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2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein

2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein

Titel: 2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein
Autoren: Bastei
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Sprengladungen unschädlich zu machen. Eigentlich ...
    ... half es niemandem, wenn er bei dem Versuch ums Leben kam. Niemand würde Branson dann je zur Rede stellen.
    Tom humpelte vorwärts. Er rieb sich das Kinn. Dass der Professor ihn einfach so überwältigen konnte, war ihm nach wie vor ein Rätsel. Woher hatte er diese Kraft genommen?
    Er erreichte die große Eingangshalle. Jeden Moment konnten die ersten Ladungen hinter ihm explodieren.
    Eigentlich ein Wunder, dass er es überhaupt so weit geschafft hatte.
    Tom hastete weiter. Ein paar Meter noch bis zu den aufwärts führenden Stufen. Der Professor hatte die Anlage schon verlassen, und wahrscheinlich schwang er sich in diesem Moment in seinen Jeep und trat das Gaspedal durch.
    Urplötzlich hatte Tom den Eindruck, dass der Boden unter ihm wegsackte. Ein unheilvolles Knacken und Dröhnen durchlief die Wände, Dreck rieselte von der Decke herab.
    Im selben Moment hörte er den Explosionsdonner, und nur Sekunden später den nächsten. Die ersten Dynamitladungen waren hochgegangen.
    Vor seinem inneren Auge glaubte Ericson die brodelnden, miteinander verschmelzenden Glutbälle zu sehen. Sie füllten die Kammer aus und brannten den Putz von den Wänden, während sich die Druckwelle einen Weg bahnte und alles mit sich riss, verstärkt von den nächsten Explosionen.
    Die Tempelanlage brach ein, Dreck und Steine stürzten aus der Höhe herab und begruben alles unter sich, Rauch quoll auf und ringsum fingen die Bäume Feuer...
    Tom Ericson hastete auf das Tor zu, das ihm mit seiner fahlen Helligkeit Rettung verhieß, doch eine neue, noch heftigere Erschütterung riss ihn von den Beinen. Alles zitterte, von der Decke kamen jetzt auch größere Steinbrocken.
    In diesem Moment peitschte die Druckwelle heran. Ericson wurde hochgerissen und prallte schwer auf die Stufen.
    Hinter ihm stürzte der Eingang in sich zusammen und eine Wolke aus Dreck und Staub breitete sich aus. Weg hier!
    Nur dieser eine Gedanke beherrschte Toms Denken noch.
    Er raffte sich auf und taumelte den Hügel hinunter. Sah, dass der Waldboden aufgebrochen war, sich teilweise übereinander geschoben hatte, dass es an vielen Stellen brannte. Und dass langsam alles in sich zusammensackte.
    Er stolperte weiter, fand die Richtung, aus der er am Vortag mit Branson gekommen war ... ... und blieb jäh stehen, als sei er gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt.
    Er sah den Professor vielleicht dreißig Meter entfernt vor sich. Branson stand neben seinem Jeep und starrte auf das linke Hinterrad des Fahrzeugs. Es sah so aus, als sei der Reifen platt. Branson öffnete den Werkzeugkasten und holte ein großes Radkreuz heraus.
    Das war der Moment, in dem der Professor überrascht aufsah. Offenbar war er von den Indios angesprochen worden und hatte sie erst jetzt bemerkt. Tom dagegen hatte die vier jungen Männer sofort gesehen und war deshalb in die Deckung mehrerer Bäume ausgewichen.
    Die Indios und Branson kannten einander, das wurde Tom sofort klar. Waren es seine Leute? Unwahrscheinlich. So wie sie einander gegenüberstanden und wie Branson das Radkreuz umklammerte, als müsse er sich damit verteidigen, bestand zwischen ihnen eine erhebliche Spannung.
    »Da war nichts!«, hörte Tom den Professor ausrufen. Ein wenig zu heftig, als dass Branson sein Erschrecken hätte kaschieren können.
    Die vier Indios trugen ausnehmend elegante Kleidung. Tom hätte sie für Geldgeber gehalten, die vor Ort die von ihnen finanzierte Ausgrabung in Augenschein nehmen wollten, wären da nicht der zerstochene Reifen und die Abwehrhaltung des Professors gewesen. Und die Macheten, die drei von ihnen jetzt aus Rückenscheiden zogen.
    Die Situation spitzte sich zu! Tom sah sich hektisch nach etwas um, das er als Waffe verwenden konnte. Doch da boten sich höchstens ein paar abgebrochene Äste an. Damit würde er keine Chance gegen die Machetenmänner haben.
    Branson riss den Kopf hoch. »Was wollt ihr?«, hörte Tom ihn fragen.
    Einer der vier Indios streckte den Arm aus, deutete hinüber zu den brodelnden Rauchwolken und den kleiner werdenden Glutnestern. »Das war nicht vorgesehen«, sagte er eisig.
    »Natürlich nicht. Das war dieser Ericson - er muss verrückt geworden sein, als wir die Kammer öffneten. Ich ahnte ja nicht, dass er eine Bombe bei sich hatte! Dafür ist er jetzt tot.«
    »Jeder, der versagt, muss sterben!« Der Sprecher der vier ging weiter auf Branson zu. Tom schätzte ihn auf Anfang dreißig. Außerdem überragte
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