sein Herz klopfte bis zum Hals.
    Das Fauchen war ohrenbetäubend. Die Bestien zeigten ihre Krallen. Eine machte einen hohen Satz und schien mit den Vorderpranken die Luft zerschneiden zu wollen. Sie war schwarzgelb getigert und, so erinnerte sich Trivielle, als erste aus dem Haus gekommen. Offenbar war sie so etwas wie die Anführerin des Rudels.
    Auf jeden Fall war sie die Wildeste. Ihr Fauchen übertönte das der anderen, und wohin sie ging, folgten ihr ihre Artgenossen. Und nun kam sie in geduckter, sprungbereiter Haltung auf die beiden Swoons zu.
    Micro Trivielle zog seinen Nadler aus der Hautfalte und zielte auf ihren Kopf. Die Dremetze schien die Gefahr zu spüren, denn sie blieb stehen und fauchte womöglich noch lauter.
    Die Bestie wäre wesentlich weniger beunruhigt gewesen, hätte sie gesehen, wie stark die Hand jenes kleinen Wesens zitterte, das sich da als Appetithappen in dem Abfallhaufen präsentierte. „Bleib, wo du bist, du Bestie!" rief der Major, allen Mut zusammennehmend. „Ja, so ist's gut. Tu mir nichts dann tu' ich dir auch nichts. Zwinge mich nicht, von der Waffe Gebrauch zu machen!"
    „Sagen Sie ihr, sie soll zu ihrem Herrchen gehen, Sir", flüsterte Lokmar Lokink. „Halten Sie den Mund, Leutnant", wurde er von Trivielle abgefertigt. „Ich sehe der Bestie fest in die Augen. Mein hypnotischer Blick zwingt sie nieder. Das können Sie auch, wir haben es auf Quinta-Center gelernt, in Monkeys Hölle. Ein Spezialist der USO stirbt niemals im Kampf, sondern ist seinen Gegnern stets überlegen!"
    Lokmar Lokink versuchte es auch .mit dem „hypnotischen Blick", erschaffte es aber nicht, weil er am ganzen Leib zitterte. Und was die Anführerin der Dremetzen von Micros „Überlegenheit" hielt, das zeigte sie mit einem einzigen Satz, der sie direkt vor ihn brachte.
    Trivielle hatte sich getäuscht. Was er für ein Kuschen gehalten hatte, war das Ducken der Riesenbestie zum
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