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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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die grässliche Kreatur, von namenloser Angst ergriffen. In dieses Ding soll ich hinein?
    An der Spitze der Pyramide hält die Schlange inne. Ohne auf Mick zu achten, stößt sie einen dampfenden Schwall smaragdgrüner Energie aus dem geöffneten Schlund.
    Mit einem gewaltigen Zischen entzündet sich der Kalksteintempel auf der Pyramide. Die zinnoberroten
Flammen lassen die Steine innerhalb weniger Sekunden schmelzen.
    Mick weicht vor der Gluthitze zurück und duckt sich hinter die Stufen der Nordtreppe.
    Die Flammen erlöschen. Aus den Überresten der Mittelwand des Tempels ragt wie eine Fahnenstange eine viereinhalb Meter hohe Iridiumantenne auf.
    Der Schutzschirm!
    »Du bist ein Hunapu. Du besitzt die Fähigkeit, den Schutzschirm der Hüter in Kraft zu setzen.«
    Der Selbsterhaltungstrieb, der sich plötzlich meldet, löst einen seit langer Zeit ruhenden Denkprozess aus. Elektrische Impulse laufen aus den Nervenendungen von Micks Fingern in das Objekt aus Jade, das mit einer starken, fast blendenden Energie erstrahlt.
    Das außerirdische Wesen erstarrt; seine bernsteinfarbenen Pupillen verschwinden in den purpurroten Häuten.
    Micks Herz schlägt wie ein Dampfhammer, sein Arm zittert von der Kraft, die durch seinen Körper strömt.
    Die geblendete Viper blickt wie in Trance auf den Stein in seiner Hand.
    Mick schließt die Augen und kämpft innerlich darum, nicht den Verstand zu verlieren. Bleib jetzt ganz ruhig . Du musst das Ding von der Antenne weglocken.
    Mit erhobenem Arm schreitet er Schritt für Schritt die Westtreppe hinab.
    Wie an einer unsichtbaren Leine geführt, folgt das Wesen ihm nach unten.
    Dominique läuft auf ihn zu, dann bleibt sie plötzlich stehen. Ihre Augen weiten sich vor Schrecken. »O Gott. O mein Gott...«
    Chaney, General Fecondo und die beiden Soldaten stehen reglos hinter einer der niederen Mauern des Ballspielplatzes, unfähig, zu begreifen, was ihre Augen sehen.

    »Dominique!« Mit der freien Hand schüttelt Mick sie aus ihrer Erstarrung. »Dom, du darfst nicht hier sein!«
    »O Gott...« Sie p ackt seine Hand und zieht ihn zurück. »Komm!«
    »Nein, Dominique, warte. Weißt du noch, was ich dir erzählt habe? Erinnerst du dich daran, was im Popol Vuh den Eingang zur Unterwelt symbolisiert?«
    Sie dreht sich zu ihm um, dann blickt sie zu dem monströsen Wesen empor. »Oh nein. Mein Gott, nein.«
    »Dom, die gefiederte Schlange selbst ist das Tor zur Schwarzen Straße.«
    »Nein...«
    »Und ich glaube, ich bin Hun-Hunapu!«
    Michael...
    Mick läuft eine Gänsehaut über den Rücken.
    Dominique starrt ihn mit panischer Angst an. Der Wind treibt ihr die Tränen übers Gesicht. »Was hast du vor? Du wirst dich doch nicht etwa opfern?«
    »Dom...«
    »Nein!« Sie packt ihn am Arm.
    Ich komme, Michael. Ich kann deine Angst spüren...
    »Das lasse ich nicht zu! Mick, bitte - ich hab dich lieb...«
    Mick spürt seine Willenskraft schwinden. »Dom, ich hab dich auch lieb, und ich hab wirklich Angst. Aber bitte - wenn du mich je wiedersehen willst, musst du jetzt gehen. Bitte geh, geh sofort!« Mick blickt zu Chaney hin. »Schaffen Sie sie weg hier. Sofort!«
    General Fecondo und die beiden Soldaten zerren die schreiende und wild strampelnde Dominique zum Hubschrauber.
    Chaney tritt zu Mick, ohne das Wesen hinter ihm aus dem Auge zu lassen. »Was haben Sie vor?«
    »Das weiß ich nicht genau. Aber was immer geschieht, halten Sie Dominique von mir fern.«
    »Sie haben mein Wort. Und jetzt tun Sie uns den Gefallen
und töten Sie dieses Ding!« Chaney weicht zurück und besteigt den Helikopter, der sofort abhebt.
    Ein Schwindel überkommt Mick, zwingt ihn auf ein Knie und lässt ihn die Konzentration verlieren.
    Das aus dem Jade-Objekt dringende Licht wird schwächer.
    Die grässliche Schlange schüttelt ihr gewaltiges Haupt. Die bernsteinfarbenen Pupillen werden wieder sichtbar und weiten sich. Zwei zusätzliche Augen, die in die Nasengrube des Wesens eingebettet sind, wittern die von Mick ausgehende Wärme und den schwindenden Glanz seiner Waffe.
    Das ist nicht gut. Ich muss mich konzentrieren.
    Tezcatlipoca reißt sich auf und röhrt eine grässliche, fremdartige Silbe, als wollte er kundtun, dass Micks Bann die Macht über ihn verloren hat.
    Alle vier Augen richten sich auf Mick, als sähen sie ihn zum ersten Mal. Die Kiefer öffnen sich. Ein zischender schwarzer Schleim tropft von den entblößten Giftzähnen und klatscht wie ätzende Säure auf die Kalksteinstufen.
    Adrenalin
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