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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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fünfzehntausend Lichtjahren. Ein Lichtjahr wiederum erstreckt sich über etwa neuneinhalb Billionen Kilometer. Um diese linsenförmige Region dreht sich die flachere, kreisförmige Scheibe der Galaxis, zweitausend Lichtjahre dick und mit einem Durchmesser von hundertzwanzigtausend Lichtjahren. Sie enthält den größten Teil der galaktischen Masse. Um die Scheibe winden sich
spiralförmig die Arme der Galaxis. Sie sind die Heimat heller Sterne und leuchtender Wolken aus Gas und Staub, kosmischer Brutstätten, die neue Sterne hervorbringen. Jenseits der Arme erstreckt sich eine gewaltige Halo, eine spärlich bevölkerte Region mit Kugelsternhaufen, die die älteren Mitglieder der galaktischen Familie enthalten.
    Kehren wir ins zentrale Herz der Galaxis zurück, in eine komplexe Region, die von wirbelnden Wolken aus Gas und Staub umgeben ist. In diesem Kern verbirgt sich das wahre Kraftzentrum der Himmelsformation - ein ungeheures Schwarzes Loch, ein dichter, kreisender Strudel aus Gravitationsenergie, drei Millionen Mal schwerer als die Sonne. Diese gefräßige kosmische Maschine saugt alles an, was sich in ihrer fast unermesslichen Reichweite befindet: Sterne, Planeten, Materie, ja sogar Licht, das die Himmelskörper der Spiralgalaxie umwirbelt.
    Betrachten wir die Galaxis nun aus einer höheren Perspektive, aus einer vierten Dimension von Zeit und Raum. Wie Arterien, Venen und Kapillaren verzweigen sich unsichtbare Energiekanäle im galaktischen Körper. Manche sind so breit, dass sie einen Stern befördern könnten, andere gleichen zarten, mikroskopisch kleinen Fäden. Alle aber erhalten ihre Energie von der unvorstellbaren Schwerkraft des Schwarzen Lochs, das sich im galaktischen Zentrum befindet. Wäre es möglich, durch eine Luke in einen dieser Kanäle zu gelangen, so hätte man Zugang zu einer Straße in der vierten Dimension gefunden, auf der man die Grenzen von Zeit und Raum überschreiten könnte - vorausgesetzt natürlich, man hätte ein Fahrzeug, das diese Reise überstehen würde.
    Wie die Galaxis sich um ihren immensen Mittelpunkt dreht, so bewegen sich auch diese schlangengleichen Energieströme. Beständig kreisend, setzen sie ihre zeitlose Reise über die galaktische Ebene fort wie die bizarren Speichen eines ewig rotierenden kosmischen Rades.
Wie ein Sandkorn, das in der mächtigen Strömung eines Gravitationsflusses gefangen ist, rast das Projektil durch die vierdimensionale Röhre. Diese Straße durch Zeit und Raum befindet sich momentan in dem Arm der Spiralgalaxie, in dem auch der Große Nebel im Sternbild Orion liegt. Das ovale Objekt, das sie befördert, hat die Größe eines Asteroiden und einen Durchmesser von gut elf Kilometern. Ein smaragdgrünes Antigravitationsfeld schützt es vor der erdrückenden Umarmung des Zylinders.
    Der himmlische Reisende ist nicht allein.
    Verborgen im magnetisch aufgeladenen Kielwasser des sphärischen Objekts und damit noch geschützt vom hinteren Ende seines Kraftfelds, befindet sich ein zweites Fahrzeug. Es ist kleiner und schlank; seine flache, dolchförmige Hülle besteht aus leuchtend goldenen Sonnenkollektoren.
    Auf ihrer Reise durch die Dimension von Zeit und Raum deponiert die kosmische Straße ihre Passagiere in einer Region der Galaxis, die am inneren Rand des Orion-Armes gelegen ist. Vor den Fahrzeugen taucht ein Sonnensystem mit neun Planeten auf, regiert von einem einzelnen, gelblich-weißen Stern.
    Das gewaltige Iridiumfahrzeug rast mitten durch das Gravitationsfeld des Sterns und nähert sich rasch seinem Ziel. Es ist die Venus, der zweite Planet von der Sonne aus gesehen, eine Welt extremer Hitze, umhüllt von einer Schale aus dichten schwefelsauren Wolken und Kohlendioxid.
    Das kleinere Fahrzeug verringert seine Distanz zum ersten und zeigt sich dadurch seinem Feind.
    Sofort ändert der Iridiumfrachter seinen Kurs und steigert sein Tempo, indem er die Schwerkraft des dritten Planeten des Systems anzapft, einer wässrigen blauen Welt mit einer giftigen Atmosphäre aus Sauerstoff.

    Aus einer langen, flossenähnlichen Antenne, die sich hinter seinem Bug erhebt, stößt das kleinere Raumschiff einen weiß glühenden Energiestrahl aus. Er rast durch den Ionenstrom um das elektromagnetische Heck des Frachters wie ein Blitz durch einen Blitzableiter.
    Die elektrische Ladung flackert in den Farben des Nordlichts um die Iridiumhülle und verursacht einen Kurzschluss im Antriebssystem des Fahrzeugs. Wie von einem Faustschlag getroffen, kommt die
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