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2026 - Kodename Ark'Thektran

Titel: 2026 - Kodename Ark'Thektran
Autoren: Unbekannt
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nur darauf geachtet werden, daß offizielle Würdenträger entsprechend behandelt wurden, sondern auch graue Eminenzen die von ihnen geforderten Privilegien erhielten.
    Aber mit diesem heiklen Problem wollte sich Voda nicht befassen, er übertrug es auf Yonkine Kineda und dessen Mannschaft, die sich dieser selbst zusammenstellen konnte.
    Wenn du dir nur den geringsten Schnitzer erlaubst, Yonkine, bin ich dich für immer los, dachte Voda spöttisch. Aber damit rechnete er nicht, denn Yonkine Kineda galt zu Recht als tüchtiger Organisator.
    Scein on Veloda und Stevon Schukon wurde der Sektor Multimedia übertragen. Hier konnten sie kaum etwas falsch machen, weil sie über ein hervorragend eingespieltes Technikerteam verfügten.
    Ollof ter Santido und Nehomar Rakundi, den beiden Senioren, übertrug Voda den politischen Bereich, was den beiden Diplomaten überaus entgegenkam. Ihre Hauptaufgabe würde sein, vor allem aufdringliche Adabeis abzuwimmeln, die sich dazu drängten, bei Großereignissen dieser Art Gesichtsbäder zu betreiben. Denn diese Kundgebung war nur für die Angehörigen des Thektrans gedacht. Zwar bestand keine höchste Alarmstufe, die auf 280.000 Arkoniden sowieso nicht anzuwenden gewesen wäre, aber immerhin handelte es sich um eine rein interne Veranstaltung.
    Jondar Ascuresco sollte insofern mit Yonkine Kineda zusammenarbeiten, als er als Ansprechpartner für Sonderregelungen eingesetzt wurde. Das bedeutete, daß Thek'pama in gehobener Position an ihn herantreten konnten, um persönliche Wünsche zu deponieren.
    Jondar Ascuresco hatte diese an den Terminplaner Yonkine Kineda weiterzuleiten und mußte sich mit ihm absprechen, inwieweit solche Sonderwünsche berücksichtigt werden konnten.
    Alfond Sakeranda schließlich wurde als Sicherheitschef eingesetzt. So verantwortungsvoll diese Aufgabe zu sein schien, so leicht war sie auch. Denn das Thektran war neben dem Kristallpalast der bestgesicherte Ort des Arkon-Systems. „Ich denke, damit hätten wir alles geregelt", sagte Voda Parfay abschließend. „Gibt es noch Unklarheiten?"
    „Mich würde nur noch eines interessieren", meldete sich Yonkine Kineda zu Wort. „Hat dir der Thek'athor bereits verraten, was der Inhalt seiner Verkündung sein wird, Voda?"
    Voda wußte schon wieder nicht, wie er diese Frage einstufen sollte. Sie mochte einer verständlichen Neugierde entspringen. Aber war sie wirklich so harmlos, wie sie klang, oder wollte Yonkine ihn nur provozieren und seine Kompetenz in Frage stellen? „Nein", sagte Voda kühl, „der Thek'athor hat nicht einmal angedeutet, worum es bei seiner Ansprache gehen wird. Sonst noch Fragen?"
    „Keine Fragen", sagte Scein on Veloda mit der Unbekümmertheit der Jugend. Und damit war die Sitzung beendet.
     
    *
     
    In Momenten wie diesen wurde sich Voda Parfay deutlich bewußt, welchen Stellenwert er im Kristallimperium besaß. Er war nicht von adeliger Abstammung, besaß keinen klingenden Namen und hatte lediglich den Posten eines einfachen Thek'pama.
    An jedem anderen Ort des Kristallimperiums wäre er als Pama bloß ein Beamter gewesen, auf dem sich die hohen Herren die Füße abstreifen konnten. Aber als Thek'pama im Flottenzentralkommando Thektran befand er sich im Zentrum arkonidischer Macht. Und als einer von acht Vertrauten des Thek'athors, des insgeheim zweitmächtigsten Mannes des Kristallimperiums, saß er an den Hebeln dieser Macht.
    Man konnte nicht sagen, daß die Sekretäre des Thek'athors dessen absolutes Vertrauen genossen, denn er weihte sie nicht in die Geheimnisse der höchsten Kommandoebene ein. Das neueste Beispiel zeigte dies deutlich. Doch in allen anderen Belangen verließ sich Hyrion da Caesmol auf seine Sekretäre. Er überließ es ihnen, in Fragen der Organisation nach eigenem Gutdünken zu schalten und zu walten.
    Somit waren die acht Sekretäre die eigentlichen Verwalter des Flottenzentralkommandos Thektran. Inoffiziell gehörten sie zu den mächtigsten Arkoniden des Kristallimperiums, denn über Umwege konnten sie die Schicksale auch ranghöchster Militärs entscheiden, in manchen Fällen sogar über Leben und Tod.
    Aber jeder Sekretär im Thektran mußte darauf achten, seine Macht sensibel und mit Fingerspitzengefühl einzusetzen. Er mußte umsichtig agieren, sein Umfeld genau beobachten und jede noch so unbedeutend scheinende Veränderung registrieren.
    Denn das Thektran war nicht nur der Sitz der praktizierten arkonidischen Macht, sondern ebenso das Zentrum der Intrigen.
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