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2023 - Der Para-Fürst

Titel: 2023 - Der Para-Fürst
Autoren: Unbekannt
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kleine Ansprache kaum beendet, als die anderen Ratsmitglieder hereinkamen. Sie waren alle empört, keiner von ihnen hatte Verständnis für die Diebe. Ondrea Catyja, die Movatorin, machte sich vor allem Sorgen um die Presse. Die von Plophos stammende Frau fürchtete, daß schon bald Medienvertreter auftauchen und Nachforschungen anstellen würden.
    Kaplize, der Teleporter, hatte bereits verschiedene Nachrichtensendungen gesehen. Er war im höchsten Maße alarmiert.
    „Ihr ahnt ja nicht, wie sehr Para-City -und das ganze Projekt gefährdet sind", versetzte er. „Die Diebe haben uns den schlimmsten Bärendienst erwiesen, den man sich überhaupt nur vorstellen kann. Jetzt schiebt man uns die Verantwortung für buchstäblich jedes Unglück in die Schuhe, das sich irgendwo auf der Erde ereignet. Einige Reporter haben behauptet, wir Monochrom-Mutanten.hätten eine geradezu sadistische Freude daran, den Menschen der Erde unsere Macht zu demonstrieren und mit Unfällen aller Art deutlich zu machen, was wir alles können."
    „Daß sich bis heute nacht alle absolut friedlich verhalten haben, spielt nun keine Rolle mehr", ergänzte Mimannae Khilischott, die Pyrokinetin. „Wir können die Diebe gar nicht hart genug bestrafen."
    „Ich möchte wissen, weshalb sie es getan haben", sagte Falo Gause.
    „Ich denke, das ist einfach zu beantworten", meinte Jana Jonn, die Para-Desintegratorin. „Sie haben den baldigen Tod vor Augen, und sie meinen, unter diesen Umständen spiele keine Rolle mehr, was sie tun oder nicht tun. Sie denken nur an sich selbst, nicht aber an die Gemeinschaft."
    Bailey Iharte kam herein. „Mehrere Pressegleiter sind gelandet", berichtete er. Kurz blickte er auf seine rechte Schulter. „Ich denke, du solltest rausgehen, Falo, und dich mit den Leuten unterhalten, bevor sie versuchen, in die Stadt einzudringen."
    Gause nickte zustimmend. Als er den Raum verlassen wollte, griff der Telepath nach seinem Arm.
    „Und noch etwas", sagte Iharte. „Aus La Paz ist eine Bürgerdelegation zu uns unterwegs. Sie wird wohl in etwa einer halben Stunde hiersein."
    „Darauf hat mich Rhodan schon vorbereitet", versetzte Gause, und ein ausgeprägtes Gefühl des Unbehagens beschlich ihn.
    Es war nicht das erste Mal, daß Bailey Iharte auf seine rechte Schulter blickte, so als ob dort etwas sei, auf das er Rücksicht nehmen mußte. Sah er dort irgend etwas? Seit dem Gespräch mit Moharion Mawrey mußte er davon ausgehen, daß der Telepath auf noch nicht erklärliche Weise ein Opfer Koo Parkinsons geworden war und daß sie ihm nicht mehr trauen durften.
    Nachdenklich schritt Falo Gause durch die Gassen bis hinaus zu dem Platz, auf dem die Transportgleiter landeten. Sieben Maschinen mit Reportern waren da; ganze Schwärme von fliegenden Robotkameras erhoben sich in die Luft, um sich nun auf ihn zu richten. Mehrere Reporter kamen ihm entgegen.
    „Gut, daß du kommst!" rief einer von ihnen. „Wir brauchen dringend eine Stellungnahme zu den Plünderungen von La Paz. Ist es richtig, daß Monochrom-Mutanten aus Para-City dafür verantwortlich sind?"
    Einer so direkten Frage konnte Falo Gause kaum ausweichen. Er versuchte es dennoch.
    „Wir ermitteln noch", antwortete er. „Bisher deutet einiges darauf hin, daß die Täter tatsächlich im Kreis der Monochrom-Mutanten zu suchen sind. Beweise dafür haben wir noch nicht."
    Während er sprach, kamen immer mehr Männer und Frauen aus Para-City heran und stellten sich hinter ihm auf. Er bemerkte, daß unter ihnen auch Parkinson, Yonder K'rigan, Rune Karuga und Engel waren.
    Falos Unbehagen wuchs. Er ahnte, daß sich etwas ereignen und die provisorische Pressekonferenz nicht ungestört verlaufen würde.
    Ihm kam es darauf an, die Presse -und mit ihr die Weltöffentlichkeit - zu beruhigen. Niemand durfte Angst vor den Monochrom-Mutanten haben. In diesem Sinne spielte er die Vorfälle von La Paz herab und tat sie als Streich unbedachter Jugendlicher ab, die sich der Tragweite des Geschehens gar nicht bewußt gewesen seien.
    Mehrere Busgleiter kamen heran und landeten. Zunächst glaubte Gause, daß es sich dabei ebenfalls um Presse-Maschinen handelte. Als aber die bunt gewürfelte Gesellschaft ausstieg, erfaßte er, daß die erwartete Delegation aus La Paz angekommen war. Die Reporter reagierten und stürzten sich voller Eifer auf die Bürger, um sie mit Fragen zu überschütten.
    „Wartet!" rief Falo Gause ihnen zu. „Laßt uns erst miteinander reden! Es ist wichtig, daß wir die
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