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2010 - Morkheros Prophet

Titel: 2010 - Morkheros Prophet
Autoren: Unbekannt
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auf Ewoschno gestürzt hätte. Aber er überlegte es sich dann doch anders. „Ich werde es beweisen", sagte Kellmi zornig. „Ich werde in die Sümpfe gehen und den Stern finden. Morgen früh bin ich zur Jagdzeit zurück."
    „Nur ein Verrückter würde sich in der Nacht allein auf den Weg durch den Dschungel machen", sagte Ewoschno.
    Aber Kellmi hatte sich entschieden. Er packte seine Ausrüstung zusammen, den Speer, das Beil, die Pfeile und die Schleuder und den Beutel mit seiner Ration Nährsud. Dann verließ er mit zornigem Stampfen den Lagerplatz in südlicher Richtung. „Geh nur in dein Verderben, Kellmi!" rief Ewoschno ihm nach. „Aber wagt nicht, mit leeren Händen zurückzukommen!"
     
    2.
     
    Ankunft
     
    Für Trim Marath stellte es kein besonderes Handicap dar, daß er keine Farben sehen konnte. Er war mit diesem Makel geboren worden und hatte die Pracht der Farben nie kennengelernt. Und es würde bis zu seinem Tod so bleiben, denn es gab keinerlei medizinische Möglichkeit, ihm zu einem farblichen Sehen zu verhelfen.
    Er war ein Achromat, und das würde es für immer bleiben.
    Aber das war nicht sein Handicap, denn er hatte gelernt, den verschiedenen Grautönen seiner Schwarzweiß-Welt die richtigen Farben zuzuordnen. Seine Mutter hatte das seit frühester Kindheit mit ihm trainiert, denn sie war sehr darauf bedacht gewesen, daß ihn niemand als Achromaten erkannte. Sie hatte nicht gewollt, daß andere erfuhren, was er in Wirklichkeit war: ein Monochrom-Mutant.
    Doch alle ihre Tricks, Ablenkungsmanöver und Vertuschungsversuche hatten nichts gefruchtet. Ihre eigene Abstammung hatte ihn verraten. Moharion Mawrey brauchte nur herauszufinden, daß einer ihrer Vorfahren von Horrikos stammte. Denn alle etwa 50.000 Monochrom-Mutanten stammten von Horrikos ab. Sie waren die Spätfolge eines genetischen Zuchtprogramms des Monos, der einst über die isolierte Milchstraße geherrscht hatte.
    Arme Elara, du hast alles versucht, mich nicht zu verlieren, dachte der junge Mutant, während er rücklings in der Koje seiner Kabine lag und die Decke, betrachtete.
    Dorthin wurden die Bilder aus seiner Erinnerung projiziert. Er sah seine Mutter ihm mit ratlosem Blick nachsehen, während er mit Moharion Mawrey und Orfan Riltau den Gleiter bestieg. Es war ein Abschied für immer von Yorname und seinem Elternhaus. Inzwischen wußte er, daß seine Mutter erleichtert über seinen Abschied war, aber er hatte sie nie wiedergesehen.
    Trim Marath hatte es nie bereut, daß er sich von Moharion Mawrey dazu hatte überreden lassen, in die Mutantenschule Fellmer Lloyd von Terrania einzutreten, Er hatte zwar Anfangsschwierigkeiten gehabt, von seinesgleichen akzeptiert zu werden, weil er kein erkennbares nützliches Talent besaß.
    Er konnte weder teleportieren noch Gedanken lesen oder auch nur kleine Gegenstände kraft seiner Gedanken bewegen - und sei es nur über die Distanz von Millimetern hinweg, Trim Marath schien keinerlei anwendbare parapsychische Fähigkeiten zu besitzen. In ihm schlummerten lediglich starke anmeßbare Psi-Kräfte, die er nicht nutzen zu können schien.
    Doch mit dem Erwachen einer starken destruktiven Geistesmacht irgendwo in der Milchstraße bekam Trim Maraths scheinbar nutzloses Psi-Potential einen neuen Stellenwert, Denn auf eine unergründliche Weise hatte er eine starke Affinität zu dieser Macht namens Morkhero Seelenquell.
    Er, Trim Marath, war es, der diesen Namen erst bekanntmachte. Nicht etwa, daß er diese Geistesmacht so getauft hatte, nein, er erfuhr diesen Na men von ihr selbst: Morkhero Seelenquell. Erst durch ihn wurde dieser Name zu einem Synonym für das Böse, das abgrundtief Schlechte, für eine schreckliche Gefahr.
    Seine seltsame Verbindung zu Morkhero war so stark, daß er stets wußte, wann Morkhero mit seinem Geist nach Terra griff und Menschen in seine Gewalt brachte. Er konnte Morkheros geistige Anwesenheit stets deutlich spüren, so daß er dessen bevorstehende Machenschaften rechtzeitig bemerken konnte.
    Doch war diese Verbindung nicht einseitig: Auch Morkhero erkannte sehr wohl, daß da jemand war, mit dem es eine Verbindung gab, die er nicht steuern und in keiner Weise beeinflussen konnte.
    Darum versuchte Morkhero, diesen Mitwisser zu vernichten, der für ihn ein überaus lästiges Anhängsel sein mußte, wenn nicht gar ein gefährlicher Feind.
    Er holte Trim Marath ins Land Dommrath. Dies war ein unbeschreiblicher, unheimlicher Bereich, vielleicht eine andere Dimension,
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