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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr
Autoren: Steve Alten
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gelockert. Er schiebt sich unter diesen schweren hölzernen Fesseln hervor und setzt sich auf, sprachlos angesichts des unirdischen smaragdfarbenen Lichts, das aus dem fünfdimensionalen Schacht strömt.
    Flüssigkeit dringt aus der porösen Erde nach oben, als Devlins Anhänger am Ufer tanzen und auf und ab springen.
    Bedeckt von silbernen Tropfen, erhebt sich Devlins dämonischer Zweibeiner aus der Öffnung, gegen den Jacob schon unzählige Male auf dem holografischen Gelände
gekämpft und der ihn einst in den Träumen seiner Kindheit gequält hat. Gewaltige, deutlich segmentierte, glatte Arme und Beine schieben seinen überaus muskulösen Körper aus dem See, dessen Wasser mehr und mehr zurückweichen.
    Devlin grüßt den Wächter, den sein eigenes Unterbewusstsein geschaffen hat, und deutet auf den Kalebassenbaum. »Töte sie. Töte sie alle!«
    Der Siliziumdämon steigt das Ufer hinauf. Seine mächtigen Arme schlagen nach allen Seiten hin aus, und seine skalpellartigen Finger zerschlitzen Arme, Beine und Oberkörper der fliehenden Nephilim .
    Die aschebedeckten Wesen schreien auf, bläuliches Plasma spritzt aus ihren Wunden. Panisch drängt einer den anderen in der Menge beiseite in dem verzweifelten Versuch, der Gefahr zu entgehen.
    »Jake!« Dominique eilt zu ihm und reicht ihm das Schwert. »Geht es dir gut? Wo ist Mick?«
    »Er bewacht den Nexus.« Zum ersten Mal seit vierzehn Jahren umarmt er sie mit aller Kraft. »Ich liebe dich, Mom. Es tut mir so leid. All die Jahre … habe ich dir nie die Liebe gezeigt, die du mir gegeben hast.«
    »Du musst nichts sagen … Ich liebe dich, Jacob.«
    »Ich liebe dich auch.« Tränen strömen aus seinen Augen. »Bleib zurück … Bleib dicht am Baum.«
    »Was wirst du tun?«
    »Meine Bestimmung erfüllen.«
    Dominique möchte noch etwas sagen, doch dann beginnt sie zu würgen; die giftigen Dämpfe, die Devlins Wächter ausströmt, reizen ihre Schleimhäute. Sie kauert sich hinter den alabasterfarbenen Baum und schiebt sich den Schutz über ihrem Nasenschlauch tiefer ins Gesicht.
    Der Dämon mustert Jacob, und seine pupillenlosen, in einem verbrannten Gelbton schimmernden Augen starren
geradewegs durch ihn hindurch. Der grausame Schlitz seines anthropomorphen Mundes scheint triumphierend zu lächeln, wodurch schwarzer Schleim aus seinem Rachen tropft.
    Das Wesen lässt seine sichelförmigen, giftigen Klauen durch die Luft zischen, um Jacob vom Kalebassenbaum wegzutreiben. Jacob fasst sein Schwert fester.
    Plötzlich rast ein grauer Nebel mit unfassbarer Geschwindigkeit auf ihn zu, als das Monster angreift.
    Jacob duckt sich. Die rasiermesserscharfen Klauen peitschen über seine Kopfhaut hinweg, als sich der Hunahpu-Krieger nach vorn abrollt und sein Schwert in einer einzigen Bewegung auf und ab führt und so die Rückseite eines der dick mit Muskeln bepackten Beine seines Angreifers aufschlitzt.
    Die Kreatur schreit auf und stößt einen Fluch in einer unbekannten Sprache aus.
    Jacob packt das Schwert mit beiden Händen. Über ein Jahrzehnt lang hat er innerhalb des Nexus gegen eine holografische Simulation dieses Wesens gekämpft. Jetzt sagen ihm seine körperlichen Instinkte, dass er sich von dieser höheren Dimension fernhalten muss.
    Langsam umkreist ihn der Dämon, um Zeit zu gewinnen. Senfgelbe Flüssigkeit spritzt aus seinem verwundeten Bein, während er seinen nächsten Angriff plant.
    Wieder verschwimmt jede Bewegung in einem grauen Nebel, als die klingenförmigen Fingerspitzen der Kreatur durch die niederdrückende Kohlendioxid-Luft zischen.
    Jacob wehrt den Schlag mit seiner Schwertklinge ab und vollführt dann eine makellose Pirouette, aus der heraus er den linken Arm des Wesens unmittelbar über dem Ellbogen durchtrennt.
    Der verwundete Dämon stößt ein Geheul in seiner fremdartigen Sprache aus und kauert sich unsicher schwankend
zusammen, als der Hunahpu seinen eigenen Angriff startet. Das Schwert durchschneidet die Luft mehrmals in Form einer Acht, und die glühende Doppelklinge hackt sich durch das Siliziumfleisch. Der senfgelbe Eiter bespritzt beide Kämpfer, als Jacob erbarmungslos den Torso und die Gliedmaßen des Dämons zerfetzt.
    Ein Flügelschlag, gefolgt von einem warnenden Schrei Dominiques.
    Jacob wirbelt herum, lässt sich fallen und führt gleichzeitig einen Hieb nach oben, der Devlin in den Unterleib trifft, als der Seraph ihn von oben angreift.
    Devlin fliegt davon, landet gekrümmt mehrere Meter vom Rand des leuchtenden Schachts entfernt
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