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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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durchströmt Micks Körper. Den Tod erwartend, schließt er die Augen, als ihn plötzlich eine urtümliche Erkenntnis durchzuckt. Er spürt den Energiestrom des Schutzschirms in seinem Geist.
    Tezcatlipoca dehnt seine Kiefer auf und entblößt seine grässlichen Zähne. Dann schießt sein Vorderleib mit Furcht erregender Geschwindigkeit auf den Hunapu zu.
    Wie ein Blitzstrahl rast ein elektrisch blauer Energiestrom aus der Antenne der Pyramide und durchbohrt die Schlange mitten in der Bewegung. Gefangen windet die Kreatur sich im Todeskampf. Immer wieder verschwindet ihr riesiger Leib in Wellen zischender smaragdgrüner Energie und taucht wieder auf. Über das schuppige Gefieder und die aufgestellten Stacheln an der Unterseite laufen rhythmische Zuckungen.

    Mick steht reglos vor dem monströsen Wesen. Seine Augen bleiben geschlossen, während er seinen neu entdeckten Hunapu-Instinkt anwendet und die gewaltige Kraft des Schutzschirms auf seinen kreischenden Feind lenkt.
    Bebend vor Zorn stößt Tezcatlipoca einen betäubenden Schrei aus, der über die Esplanade hallt und die Säulen des Kriegertempels umstürzen lässt.
    Mick öffnet die Augen, hebt den Stein hoch über seinen Kopf und zieht den Obsidiandolch aus seiner leuchtenden Scheide.
    Das heftig pulsierende Jade-Objekt strahlt eine glühende Energie aus, deren Hitze ihm die Hand versengt.
    Er zielt und schleudert den Stein in das offene Maul der Schlange.
    Eine Eruption reiner Energie folgt, als explodiere eine Sonne.
    Wie von einem Milliarden Watt starken Energiestoß getroffen, krampft Tezcatlipoca sich zusammen.
    Mick hält die Hand vor die Augen und sinkt auf die Knie. Mit seinem Geist löst er den Strahl des Schutzschirms von Tezcatlipoca.
    Leblos bricht die Schlange auf der Nordtreppe zusammen. Ihre einst leuchtenden Augen werden grau, ihr offenes Maul sinkt zwischen die beiden Schlangenköpfe aus Kalkstein, die beidseits am Fuß der Treppe stehen.
    Mick fällt auf den Rücken. Mit zitternden Gliedern ringt er mühsam nach Atem.
     
    Dominique, die das Gesicht ans Seitenfenster des Hubschraubers gepresst hat, stößt einen Freudenschrei aus. Dann springt sie über den Sitz vor ihr und erdrückt Chaney fast mit ihrer heftigen Umarmung.
    »Schon gut, schon gut. Landen Sie, Leutnant. Die junge Dame will zu ihrem Freund.«
    General Fecondo drückt sich den Kopfhörer an die
Ohren, um trotz der erregten Rufe im Helikopter etwas zu hören. »Bitte noch einmal, Admiral Gordon.«
    Knisternd dringt die Stimme des Oberbefehlshabers der Marine aus dem Hörer. »Ich wiederhole: Das Raumschiff ist noch immer abgeschirmt. Selbst wenn das Biest tot sein sollte, seine Kraftquelle ist weiterhin aktiv.«
     
    Mit geschlossenen Augen liegt Mick auf der harten, mit Gras bewachsenen Esplanade. Sein erschöpfter Geist bemüht sich vergeblich, die Nervenverbindung wiederherzustellen, durch die es ihm irgendwie gelungen ist, den Schutzschirm des Hüters zu aktivieren.
    Frustriert setzt er sich auf und blickt auf den Obsidiandolch in seiner Hand. Ich mag zwar ein Hunapu sein, aber Hun-Hunapu bin ich nicht. Ich kann die Schwarze Straße nicht betreten, kann das Tor nicht verschließen. Er dreht sich um und sieht eine Schar schwer bewaffneter Soldaten aus dem Dschungel kommen.
    Ming-Ding Slayer zerrt ihn auf die Beine. »Mensch, Gabriel, Sie Teufelskerl! Wie haben Sie das bloß geschafft?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.«
    Einige der Soldaten feuern auf den leblosen Kopf der Schlange, doch die Geschosse lösen sich auf, bevor sie ihr Ziel erreichen.
    Michael...
    Mick hebt überrascht den Kopf. Diese Stimme ist anders. Sie ist vertraut und irgendwie tröstlich.
    Hüter...
    Er schließt die Augen und lässt zu, dass die Stimme seine Gedanken in die Tiefen seines Geistes führt.
    Leg deine Furcht ab, Hunapu. Öffne das Tor und betritt die Straße. Die Adjutanten des Todesgottes werden erscheinen, um dir entgegenzutreten. Sie werden versuchen, dich daran zu hindern, das kosmische Tor zu schließen, bevor der Todesgott es erreicht hat.

    Mick öffnet die Augen und blickt auf das grässliche Maul von Tezcatlipoca.
    Aus der Antenne des Hüters schießt wieder der elektrisch blaue Energiestrahl und richtet sich auf den leblosen Schädel der Schlange.
    Der Oberkiefer beginnt sich zu öffnen. Erschrocken weichen die Soldaten zurück und eröffnen vergeblich das Feuer auf die tote Kreatur.
    Mick schließt die Augen, um die Konzentration nicht zu verlieren. Die Kiefer dehnen sich
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