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2018 - Der Untergang der Krone

Titel: 2018 - Der Untergang der Krone
Autoren: Unbekannt
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Kronenkriegers.
    Als die Turbulenzen dieser ersten Vernichtungswelle sich einigermaßen legten und Varuangue etwas Zeit zum Nachdenken hatte, mußte er sich fragen, ob er als Anführer der Kronenkrieger versagt hatte.
    Varuangue hatte sich nach Orllyndie zurückgezogen, um an diesem geschichtsträchtigen Ort in sich zu gehen und Selbstkritik üben zu können. Pflanzenvater Arystes war einer der wenigen, die die Schockwellen des gezündeten Mentaldepots heil überstanden hatten und auch den bisherigen Vernichtungsfeldzügen der Mundänen entgangen waren. Nun schützten fünfzig Sphärenrosen seine Welt gegen eventuelle Angriffe des Feindes.
    Wenn Varuangue die Frage nach seiner Schuld auf Orllyndie nicht mit absoluter Gewißheit verneinen konnte, würde er seine Ehre und sein Leben verloren haben.
    Aber dann wollte er wenigstens den Garten Arystes' mit seinem Obelisken schmücken. Doch konnte das Mahnmal eines Ehrlosen für Arystes denn ein Schmuck sein?
    Mua-Dobay war mit ganzem Herzen und aus tiefster Seele ein Diener des Arystes. und somit der ESTARTU.
    Er wußte selbst, daß er nicht so klug war wie die anderen Ordensbrüder. Manche von ihnen ließen ihn das auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren; immerhin war er klug genug, daß ihm ihre derartigen Anspielungen nicht entgingen.
    Doch Na-Pelego, der Vorsteher des Arystischen Ordens, hatte ihm erklärt, daß nicht der Verstand den Wert eines Bruders ausmachte, sondern sein Gefühl. Und deswegen glaubte Mua-Dobay, daß er doch eine Berechtigung hatte, ein Diener Arystes' zu sein.
    Mua-Dobay ließ sich nur selten in der Mission blicken. Viel lieber wanderte er durch die Gärten des Pflanzenvaters und sah den Lufttänzen der Kym-Jorier zu. Es waren längst nicht mehr so viele wie früher, sagte man. Aber Mua-Dobay fand, daß es ihrer noch genügend gab, um ESTARTU ein wunderbares Kleid zu weben.
    Denn, so hatte ihm Oberbruder Na-Pelego anvertraut, ESTARTU - oder das, was die schrecklichen Mundänen von ihr übriggelassen haben mochten - hatte sich in den Resten der Kym-Jorier manifestiert. Mua-Dobay fand, daß die Schmetterlinge von Orllyndie noch nie so prächtig ausgesehen und so majestätisch getanzt hatten wie in diesen Tagen. Er mußte jedoch auch mit Bedauern feststellen, daß ihrer immer weniger wurden Es passierte immer öfter, daß er zu seinen Füßen einen leblosen Kym-Jorier fand. Und er sah es mit Trauer, wie sie auf einmal aus ihrem Reigen gerissen wurden und torkelnd, mit letzten verzweifelten Flügelschlägen, zu Boden fielen.
    ESTARTU wurde auf diese Weise weniger und immer weniger, soviel war klar.
    Auf einer seiner Wanderungen begegnete Mua-Dobay plötzlich einem Fremden. Er hatte zuvor noch nie einen Josminen gesehen, wußte aber sofort, als es passierte, daß er einen solchen Kronenkrieger vor sich hatte. „Bin ich dein Feind?" fragte Mua-Dobay beim Anblick der nackten Gestalt erschrocken. Denn ihm war bekannt, daß Josminen ihre Gesichter nur gegenüber ihren Feinden oder Freunden enthüllten.
    Der Josmine stand mit verschränkten Armen da und blickte aus kleinen, zu Schlitzen verengten Augen auf den Tharoidoner hinunter. „Was möchtest du denn sein, kleiner Mann?" fragte er. „Ich habe keine Feindschaften", sagte Mua-Dobay mit leichter Beklemmung; er wußte wirklich nicht, was es zu bedeuten hatte, einen Josminen im Garten des Arystes zu treffen. „Und ich bewundere die Kraft und den Mut der Kronenkrieger."
    Etwas fiel flatternd durch die Luft. Es waren drei ... fünf ... zwanzig Kym-Jorier, die nacheinander aus dem Himmel fielen und mit letzten verzweifelten Flügelzuckungen im Gras des Bodens verendeten.
    Der Josmine sah es, aber seinem seltsamen Gesicht waren keine Regungen zu entnehmen. „Wußtest du, daß ESTARTU in den Kym-Joriern weiterlebt, unbekannter Krieger?" fragte Mua-Dobay. „Überall auf den Welten der Pflanzenväter, wo es Kym-Jorier gibt, finden sich die Spuren von ESTARTU. Eines Tages werden sich alle Kym-Jorier von den Welten der Pflanzenväter erheben und sich zu einem einzigen großen Schmetterling vereinen. Das wird ESTARTUS Wiedergeburt sein."
    „Ich weiß nicht...", sagte der Kronenkrieger nachdenklich. „Hier, auf Orllyndie, lebt die letzte Population von Kym-Joriern. Das ist eine unleugbare Tatsache."
    „Du klingst so ... pessimistisch, Krieger", sagte Mua-Dobay. „Du und deinesgleichen, ihr seid es, in deren Händen die Zukunft der Galaktischen Krone liegt. Ihr Kronenkrieger seid unschlagbar. Ihr
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