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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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das sich von Norden her Ihrem Standort nähert. Wir nehmen an, dass das Biest sich durch unterirdische Kanäle bewegt und möglicherweise aus dem Wasserbecken kommen wird.«
    Wird auch allmählich Zeit. »Verstanden. Wir sind mehr als bereit.«
    Ming-Ding gibt seinem Zug mit einer Handbewegung zu verstehen, rund um das Wasserbecken in Stellung zu gehen. Jeder der Männer trägt ein OICW, das tödlichste Maschinengewehr der Welt. Die sechs Kilo schwere Waffe hat zwei Läufe, einen zum Abfeuern von 5,56-Millimeter-Geschossen und einen für spezielle 20-Millimeter-Geschosse, die so eingestellt werden können, dass sie entweder beim Einschlag oder nach einer kurzen Verzögerung explodieren, und zwar vor, hinter oder über dem feindlichen Ziel.
    Sergeant John >Dirty Red< McCormack tritt neben den Oberstleutnant. Die beiden Männer blicken in den trüben Tümpel unter ihnen. »Na, wo bleibt dieses verfluchte Biest?«
    »Richtlinie Nummer sechzehn: Hast du ein Ziel entdeckt, vergiss nicht, das dem Feind auch mitzuteilen.«
    Der Boden erzittert. Auf der Wasseroberfläche breiten sich Kreise aus.
    »Da war ich wohl etwas zu voreilig.« Ming-Ding winkt seinen Leuten und weicht vom Rand des Beckens zurück, als die Erschütterungen stärker werden.
    Dirty Red blickt durch seine Laser-Zielvorrichtung. Komm schon, du Arschloch. Komm und hol’s dir.
    Der Boden bebt so stark, dass die Soldaten kaum zielen können.
    Eine der Wände des Beckens bricht in sich zusammen und lässt einen Sprühregen aus Kalksteinstaub und Wasser in die Höhe schießen.
    Das außerirdische Wesen erhebt sich aus dem Cenote.
    Ming-Dings Muskeln ziehen sich vor Angst zusammen. »Verdammte Scheiße - Feuer! Feuer!«
    Ein Geschosshagel donnert aus den Maschinengewehren.
    Die Geschosse erreichen ihr Ziel nicht. Ein durchsichtiger Energieschild, nur durch die Luftverzerrung erkennbar, umhüllt das schlangenähnliche Biest wie eine zweite Haut. Sobald die Geschosse auf das Kraftfeld auftreffen sieht es so aus, als würden sie mitten in der Luft einfach verschwinden.
    »Was zum Teufel...« Entsetzt und vollständig verwirrt steht Ming-Ding mit offenem Mund da, während seine Leute weiterfeuern.
    Das außerirdische Wesen gleitet an den Soldaten vorbei, als ob sie nicht vorhanden wären. Über den Sacbe, den alten Weg der Maya, schiebt sich sein monströser Leib durch den Dschungel in Richtung der Kukulkan-Pyramide.
    Ming-Ding aktiviert den Sender an seinem Helm. »Oberst, wir hatten Feindberührung... jedenfalls mehr oder weniger. Unsere Geschosse waren wirkungslos, Sir - sie haben sich einfach irgendwie in Luft aufgelöst.«
     
    Mick steht oben auf der Kukulkan-Pyramide und blickt auf den Ballspielplatz, als er das Echo von Rotorblättern hört. Der Marinehubschrauber landet auf dem Rasen neben der Westtreppe der Pyramide.
    Sein Herz macht einen Sprung, als er Dominique hinter dem Präsidenten und zwei Soldaten aussteigen sieht.
    Michael...
    Mick stockt er Atem. Er dreht sich nach Norden, weil er spürt, dass etwas durch den Dschungel auf ihn zukommt.
    Etwas Riesiges!
    Die Bäume am Rand des Sacbe stürzen um, als das Wesen sich nähert.

    Unterhalb der Pyramide gehen die vier amerikanischen Panzer in Stellung und richten ihre Geschütze auf die Mitte des alten Maya-Wegs.
    Micks Augen weiten sich. Sein Herz flattert.
    Über den Baumwipfeln erscheint der Kopf des Wesens. Seine purpurroten Augen glitzern wie Rubine in der Nachmittagssonne.
    Tezcatlipoca...
    Die Panzer eröffnen das Feuer; gleichzeitig schießen vier Projektile aus ihren 120-Millimeter-Rohren.
    Es gibt keine Berührung, keine Explosion. Als sie die Haut des Biests erreichen, verschwinden die Granaten einfach mit einem kurzen, grellen Blitz in einem dichten Energiekissen.
    Auf ihrem Weg zur Pyramide gleitet die Schlange über die Panzer. Mehrere Sekunden verschwinden die Kettenfahrzeuge in ihrem Energiefeld. Als sie wieder zum Vorschein kommen, sind die Titanplatten und Geschütztürme entsetzlich zugerichtet.
    Die Worte des Hüters klingen Mick in den Ohren: »Tezcatlipoca beherrscht das Tor zu jenem Korridor in der vierten Dimension.«
    Das Tor zu dem vierdimensionalen Korridor... das ist Tezcatlipoca. Er selbst ist dieses Tor!
    Die gefiederte Schlange kriecht die Nordtreppe empor. Ihre dämonisch leuchtenden Augen strahlen Energie aus. Die goldenen, von blutroten Hornhäuten umgebenen Pupillen des Reptils weiten sich. Es ist, als sähe man in ihnen die Flammen des Höllenfeuers.
    Mick starrt auf
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