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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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gewaltige Kugel von ihrem Kurs ab. Innerhalb weniger Augenblicke wird das defekte Fahrzeug von der tödlichen Umarmung der Schwerkraft gepackt, die die blaue Welt ausstrahlt.
    Außer Kontrolle rast das riesige Projektil auf die Erde zu.
    Mit einem Überschallknall tritt die Iridiumkugel in die gefährliche Atmosphäre ein. Die spiegelnde Au-βenhülle bekommt Risse und Löcher, dann flammt das Fahrzeug kurz zu einer blendenden Feuerkugel auf, bevor es in ein seichtes tropisches Meer stürzt. Durch die Wasserschicht nur minimal gebremst, trifft es in einem Sekundenbruchteil auf dem Boden auf. Einen surrealen Augenblick lang entsteht mitten im Meer ein gewaltiges rundes Loch.
    Eine Nanosekunde später detoniert das fremde Fahrzeug mit einem leuchtend weißen Blitz, der eine Energie von hundert Millionen Megatonnen freisetzt.
    Die gewaltige Explosion erschüttert den gesamten Planeten und erzeugt Temperaturen von über siebzehntausend Grad Celsius, heißer als die Oberfläche der Sonne. Sofort entzünden sich zwei von Gasen gespeiste Feuerbälle. Der erste ist eine Staubwolke aus heißem, pulverisiertem Gestein und Iridiumpartikeln, die von der zerborstenen Außenhülle des Fahrzeugs stammen; ihr folgen aufquellende Wolken aus unter starkem Druck stehendem Dampf und Kohlendioxid. Die Gase
bilden sich, während das Meer und sein Kalksteinbett verdampfen.
    Trümmer und extrem heiße Gase schießen in die verwüstete Atmosphäre hoch, emporgezogen von dem Vakuum, das der Absturz des Objekts geschaffen hat. Gewaltige Druckwellen durchzucken das Meer und lassen monströse Flutwellen entstehen, die eine Höhe von hundert oder mehr Metern erreichen, wenn sie auf seichtes Wasser treffen und aufs Land zurasen.

An der Südküste von Nordamerika
    Mit tödlichem Schweigen umzingelt das Rudel Velociraptoren seine Beute, einen neuneinhalb Meter langen weiblichen Corythosaurus. Das Pflanzen fressende Reptil spürt die Gefahr, stellt seinen gewaltigen, fächerförmigen Kamm auf, hebt den Kopf mit dem Entenschnabel und saugt die feuchte Luft ein. Sofort nimmt es den Geruch des Rudels wahr, trompetet dem Rest seiner Herde einen warnenden Schrei zu, bricht durch den Wald und galoppiert zum Meer hinüber.
    Unvermutet blendet ein gleißender Blitz das flüchtende Reptil. Taumelnd schüttelt es den dicken Kopf, um sich wieder orientieren zu können. Kaum hat es sein Sehvermögen wiedererlangt, als schon zwei seiner Verfolger aus dem Gebüsch springen und sich kreischend vor ihm aufbauen. Sie schneiden dem Corythosaurus den Fluchtweg ab, während der Rest des Rudels sich auf seinen Rücken stürzt und ihm mit den tödlichen, sichelförmigen Klauen der Füße das Fleisch zerfetzt. Einer der ersten Jäger schnappt nach dem Hals seines Opfers und verbeißt sich in seiner Kehle, während er die Klauen in das weiche Fleisch unter dem Brustbein schlägt. Das verwundete Reptil stößt einen erstickten Schrei aus und würgt an seinem eigenen Blut; schon schlägt ein zweiter
Räuber die Zähne in seine flache Schnauze und gräbt die Krallen der Vorderglieder in seine Augen. Ächzend sinkt das schwere Tier zu Boden.
    Nach wenigen Momenten ist es vorbei. Mit wütendem Knurren schnappen die Räuber nacheinander, während sie große Fleischfetzen aus ihrer noch zitternden Beute reißen. Mit ihrer Mahlzeit beschäftigt, achten die Velociraptoren nicht auf den bebenden Boden unter ihren Fü-βen und auf den heranrollenden Donner.
    Ein Schatten verdunkelt den Himmel. Gleichzeitig heben die Dinosaurier die Köpfe. Blut tropft von ihren Lefzen, während sie die gewaltige Wasserwand anknurren.
    Die riesige Flutwelle bricht und stürzt in sich zusammen, prasselt direkt auf die erschrockenen Jäger nieder. Mit einem donnernden Knall werden ihre Leiber in den Sand gepresst. Dann schäumt die Welle nordwärts und vernichtet mit ihrer Wucht alles, was ihr im Weg steht.
    Die Welle überschwemmt die ganze Region, reißt Pflanzen, Sedimente und Tiere donnernd mit sich. Über Hunderte von Kilometern versinkt die tropische Küste in den Fluten. Die wenigen Waldstücke, die dem Pfad der Verwüstung entkommen, gehen in Flammen auf, als Schockwellen die Luft in einen Glutofen verwandeln. Ein Pteranodon-Paar versucht vergeblich, der Hölle zu entkommen. Als es sich über die Bäume erhebt, fangen seine Schwingen Feuer und verglühen im heißen Wind.
    Hoch oben treten die Bruchstücke aus Iridium und Fels, die in den Himmel geschleudert wurden, als glühende Meteoriten
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