Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Seite. Er arbeitete mit höchster Konzentration und unter Aufwand aller seiner Fähigkeiten. „Die SOL wird immer wieder aus der Bahn geworfen. Die Schwerefelder schlagen buchstäblich auf uns ein. Sie sind unberechenbar, so daß ein Schlingerkurs entsteht. Dagegen kann ich selbst mit Hilfe SENECAS nichts machen. Anders wäre es vielleicht, wenn ich Fixpunkte hätte, an denen ich mich orientieren könnte. So bleibt nur ein Irrflug durch diese Suppe!"
    44 Seg Hier spricht der Sonderbeauftragte Dunkelwolke Auroch-Maxo! Alarm an alle Einheiten. Wir haben einen fremden Raumer entdeckt. Er hat die Form einer Hantel und konnte uns kurzfristig entkommen. Aufspüren, angreifen, vernichten! Sofort! Der Nebel darf kein Hindernis sein. Wir müssen die Fremden finden. Keine Verständigungsversuche! Der Auftrag lautet: Kompromißlos eliminieren!
    Der Nebel behindert uns zu stark, Kommandant Karattas. Die Ortungsmöglichkeiten sind unter diesen Bedingungen stark eingeschränkt.
    Dann holt euch Mannank, den Spürer. Er hat den besten Pux aller Mundänen. Er sollte mit seinen Sinnen spüren können, wo die Fremden sind!
    Er versucht es bereits, Kommandant.
     
    *
     
    Mit schier unendlicher Geduld und außerordentlicher Sorgfalt, völlig unbeeindruckt von dem Geschehen außerhalb seines Arbeitsbereiches, tastete sich Necker Ravved an die Objekte heran, die Blütenblättern glichen. Dabei versuchte er, das Fleisch herauszuschälen, das zuvor seine ganze Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Doch längst lief ihm nicht mehr das Wasser im Mund zusammen. Er dachte nicht mehr daran, es zu verzehren. Er wollte nur noch die Objekte bergen, die zusammengesetzt aller Voraussicht nach eine Blüte ergeben würden.
    Trotz aller Konzentration auf diese Arbeit schweiften seine Gedanken immer wieder ab. Ob er wollte oder nicht, immer wieder kam die Erinnerung an die seltsamen Geräusche in ihm auf, die im Stollen aus Formenergie zu vernehmen waren und die geisterhaften Stimmen glichen.
    Hin und wieder unterbrach er seine Arbeit, weil er den Eindruck hatte, daß ähnliche Stimmen auch von den Gebilden vor ihm ausgingen.
    Der Dookie horchte in sich hinein, und er war sicher, daß es einen gewissen Widerhall dieser Stimmen in ihm gab. Nach einer Weile sprang er auf und unterbrach seine Arbeit. „Was ist los?" fragte Dustaff verwundert. „Stimmt was nicht?"
    „Ich brauche eine Pause", antwortete Necker, „oder ich werde verrückt.
    Diese Blütenblätter oder was immer sie sind, geben mir das Gefühl, als ob sie lebten und mit mir sprechen wollten. Und das kann ja wohl nicht sein."
    „Nein. Glaube ich auch nicht", bestätigte Dustaff wie immer.
    Necker schob die Hände in die Taschen seiner Kombination, senkte nachdenklich den Kopf und ging mit schlurfenden Schritten davon.
    Arvadd Ohoono rief ihm zu, er möge die Füße heben. „Wie sollen wir uns konzentrieren, wenn du hier wie ein alter Mann durch die Gegend latschst?" beschwerte er sich. „Macht Deuteroa dich so fertig, daß du nicht mal mehr die Füße hochkriegst?"
    Necker riß sich zusammen. Er ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn die Bemerkung ärgerte, verzichtete jedoch auf eine Erwiderung und signalisierte mit einer sparsamen Geste, daß er verstanden hatte. Ihm war klar, daß Arvadd ebenso wie alle anderen unter hoher Anspannung stand.
    Und das lag in erster Linie daran, daß keiner von ihnen wußte, welchem Schicksal die SOL entgegenflog.
    Wie viele andere Besatzungsmitglieder wäre er gern für einige Minuten in der Hauptleitzentrale gewesen, um direkt verfolgen zu können, was geschah.
    Necker verdrängte die Gedanken, um sich für eine Weile von dem psychischen Druck zu befreien. Ihm war klar, wie unsinnig solche Wunschvorstellungen waren.
    Er wechselte in die Quartiere der Dookies hinüber, weil er nach Raffa Gynnar sehen wollte. Er machte sich Sorgen um den Freund und nahm sich vor, ihn einem Medosyn zu übergeben, falls sich sein Zustand nicht gebessert hatte.
    Dieses Mal meldete er sich mit einem Gong an, bevor er die Kabine betrat.
    Gynnar saß nach vorne gebeugt auf der Bettkante und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab. Mit rotgeränderten Augen blickte er ihn an. „Wenigstens bis du halbwegs wach", sagte Necker erleichtert. „Ich dachte schon, ich müßte dich unter die Dusche stellen."
    „Da war ich schon", krächzte Raffa mit schwerer Zunge. Er griff sich mit zitternden Händen an den Kopf und massierte sich die Schläfen. Necker konnte nur vermuten, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher