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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr
Autoren: Steve Alten
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und umklammert seine aufgerissene Flanke.
    »Jake!« Dominique deutet auf seine Brust.
    Bläuliches Blut spritzt an der linken Seite seines Brustkorbs unter seinem Schutzanzug hervor, dort wo die Krallen des Wächterdämons sein Fleisch aufgerissen haben.
    »Bleib zurück!« Mithilfe seines Mundstücks holt Jacob tief Luft und versucht, gegen die Auswirkungen des Giftes anzukämpfen. Doch es ist sinnlos. Seine Haut ist von schaumigem Blut, Schweiß und gelbem Schleim überzogen, seine Muskeln zittern.
    Nach einem kurzen Blick zu Devlin wendet Jacob sich dem verstümmelten Wächterdämon zu, der zu seinen Füßen kauert. Mit bellender Stimme stößt der Hunahpu einen gutturalen Kriegsruf aus, hebt sein Schwert und hackt mit einem beidhändig geführten Schlag den grässlichen Kopf des Dämons ab.
    Wütend knurrt Devlin am Rand des Schachts, doch er greift nicht an.
    Die verängstigten Nephilim schieben sich zu Tausenden Schritt für Schritt auf den Kalebassenbaum zu.

    Jacob stürzt auf die Knie. Dominique fängt ihn auf, als er zusammenbricht. »Jake, nein … o Gott, bitte …« Sie drückt den Sterbenden an ihre Brust. »Jake, verlass mich nicht.«
    Unfähig zu sprechen deutet er schwach auf den Stamm des alabasterfarbenen Baums.
     
    Michael Gabriels Geist ertrinkt in einem Abgrund des Bösen. Die scharlachroten Augen der Kreatur des Abscheus ziehen ihn immer tiefer in ihre eisige Seele hinein. Ihr Flüstern hallt durch sein Bewusstsein. Die Schlacht ist vorbei, Cousin. Ich werde deine Lebenskraft aussaugen, und dann werde ich die Leiche der Ersten Mutter über die Schwelle der Hölle tragen.
    Die seit einer Ewigkeit aufgestauten Emotionen explodieren in den Tiefen von Micks zerfallendem Wesen und durchdringen die Wände seiner geschützten Sphäre - »Dominique!«
     
    Das Flüstern ihres Namens schwingt in ihrem Geist wie eine Stimmgabel.
    Mühsam durch sein eigenes Blut hindurch atmend, sagt Jacob mit rauer Stimme: »Befreie ihn.«
    Sie lässt den Kopf ihres Sohnes sanft zur Erde sinken und steht auf. Dann packt sie sein Schwert mit beiden Händen und stolpert zum Kalebassenbaum, dessen Leuchten immer rascher dahinschwindet, und … … rammt die Klinge mit aller Kraft in den Stamm.
     
    Der Schrei der Sirene hallt in Micks Geist wider, und plötzlich löst sich der Nebel auf.
    Der Sukkubus fasst sich an die Seite, aus der ein Strom schwarzer Flüssigkeit wie Öl herausspritzt. Lilith wirbelt herum, und ihre zinnoberroten Dämonenaugen starren Mick hasserfüllt an.

    Nein! Das ist unmöglich!
    Michael Gabriel lächelt triumphierend. Unterschätze niemals die Macht der Liebe.
    Noch eine Wunde platzt auf, diesmal an ihrem Hals. Sie fällt auf den Rücken, und sie erstickt fast an ihren eigenen Exkrementen … … während die scheinbar ewigen Fesseln von Micks Sein abfallen.
     
    Der himmlische Schimmer des Kalebassenbaums funkelt immer heller, als die weiße Rinde zu dickflüssigen Tropfen schmilzt.
    Zwei Gestalten schwanken heftig hin und her in dieser sich rasch verflüssigenden Masse. Die eine ist Lilith, aus deren bleichem Fleisch ölige Exkremente spritzen, die andere ist Michael Gabriel, dessen Leib von hinten festgehalten wird, weil sich die Fingernägel des Sukkubus in seinen Rücken krallen.
    »Lass meinen Mann los, du Schlampe!« Mit einem nach unten geführten Hieb durchtrennt Dominique Liliths Arme an den Ellbogen.
    Devlin kreist über ihnen, doch er wagt es nicht, dem schmerzhaft blendenden Licht näher zu kommen.
    Dominique zieht Michaels Gestalt aus dem teerartigen Schleim heraus. »Jake, er atmet nicht!« Sie zieht ihr Mundstück heraus und schiebt es ihrem Seelengefährten zwischen die blauen Lippen.
    »Los, Mick, atme!« Sie schüttelt ihn und beginnt dann mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung, doch es gelingt ihr nicht, ihn zu reanimieren.
    »O Gott, nein … nicht nach allem, was geschehen ist.«
    Sie löst eine Sauerstoffflasche von ihrem Exoskelett, verbindet sie über einen Schlauch mit Micks Mund und beginnt mit einer Herzmassage …
    … als hinter ihr ein zweites weißes Licht erscheint, dessen unirdisches Glühen ihre Haut wärmt.
    Dominique dreht sich um. Ihr Kiefer sackt nach unten, sodass ihr der Regulator aus dem Mund fällt. »Jacob?«
    Die strahlende Lichtenergie, die Jacob Gabriel ist, steigt aus seiner dahingeschiedenen körperlichen Hülle auf und erfüllt die spirituelle Dimension mit himmlischem Glanz.
    Die Scharen der Nephilim schweben auf diese Quelle zu.
    »Wie Motten zum Licht
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